Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0599 - Die Kralle

0599 - Die Kralle

Titel: 0599 - Die Kralle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ausgebrochen, er unterdrückte ein Zittern, wollte dem Unbekannten nichts von seiner Furcht spüren lassen, aber der merkte es auch so.
    »Vorbei, Prosper, vorbei…«
    »Verdammt, du kennst mich?«
    »Ja.«
    »Wer bist du?«
    »Sag du es ihm, Dacros.«
    Der junge Mann mit dem ungewöhnlichen Namen räusperte sich, nickte zugleich und sprach mit einer seidenweich klingenden Stimme. »Was spürst du in deinem Hals, van Meeren?«
    »Eine… eine verdammte Würgehand.«
    »Richtig. Hast du den Namen nicht gehört, mit dem ich meinen Freund ansprach?«
    »Ja, verflucht. Ric…«
    Dacros nickte. Er kam auf van Meeren zu und berührte ihn. Seine Hand war ungewöhnlich bleich. Leicht drückte er die Fingerspitze in Höhe des Bauchnabels ein. »Ric habe ich gesagt. Es ist eine Abkürzung. Denke darüber nach, welche.«
    Er ging einfach weg und lenkte seine Schritte auf den Ferrari zu.
    Wollte er mit dem Wagen verschwinden? Daran glaubte van Meeren nicht. Außerdem hatte er andere Sorgen. Er sprach in Gedanken den Vornamen mehrmals hintereinander aus und hatte das Gefühl, der Sache näherzukommen, ohne allerdings den Knackpunkt erreicht zu haben.
    Dann hörte er den Motor seines Wagens. Sekunden später hätte er am liebsten vor Wut geschrien, weil der andere Typ den teuren Ferrari kurzerhand in den Straßengraben fuhr und noch einmal hart in die schmale Böschung rammte.
    Van Meeren stöhnte. »Ich drehe dir den Hals um, ich breche dir das Genick, wenn ich…«
    »Du wirst gar nichts brechen, mein Freund!« erklärte der Typ hinter ihm. »Wenn jemand etwas macht, bin ich es. Hast du verstanden? Ich werde hier töten.«
    Der Druck verstärkte sich, van Meeren spürte die ersten kleinen Schnitte…
    Dacros kehrte zurück. »Die Sache wäre erledigt«, sagte er und nickte sich selbst zu, bevor er fragte: »Nun, hast du inzwischen über die Abkürzung nachgedacht?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Ich weiß nichts.«
    »Bist du dumm.« Dacros schüttelte den Kopf. »Ric ist die Abkürzung von Ricardo. Verstehst du nun?«
    Ricardo! Ricardo! Wie Hammerschläge dröhnte der Name mehrmals in van Meerens Gehirn nach. Verdammt, wieso war er darauf nicht gekommen. Ricardo hatte der Kerl geheißen, mit dem seine Braut zusammengewesen war. Aber Ricardo lebte nicht mehr. Er lag längst unter dem Torf und war vermodert.
    »Weißt du nun Bescheid, Prosper?«
    »Klar doch.«
    Dacros war zufrieden. »Wie schön für uns. Ricardo war der Freund deiner Braut. Das mußt du dir mal vorstellen. Die beiden haben sich geliebt, dann starb er…«
    »Und ist tot!« schrie van Meeren.
    »Nein, er steht hinter dir. Er ist der Mann mit der Klaue. Der Zombie mit der Eisenhand. Die hat er schon zu seinen Lebzeiten getragen, und so etwas vermodert nicht. Er hat Deliah gewarnt. Sie durfte keine anderen Männer nach ihm haben, sie hat nicht gehört. Jetzt muß sie ebenso die Folgen tragen wie die anderen.«
    »Ein Toter kann nicht…«
    »Doch, er kann. Es gibt Wesen, die physikalische Gesetze einfach übergehen. Wir gehören dazu. Ich als sein bester Freund habe ihm den Weg gewiesen, den wir nun bis zum Ende durchgehen, da wir es gewohnt sind, unsere Versprechen zu halten.«
    Van Meeren wurden die Knie weich. Er konnte nicht fallen, die Klammer hielt ihn. »Was… was wollt ihr von mir?« Vor Furcht konnte er kaum reden.
    Dacros streckte ihm seine Hand entgegen. Wieder wies der Finger auf seinen Hals. »Das Versprechen einlösen.«
    »Und das bedeutet?«
    »Zunächst deinen Tod!«
    »Nein, ich habe euch nichts getan, ich…«
    Jetzt sprach Ricardo. Er redete in den Satz des Prosper van Meeren hinein. »Es hilft dir nichts, du bist dran, wie auch alle anderen.«
    Mehr sagte er nicht.
    Er bewegte nur die Hand, und Dacros schaute lächelnd zu.
    Prosper van Meeren erlebte einen fürchterlichen Tod. Als er schließlich auf dem Asphalt lag, nickte Ricardo. »Ich glaube, das haben wir beide gut gemacht.«
    »Ja, bestimmt.«
    »Pack ihn in das Auto, Dacros.«
    Der Angesprochene hob den Toten an, während Ric seine Klaue im Gras reinigte. Auf dem Rücksitz wurde die Leiche verstaut. Ricardo wartete schon im Wagen, als Dacros einstieg.
    »Bleibt es dabei?«
    Ric deutete nach vorn. »Und ob es dabei bleibt. Unser nächstes Ziel ist Courtain Manor. Diese Nacht wird noch sehr lang und blutig werden, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Ja, so muß es sein.« Dacros startete und rollte an…
    ***
    Leider hatte sich Bill zweimal verfahren, so verloren wir Zeit. Beim dritten Mal

Weitere Kostenlose Bücher