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0597 - Leichen-Ladies

0597 - Leichen-Ladies

Titel: 0597 - Leichen-Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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halbe Stunde bis zum Hof?« wollte sie wissen.
    »Wenn Sie sich dieser Gegend anpassen. Hier ist noch alles beschaulich. Manchmal hatte man das Gefühl, in einem anderen Jahrhundert zu leben, jedenfalls in der Vergangenheit.«
    »Stimmt, das ist mir auch so vorgekommen.«
    »Versuchen Sie Ihr Glück! Wenn Sie zurückkommen, können Sie mir ja berichten.«
    »Gern.« Jane schaute sich um. »Schön haben Sie es hier. Kommen auch mal die Beginen zu Ihnen?«
    »Nein, die bauen alles selbst an.«
    »Ah ja, die leben ja autark.« Jane reckte sich, stand auf und schob den Stuhl zurück. »Dann werde ich mal wieder fahren. Was habe ich zu zahlen?«
    Die Wirtin lächelte. »Nichts, wenn Sie versprechen, unsere Mühle in Ihrem Bericht zu erwähnen.«
    Jane lachte. »Trotzdem, ich möchte gern zahlen.« Sie legte einen Schein hin und verzichtete auf das Wechselgeld. Die Müllerin brachte sie noch bis zur Tür.
    Sie wartete, bis Jane abgefahren war und zog sich erst dann zurück in ihre Gaststätte.
    Tief atmete die Detektivin durch. Viel hatte sie nicht erfahren können, aber es reichte aus, um sich ein Bild zu machen. Sie wunderte sich darüber, daß dieser Hof nicht in einem so guten Licht stand wie die anderen und sann darüber nach, ob das einen bestimmten Grund haben konnte. Ein letztes Winken, dann war sie weg.
    Nach der Kühle überkam Jane der Eindruck, in einem Backofen zu fahren. Knallhart brannte die Sonne vom Himmel. Sie entzog dem Körper viel Flüssigkeit. Hinzu kam der Staub, der sich mit dem Schweiß vermischte.
    Jane rollte wieder zurück auf die Straße. Bereits nach wenigen Minuten änderte sich die Landschaft. Zwar blieb sie so flach, aber das Grün nahm an Intensität zu. Ein Zeichen dafür, daß sich genügend Wasser in der Nähe befand und Jane Collins sich ihrem eigentlichen Ziel näherte. Wie gemalt stachen vor ihr die mächtigen Kronen der Bäume ab, die so etwas wie einen Wald bildeten.
    Sie sah auch die ersten kleinen Teiche. Inmitten der Fläche schimmerten sie wie dunkle Augen.
    Der Hof lag nicht mehr weit entfernt. Ein frischer Windzug fächerte in den Wagen. Eine hohe Hecke schien sie schlucken zu wollen.
    Sie zog sich von der Straße weg und in das Gelände hinein, begleitete einen schmalen Pfad an der linken Seite. Im dichten Grün wirkten die bunten Blumen wie Farbkleckse.
    Hohe Bäume, wieder ein Teich, dahinter wuchsen die Mauern des Hofs in die Höhe.
    Für Jane wurde es höchste Zeit, ihren Plan in die Tat umzusetzen.
    Sie hielt im Schatten einer Plane an und stand damit auch in guter Deckung, was die Sicht vom Haus her betraf.
    Rasch stieg sie aus, öffnete die Motorhaube, lockerte die Kontakte und war sicher, daß ihr 2 CV so schnell nicht anspringen würde. Das sollte ihr Entree sein.
    Sie war zufrieden, denn nach einigen Versuchen sprang der Motor noch immer nicht an.
    Lächelnd ging sie weiter.
    Die Bäume spendeten Schatten. Ihre dichten Kronen hielten einen Großteil der Sonnenstrahlen ab, und Jane schritt durch ein beschauliches Gelände, in dem sich zahlreiche Vögel wohl fühlten, denn ihr Singen begleitete sie zu den Mauern des Hofes.
    Nach einem Eingang oder Tor mußte sie suchen. Sie passierte allerdings einen gepflegt wirkenden Nutzgarten, entdeckte auch Obstbäume und sah rote, überreife Kirschen.
    Dann war sie da.
    Urplötzlich stand sie vor einem schmiedeeisernen Gittertor, das eine Lücke in der Mauer ließ. Jane zögerte noch, einen Schritt auf den gepflasterten Hof zu setzen, wo sie einen Brunnen sah, mehrere Bänke aus Stein, ebenfalls steinerne Tische, flache Bauten mit grauroten Dächern und Fenstern zur Hofseite.
    Niemand kam ihr entgegen. Die Beginen, die hier lebten, hatten sich wegen der Hitze in ihre Kammern zurückgezogen.
    In der Hofmitte blieb sie stehen. »Hallo – ist hier jemand? Kann mal…?«
    »Was wollen Sie?«
    Ein kalter Strahl durchzuckte Jane, als sie die Stimme hinter sich hörte. Sie hatte die Sprecherin zuvor nicht gesehen. Der Frau war es gelungen, sich verborgen zu halten.
    Jane Collins drehte sich um. Die Stimme der Person hatte neutral geklungen. Es war der Detektivin nicht gelungen, das Alter der Person zu schätzen, nun aber stand sie vor ihr, und Jane wunderte sich.
    Sie verbarg ihre Gefühle meisterhaft, nur ein kurzes Schlucken zeigte an, daß sie doch überrascht war.
    War die Person alt oder alterslos? Jane Collins hatte sich nie zuvor irgendwelche Vorstellungen über die Beginen gemacht, ob sich die Frauen in einem jungen,

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