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06 - Der Schattenkrieg

06 - Der Schattenkrieg

Titel: 06 - Der Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Waffe die Wachsgeschosse konnten schwere Verletzungen anrichten, wenn sie einen Mann ins Gesicht trafen. »Zählen wir das als Erfolg«, erklärte der Mann. »Fünf Tote, keine Reaktion vom Gegner. Captain, Ihr MG-Schütze hat es etwas übertrieben. Nicht so heftig ballern; den Lärm einer automatischen Waffe hört man meilenweit. Außerdem hätte ich versucht, noch näher heranzugehen etwa bis zu diesem Felsen da, das wäre noch besser gewesen. Na, vergessen wir das. Mein Fehler. Das Gelände kann man sich nicht immer aussuchen. Mir gefiel die Disziplin beim Anmarsch, und Sie haben sich vorzüglich ans Ziel herangeschlichen. Ihr Mann Chavez ist erstklassig. Er hätte mich beinahe ausgemacht.« Ein schwacher Trost, dachte Chavez.
»Und wer sind Sie überhaupt?« fragte Ding. »Junge, ich habe so etwas schon im Ernst betrieben, als Sie noch mit Zündblättchen geknallt haben. Außerdem hatte ich einen unfairen Vorteil.« Clark hob sein Nachtsichtgerät. »Ich habe meinen Weg äußerst sorgfältig gewählt, bin jedesmal erstarrt, wenn Sie den Kopf gedreht haben. Was Sie hörten, war mein Atem. Fast hätten Sie mich erwischt. Ich dachte schon, ich hätte die Übung ruiniert. Verzeihung. Mein Name ist übrigens Clark.« Eine Hand erschien.
Der Sergeant ergriff sie. »Nicht übel, Chavez. So eine gute Leistung habe ich lange nicht mehr gesehen. Die Fußarbeit gefiel mir ganz besonders. Sie hätten wir beim dritten SOG gebrauchen können.« Dieses Lob, sein höchstes, spendete Clark nur selten.
»Und was ist das?« Ein Grunzen, ein ersticktes Gelächter. »Eine Einheit, die nie offiziell existierte na, lassen Sie mal gut sein.«
Clark untersuchte die beiden von Chavez getroffenen Männer. Beide rieben durch ihre kugelsicheren Westen eine Stelle direkt überm Herzen.
»Und schießen können Sie auch.«
»Mit dieser Waffe trifft doch jeder.« Clark drehte sich um und schaute den jungen Mann an. »Vergessen Sie nicht, im Ernstfall sieht das anders aus.«
Chavez erkannte, daß diese Bemerkung nicht zum Scherz gemacht worden war. »Was soll ich anders machen, Sir?«
»Jetzt wird’s schwierig«, gestand Clark zu, als sich der Rest des Teams dem Feuer näherte. Er sprach zu Chavez wie ein Lehrer zu einem begabten Schüler. »Einerseits müssen Sie so tun, als wäre es nur eine Übung. Andererseits muß Ihnen klar sein, daß Sie sich keine Fehler mehr leisten können. Auf jeden Fall haben Sie den richtigen Instinkt. Trauen Sie ihm. Er wird Sie am Leben halten. Wenn Sie ein ungutes Gefühl haben, stimmt wahrscheinlich auch etwas nicht. Verwechseln Sie das nie mit Angst.«
»Wie bitte?«
»Sie werden da draußen Angst bekommen, Chavez. Mir jedenfalls ging das immer so. Gewöhnen Sie sich daran; es kann sich für oder gegen Sie auswirken. Aber schämen Sie sich deswegen bloß nicht. Das Hauptproblem draußen in der Wildnis sind Leute, die Angst vor der Angst haben.« »Sir, wofür üben wir eigentlich?«
»Das weiß ich noch nicht. Ist nicht meine Abteilung.« Hier gelang es Clark, seine Gefühle zu verheimlichen. Die Ausbildung stand nämlich nicht ganz im Einklang mit der vorgeblichen Natur der Mission. Gut möglich, daß Ritter mal wieder superschlau war. Nichts bereitete Clark mehr Kummer als ein überschlauer Vorgesetzter.
»Sie werden aber mit uns arbeiten, oder?« Überaus gerissene Bemerkung, dachte Clark. »Mag sein«, gab er widerwillig zu. Er hatte zwar nichts dagegen, mit diesen Männern zusammenzuarbeiten, machte sich aber Sorgen wegen der Bedingungen, die später seine Teilnahme erforderlich machen konnten. Wirst du für so was nicht langsam zu alt? fragte er sich insgeheim.
    »Nun?« fragte Direktor Jacobs. Auch Bill Shaw war zugegen.
»Er hat’s natürlich getan, dieser Wegener«, erwiderte Murray und griff nach seiner Kaffeetasse. »Es wird nur nicht einfach sein, ihn dafür vor Gericht zu stellen. Der Mann ist nicht auf den Kopf gefallen, und seine Mannschaft steht hinter ihm. Wenn Sie einmal seine Akte aufschlagen, sehen Sie den Grund. Er ist ein außergewöhnlicher Offizier. An dem Tag, an dem wir ihn aufsuchten, hatte er gerade die Besatzung eines brennenden Fischkutters gerettet und war dabei so nahe herangegangen, daß sein Schiff angekohlt wurde. Sicher, wir können alle Mann einzeln vernehmen, aber es wird nicht einfach sein herauszufinden, wer nun direkt beteiligt war. Ich würde angesichts der Tatsache, daß uns ein Senator über die Schulter schaut, den Fall lieber auf sich beruhen lassen. Bright war

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