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0597 - Leichen-Ladies

0597 - Leichen-Ladies

Titel: 0597 - Leichen-Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kehle ätzte. Rebecca stand nur da und wedelte mit beiden Armen. Ihr schien der fettige Qualm nichts auszumachen.
    Sie drehte sich um. »Wie konnte das passieren, Jane?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Um die Lippen der ungewöhnlichen Frau zuckte ein Lächeln. »Ich glaube, jetzt müssen Sie doch bei uns bleiben. Herzlich willkommen auf dem Beginenhof, meine Liebe…«
    Sie sprach die Worte zur Begrüßung, aber sie schaute Jane dabei an, als wollte sie die Detektivin im nächsten Moment, umbringen…
    ***
    Fünfzehn Minuten später.
    Rebecca wich Jane Collins nicht von der Seite. Sie hatte sie in das Haus geführt, und Jane wunderte sich darüber, daß fast mittelalterliche Zustände herrschten.
    Es gab kein elektrisches Licht, das Gebäude besaß auch keinen Gasanschluß. Wenn gekocht wurde, dann auf dem offenen Feuer, das sich in einem großen Kamin ausbreiten konnte.
    »Wundert es dich?«
    »In der Tat. Ich hätte nie gedacht, daß es in unserer Zeit noch so etwas gibt.«
    Rebecca hob die Schultern. »Wir setzen eben die alte Tradition der Beginen fort.«
    »Was sind Beginen?«
    »Frauengemeinschaften. Wir leben zusammen, wir arbeiten zusammen, wir reden miteinander.«
    »Wie im Kloster?«
    »Nein, nicht so.« Damit war für Rebecca das Thema erledigt. »Ich zeige dir dein Zimmer. Ach so – ja, wenn du ein Bad nehmen willst, dem steht nichts im Wege.«
    »Danke.«
    »Nur ist das Wasser kalt.«
    »Bei diesem Wetter gerade richtig.«
    Rebecca nickte und ging vor. Jane folgte ihr über eine schmale Steintreppe in einen Anbau, der sehr kleine Fenster besaß, durch die nur wenig Licht fiel, so daß es innerhalb des Ganges dämmrig blieb.
    Der 2 CV war ausgebrannt, und die Flammen hatten auch nicht die Umgebung des Wracks erfaßt, so daß der Wald vom Feuer verschont geblieben war.
    Graues Gemäuer umgab die Frau. Sie konnte sich nicht vorstellen, hier für länger zu wohnen. Was sie bisher gesehen hatte, war sehr unpersönlich gewesen. Wenn Frauen in einer Gemeinschaft lebten, sorgten sie zumeist dafür, daß die benutzten Räume etwas Flair bekamen, daß sie dann besser aussahen, wohnlich wirkten, aber dies alles fehlte.
    Jane schritt hinter Rebecca her. Von den anderen hier lebenden Frauen hatte sie keine gesehen. Ihr kam es vor, als würden sie sich versteckt halten.
    Am Ende des Ganges stoppte Rebecca ihren Schritt und deutete auf eine schmale Tür. »Dort geht es zum Bad.« Die zweite Tür, im rechten Winkel zur ersten, war das Entree zu Jane Collins’ Gästezimmer. Rebecca drückte sie auf und ließ die Detektivin vorgehen.
    Viel hatte Jane nicht erwartet, wurde angenehm enttäuscht, denn der Raum war recht gemütlich eingerichtet. Es fiel auch genügend Sonnenlicht hinein, das sich auf den dunklen Oberflächen der Möbelstücke verteilte und ihnen einen matten Glanz gab.
    Das Bett besaß ebenfalls ein Holzgestell. Es war sehr lang und auch ziemlich breit, so daß darin bequem zwei Personen ihren Platz hätten finden können.
    »Wie gefällt es dir?«
    Jane nickte. »Ich bin überrascht.«
    »Es fehlt nur das Licht. Aber Kerzen befinden sich in der Tischschublade, und eine kleine Öllampe ist auch vorhanden. Wenn du Hunger verspürst, kannst du am Abend zu uns in die große Küche kommen, wir versammeln uns dort vor dem Kamin.«
    »Danke sehr.«
    Rebecca zog sich wissend lächelnd zurück. »Wir sehen uns dann später, Jane.«
    Als sie die Tür geschlossen hatte, atmete die Detektivin durch. Obwohl nicht abgeschlossen war, fühlte sie sich wie eine Gefangene. Es mußte an der gesamten Atmosphäre des Hofs liegen, die sich innerhalb der dicken Mauern ausgebreitet hatte.
    Hielt man hier Mary Sinclair gefangen? Der Ort wäre eigentlich ideal gewesen, denn Jane ging davon aus, daß dieses Gemäuer noch zahlreiche Geheimnisse barg.
    Um Mary Sinclair zu finden und einen Kontakt mit Mallmann aufzunehmen, das war überhaupt der Grund ihres Besuchs. Für einige Zeit hatte Jane unter dem Einfluß des Teufels gestanden, sie war eine Hexe gewesen. Restkräfte steckten noch in ihr, und sie besaß einen gewissen Spürsinn für das Böse.
    Hier war ihr nichts aufgefallen. Der innere Sender hatte sich nicht gemeldet.
    Dennoch steckte das Mißtrauen tief wie ein Stachel in ihr, und sie begann damit, den Raum zu durchsuchen. Dabei ging sie systematisch vor, klopfte die Wände nach Hohlstellen ab, fand nichts, was ihr aufgefallen wäre, und schaute unter dem Bett nach. Zuletzt öffnete sie den großen zweitürigen Schrank. Er

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