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0596 - Geheimprojekt X

0596 - Geheimprojekt X

Titel: 0596 - Geheimprojekt X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Vorzimmer.
    »Befindet sich das Meegh-Raumschiff eigentlich immer noch da, wohin ich es vor Wochen geflogen habe?« fragte Zamorra.
    Tendyke zuckte mit den Schultern. »Woher soll ich das wissen? Um die ganze Sache habe ich mich nicht gekümmert. Wenn es einer weiß, dann wahrscheinlich Riker. Mal sehen…«
    Er benutzte die Sprechanlage.
    Statt zu antworten, kam Marian Blower selbst aus dem nebenan liegenden Büro herüber.
    »Der Chef ist nicht im Haus, Boß«, sagte sie in der saloppen Art, die Tendyke an ihr so schätzte.
    Bei Riker durfte sie sich die aber nur in Ausnahmefällen erlauben.
    Tendyke sah auf die Uhr.
    »Ich will ihm nicht vorschreiben, wie er seine Gleitzeit einrichtet, aber ich dachte, er würde jetzt noch keinen Feierabend machen. Er müßte schließlich damit rechnen, daß ich vielleicht noch etwas mit ihm besprechen will.«
    »Tut mir leid, Boß, aber er war schon gar nicht mehr im Haus, als Sie eintrafen. Er ist zusammen mit Shackleton eine Viertelstunde vorher zum Flughafen gefahren.«
    »Mit Shackleton?« Tendyke runzelte die Stirn. »Was soll das denn? Und wieso Flughafen?«
    »Möglicherweise, um zu fliegen«, bemerkte Nicole etwas spöttisch.
    »Und wohin?«
    »Er wollte mit einem Firmenjet nach San Antonio, Texas«, fuhr die Sekretärin fort.
    »Und wohin dort?«
    Blower zögerte.
    »Ist zwar nicht ganz korrekt so«, sagte Tendyke und sprang auf, um an ihr vorbei in Rikers Büro zu wechseln, das wesentlich größer und repräsentativer war, »aber ich habe keine Lust, Ihnen jede Einzelheit aus der Nase zu ziehen, Marian.«
    Bevor sie es verhindern konnte, hielt er Rikers Terminkalender in der Hand und überflog die Eintragungen.
    »RTC«, murmelte er. »Gespräch mit Robson… Wer ist Robson?«
    »Der Geschäftsführer der RTC«, gestand Marian etwas unwirsch. Das Vorgehen Tendykes erschien ihr doch unangemessen.
    Auch wenn ihm die Firma gehörte, in anderer Leute Terminkalendern schnüffelte man auch als Chef nicht!
    »Ach, hat der ›King‹ sich endlich zur Ruhe gesetzt?« brummte Tendyke. »Was, zum Teufel, will Riker da? Warum telefoniert oder faxt er nicht einfach? Und wieso schleppt er Shackleton mit sich herum?«
    »Kann ich Ihnen leider nicht sagen, Sir«, erwiderte Marian steif.
    »Rufen Sie ihn an. Sofort. Ich möchte wissen, ob das Raumschiff der Talosianer noch da ist, wo es sein soll!«
    Sie schluckte. »Boß… Mr. Tendyke, Sir…«
    »Ja? Haben Sie mir etwas zu sagen, Marian?«
    Sie rang mit sich. »Sir, woher wissen Sie das? Ich meine, wo das Raumschiff steht. Das sollte doch niemand erfahren. Der Chef schärfte mir sogar besonders ein, daß ich auch Sie nicht damit belästigen sollte!«
    »Na, jetzt wird’s aber lustig«, knurrte Tendyke. Er schaltete Rikers Computer ein. »Hat er Ihnen wenigstens gesagt, wohin es gebracht wurde?«
    »Nein, Sir.«
    Der Bildschirm baute sich auf. Tendykes Finger flogen über die Tastatur.
    Dann kam die Paßwort-Abfrage.
    Er gab das Paßwort ein.
    Marian staunte.
    »Woher kennen Sie…?«
    »Mädchen, mir gehört diese Firma«, erwiderte Tendyke und ging bereits die Verzeichnisse durch. »Also habe ich auch Zugriff auf den Computer meines Stellvertreters. - Moment mal, da ist doch was versteckt. Holen Sie’s auf den Schirm.«
    »Das kann ich nicht, Sir.«
    Nicole trat neben Tendyke und beugte sich an ihm vorbei zur Tastatur. Sie gab einen Attribut-Befehl ein.
    Ein neuer Dateiname erschien auf der Anzeige.
    Marian Blower sah Nicole böse an.
    »Gehört zum Grundwissen, Rob«, erklärte Nicole lächelnd und versuchte, diese versteckte Datei zu öffnen.
    Eine erneute Paßwortabfrage erfolgte.
    »Sie können doch nicht einfach…«, protestierte Marian Blower vorsichtig.
    »Hatte ich Sie nicht gebeten, Riker an die Telefonangel zu holen? Oder sagen Sie mir, wo das Raumschiff jetzt ist!«
    »Das kann ich nicht, Sir.«
    »Dann telefonieren Sie.«
    Er überlegte und wollte dann eine Buchstabenkombination eingeben.
    Nicole fing seine Hand ab.
    »Es gibt Systeme, die schon nach einmaliger Falscheingabe des Paßwortes alles sperren«, warnte sie ihn. »Normal sind zwar drei Abfragen, aber wer besonders sicher gehen will… Warte mal!«
    Sie ging zurück zu den Attributen.
    »Erstellt vor etwa drei Wochen, zuletzt aufgerufen… heute. Laß mich nachdenken… Stimmst du mit mir überein, daß es etwas mit dem Raumschiff zu tun hat?«
    »Möglich«, sagte Tendyke. »Aber hundertprozentig sicher ist das nicht…«
    »Gehen wir trotzdem mal davon aus.

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