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0596 - Feuer-Furie

0596 - Feuer-Furie

Titel: 0596 - Feuer-Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Durch ebenfalls schmale Fenster sickerte das etwas schale Tageslicht.
    Das Stöhnen hörten wir zugleich. Es drang von oben her an unsere Ohren. Gleichzeitig waren schlurfende Schritte zu vernehmen, als würde sich jemand nur mit äußerster Mühe voranbewegen.
    Ich bewegte mich sehr schnell, als ich mit Riesensätzen die restlichen Stufen hochjagte.
    Da sah ich den Mann.
    Er war mir nicht fremd, bei unserer Ankunft waren wir ihm begegnet. Nur gab es seinen Kollegen nicht mehr, während er noch lebte. Ingram hatte ihn Dimitri genannt.
    Der dunkelhaarige Bursche hatte sich nicht mehr auf den Beinen halten können. Er hockte am Boden, stemmte sich mit den Armen ab, und sein Hinterkopf berührte die Wand. An seiner linken Schulter war nicht nur die Kleidung verbrannt. Die Haut zeigte ebenfalls einen schwarzen Fleck, als wäre er dort mit Feuer in Berührung gekommen.
    Sein Gesicht war durch das Erlebte gezeichnet. Ein entsetzter Ausdruck lag auf den Zügen. Die Lippen zuckten ebenso wie das dünne Fleisch an den Wangen.
    Als ich ihn berührte, hörte ich Ingrams Stimme. »Das ist Dimitri. Er lebt sogar.«
    Dimitri bemerkte meine Berührung. Suko schickte Ingram weg, der einen Krankenwagen alarmieren sollte. Der dunkelhaarige Mann schaute mir ins Gesicht. Er sah aus, als wollte er wieder anfangen zu schreien, im letzten Augenblick riß er sich zusammen.
    »Gehen Sie weg!« keuchte er. »Hauen Sie ab, nehmen Sie mich mit. Die wird Sie verbrennen.«
    »Wer will uns verbrennen?«
    »Die Frau aus dem Feuer!«
    »Sie haben sie gesehen?«
    Dimitri bekam große Augen. »Gesehen?« keuchte er. »Das ist nicht alles. Ich habe sie gesehen, und ich habe sie erlebt, verdammt noch mal. Sie war einfach furchtbar, diese Person ist das Grauen an sich. Die besteht aus Körper und Flamme, die kann alle vernichten, das ist eine lebende Brandfackel.«
    »Wieso sind Sie entkommen?«
    »Weil ich alles auf eine Karte gesetzt habe. Ich wollte nicht auf den Rost. Ich schleuderte sie mit der Schulter zur Seite. Schauen Sie sich das Ding an, dann sehen Sie, was ich davon gehabt habe. Auch alles verbrannt.«
    »Aber Sie leben!« sagte ich.
    »Noch.« Er verzog das Gesicht.
    »Okay, Dimitri, wir haben dafür gesorgt, daß Sie bald in ärztliche Behandlung kommen. Der Brandfleck auf Ihrer Schulter wird schnell vergessen sein. Ich will etwas anderes von Ihnen wissen. Kann die Person sprechen, hat sie etwas gesagt?«
    Es war nicht einfach für mich, aus Dimitri Informationen herauszukitzeln, er stand noch zu sehr unter dem Schock des Erlebten.
    Zwar erfuhr ich, daß sie etwas gesagt hatte, aber es waren nur mehr banale Dinge, keine, die mir etwas über Hintergründe verraten hätten.
    »Sie hat auf Mouth geschossen«, flüsterte er noch. »Die halbnackte Person hat auf ihn geschossen.«
    »Okay und weiter?«
    »Nicht mit Kugeln, Mister, nein nicht mit Kugeln.« Er schüttelte sogar den Kopf, was auf Kosten seiner verletzten Schulter ging, deshalb ließ er es bleiben. »Die Frau schoß mit Feuer. Das heißt, ihre Kanone spie Feuer aus.«
    »Wirklich?«
    »Ja, ich habe mich nicht getäuscht. Ich habe alles verdammt genau gesehen. Sie feuerte die Flammenkugel auf die Plattform, und Mouth hatte keine Chance.«
    Das stimmte, was wir selbst als Beobachter gesehen hatten. Als er mein leichtes Nicken sah, wischte er mit der Hand seines unverletzten Armes über die Augen. »Mouth kann nicht mehr leben – oder?«
    »Nein, er ist tot.«
    »O verdammt!« Er schluckte. »Ich habe es geschafft, ich habe das Risiko auf mich genommen, ich bin weg.«
    »Richtig, Dimitri«, sagte ich. »Aber wo ist sie, die Feuerfrau?«
    »Verschwunden? Ich weiß es nicht. Ich habe sie nicht gehen sehen. Ich bin nur gelaufen, verstehen Sie!« Er faßte mich an. »Hören Sie, Sie sind Polizist?«
    »Das bin ich.«
    »Dann wird es Ihnen vielleicht gelingen, sie zu stellen. Aber ihr müßt achtgeben, die kann überall sein. Sie erschien aus der Eisenplatte, haben Sie gehört?«
    »Das schon, genauer bitte.«
    »Wir spürten erst die unnatürliche Wärme, dann kam sie. Auf einmal, es gab kein Hindernis.« Er schnappte nach Luft und schaute schräg an mir vorbei auf Suko, der ihn ebenfalls mit sorgenvollen Blicken beobachtete. »Was ich hier in diesem Haus erlebt habe, ist mehr, als ein Mensch verkraften kann. Vor den Toten habe ich mich nie gefürchtet, sie können einem ja nichts mehr tun. Aber was da gekommen ist, das kann man als Anfang vom Ende bezeichnen. Ich komme aus Rumänien, dort

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