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0594 - Maniac und Marylin

0594 - Maniac und Marylin

Titel: 0594 - Maniac und Marylin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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– und verschwanden wieder.
    Der Maniac hatte die Klaue zurückgezogen. Nein, er wollte ihn hier nicht killen.
    Im Fahrerhaus saß Marylin. Auf den Schmolllippen der jungen Frau lag ein eisiges Lächeln. Die gleiche kalte Farbe hatten auch ihre Augen angenommen.
    Sie würde alles in die Wege leiten, um die große Rache zu starten.
    Da sollten sich einige wundern.
    Geschickt lenkte sie den Wagen durch den Londoner Verkehr. Ihr Ziel war der Osten der Stadt, wo sich auch die großen Hafenanlagen befanden. Dort hatte LVP ein großes Lagerhaus gemietet und Teile der Filmkulisse aufgebaut. Sie ging auch davon aus, daß man ihr auf die Spur kommen würde, aber sie verließ sich voll und ganz auf ihren Herrn und Meister, der es durch sein Feuer geschafft hatte, den Maniac zum Leben zu erwecken. Er war jetzt ein Geschöpf des Teufels, und sie zählte ebenfalls zu den Dienerinnen des Asmodis, der mit ihr einen Pakt geschlossen hatte. Nur sehr locker, wie er bekannte. Er hatte ihr versprochen, sie für zehn Jahre alterslos zu halten, so lange benötigte sie, um ihre Karriere voll und ganz auf- und auszubauen.
    Zehn Jahre, diese Zeit würde ihr reichen. Was später kam, interessierte sie jetzt noch nicht, obwohl sie sich bereits ausgerechnet hatte, daß sie den Plan möglicherweise verlängern konnte.
    Sie hatte schon immer einen Hang zum Okkulten und vor allen Dingen zur Schwarzen Magie gehabt, und sie hatte sich wieder an die Schwarzen Messen erinnert, die sie, zusammen mit Gleichgesinnten, als Teenager gefeiert hatte.
    Damals war ihnen der Teufel nicht erschienen, heute war es anders. Nur durch ihn hatte sie es auch geschafft, die außergewöhnliche Karriere zu machen.
    Am Tower geriet sie in einen Stau. Polizisten, die trotz sommerlicher Kleidung schwitzten, mußten den Verkehr regeln. Marylin beobachtete sie aus dem Seitenfenster. Die Männer zeigten nur Interesse für die Fahrzeuge, nicht für deren Insassen.
    Nicht daß sie sonderlich nervös geworden wäre, aber sie hoffte, daß der Stau sich schnell auflöste. Die Sonne knallte gegen die Frontscheibe. Sie machte das Innere der Kabine zu einer Sauna.
    Endlich ging es weiter. Langsam, nicht mehr als Schrittempo, aber immerhin. Die großen Docks und Hafenanlagen befanden sich in der Nähe. Sie rollte in Richtung Themse und wurde bald von den hohen Mauern der Lagerhäuser verschluckt.
    Auch hier stank es, denn die Sonne kannte kein Pardon. Vom Wasser her stieg Dunst auf. Er legte sich als Schleier vor den Glutball der Sonne. Es roch nach Fisch, Öl und Benzindämpfen. Marylin fühlte sich, als läge ein Film auf ihrer Haut.
    Es ärgerte sie, daß sie es nicht geschafft hatten, Floyd Harris zu erwischen. Er hatte den Maniac erschaffen und ihm sein Innenleben geraubt. Dafür mußte er besonders büßen.
    Dann dachte sie an die beiden Männer, die plötzlich erschienen waren. Unbekannte für sie, aber sie hatte gespürt, daß sie etwas Besonderes gewesen waren.
    Brandgefährlich, nicht zu unterschätzen. Bestimmt waren sie nicht zufällig erschienen.
    Des öfteren hatte sie in den Rückspiegel geschaut, ohne Verfolger entdecken zu können. Jetzt war sie einigermaßen beruhigt und rollte in den Vorhof ein, an dem eine Rampe für Lastwagen gebaut worden war, damit diese entladen werden konnten.
    Sie stoppte, stieg aus und zupfte sich den Stoff des durchgeschwitzten Kleids von der Haut. Es war einfach schlimm geworden, dieses Wetter konnte kaum jemand ertragen.
    Es befand sich auch hier niemand in der Nähe. Nur von den Piers und Docks her hörte sie die lauten Geräusche und Signale der Schiffssirenen, wenn die schweren Pötte ent- oder beladen wurden.
    Kaum hatte sie die hintere Ladetür geöffnet, da schaute ihr schon das Blechgesicht des Maniac entgegen. Nicht so glatt wie sonst, es hatte einiges abbekommen und zeigte leichte Beulen, worüber sie sich ebenfalls ärgerte.
    Der Maniac hatte Morton gleich mitgebracht. Er hielt ihn an einer Hand fest und schleifte ihn hinter sich her.
    Sie schaute in seine Augen. In den Schlitzen funkelte und bewegte es sich. Dort loderte das Feuer des Leibhaftigen, das der Gestalt Leben gab.
    »Nimm ihn mit«, sagte sie.
    Der Maniac verstand sie. Hinter Marylin schritt er her, den Produzenten noch immer schleppend. Morton lag auf dem Rücken. Er fragte sich, wann dieser verdammte Alptraum ein Ende haben würde. Oder würde er erst mit seinem Tod vorbei sein?
    Sie gingen auf ein schmales Seitentor zu. Das Gebäude war ein alter Backsteinbau. Im

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