0596 - Geheimprojekt X
Abgründe des ORONTHOS, und da wird deine Seele brennen bis ans Ende der Ewigkeit!«
»Steuerung freigeben, sofort!« wiederholte der ERHABENE.
Asmodis lachte immer noch, und auch der Zwerg kicherte höhnisch als hätte er ein persönliches Interesse daran, den ERHABENEN zu demütigen.
Eysenbeiß schaltete den Blaster wieder um.
»Na schön, Asmodis. Dann wirst du eben künftig auf die Hälfte deiner Mannschaft verzichten müssen.«
Die Aufnahmeoptik des Visorkoms hatte Asmodis deutlich gezeigt, daß der Blaster jetzt auf Lasermodus umgestellt war. Und kaltblütig preßte Eysenbeiß die Waffenmündung gegen Huntingtons Genick.
Das Glühen des Abstrahlpols bereitete dem Piloten sichtbar Schmerzen.
»Steuerung freigeben, oder der Elf stirbt!«
»Willst du dir den Zorn meines Volkes zuziehen, Pirat?« preßte Huntington hervor. »Man wird dich hetzen und deine Seele verbrennen, wenn du mich tötest. Meine Art kann verdammt rachsüchtig sein!«
»Aber zuerst werden sie deinen Kommandanten jagen und verbrennen! Weil es seine Schuld ist, wenn du stirbst, Elf!«
Asmodis rührte keinen Finger.
»Willst du wirklich das Leben deines Helfers aufs Spiel setzen?« zischte Eysenbeiß ihm zu. »Du solltest mich kennen. Ich werde ihn töten!«
»Etwas Schwund hat man eben immer«, bemerkte Asmodis launig. »Aber was machst du, wenn ›Fire‹ tot ist und ich die Steuerung immer noch nicht freigebe?«
Der Elf erblaßte.
»Commander, das meinen Sie doch nicht ernst«, stöhnte er auf. »Tun Sie, was er sagt. Wir werden schon eine Möglichkeit finden, mit ihm fertigzuwerden!«
»Gib deinem Feind eine Chance, und es ist deine letzte«, erwiderte Asmodis trocken. »Er soll aufgeben.«
»Ich zähle bis drei«, sagte Eysenbeiß schrill. »Dann töte ich ihn!«
»Geben Sie die verdammte Steuerung frei!« keuchte Huntington. Gleichzeitig versuchte er sich auf das Elfenfeuer zu konzentrieren. Aber die schwach dosierten Schockstrahlen hatten seine Psyche zu sehr beeinträchtigt. »Geben Sie die Steuerung frei! Dieser Teufel tötet mich wirklich!«
»Der Teufel hier bin ich«, erinnerte Asmodis ganz ruhig. »Ich werde mich auch immer voller Wohlwollen an Ihre Opferbereitschaft erinnern. Aber ich lasse mich von einem lausigen Bastard wie Magnus Eysenbeiß nicht erpressen.«
»Zwei«, sagte Eysenbeiß.
Im gleichen Moment schlug der Zwerg Asmodis nieder und gab die Blockierung des Steuerpultes frei.
»Na also!« Eysenbeiß grinste zufrieden, hieb Huntington den Lauf der Waffe über den Hinterkopf und stieß den Bewußtlosen wieder aus dem Pilotensessel. »Und jetzt, Zwerg, bringst du den verdammten Teufel aus dem Maschinenraum und wartest mit ihm in deiner Kabine auf mich! Außerdem sorgst du dafür, daß er nicht aus Versehen vorher wieder wach wird!«
Der Zwerg nickte stumm.
Eysenbeiß lachte höhnisch auf.
Jetzt hatte er nicht nur das Raumschiff, sondern auch noch Asmodis als seinen Gefangenen!
Selten in den letzten Jahren hatte er soviel Glück gehabt!
***
EL PASO:
Ted Ewigk war allein bei den Meeghs geblieben, um mit Ghaagch zu reden, dem er seinen Machtkristall anvertrauen wollte. Nicole protestierte weiterhin gegen seinen Plan, und auch Zamorra fühlte sich dabei sehr unbehaglich.
Aber er wußte auch, daß Ted sich etwas dabei gedacht hatte.
Ted war kein leichtsinniger Typ, kein Mann, der Risiken einfach beiseite schob. Wenn er Ghaagch vertraute, warum sollte es nicht auch? Und vielleicht war es ja tatsächlich so, daß die Meeghs auf Dhyarra-Kristalle anders reagierten als Menschen.
Zamorra erinnerte sich an die Spider, die Raumschiffe der Meeghs. Sie flogen grundsätzlich in der Tarnung eines Schutzschirms, der den Betrachtern wie ein großer Schatten erschien. Wurde dieser Schattenschirm abgeschaltet, zeigte sich also das Dirn-Raumschiff einem Menschen ungetarnt, dann verlor dieser Mensch beim Anblick der unglaublich verdrehten Konstruktion sofort den Verstand.
Irgend etwas war an diesen Raumschiffen, das in andere Dimensionen hineingriff. Etwas, das der menschliche Verstand nicht zu erfassen vermochte.
Meeghs dagegen konnten ihre Raumschiffe logischerweise betrachten…
Dr. Berenga war wieder in seinem Büro verschwunden.
Tendyke fuhr mit seinen Freunden in eine andere Etage und suchte sein eigenes Büro auf, das selten genug genutzt wurde.
Deshalb beschäftigte er auch keine eigene Sekretärin, sondern griff im Bedarfsfall auf Marian Blower zurück, den guten Geist in Rhet Rikers
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