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06 - Der Schattenkrieg

06 - Der Schattenkrieg

Titel: 06 - Der Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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auf die Geschäftsführung bei den einzelnen Projekten zwar keinen Einfluß hatten, aber auf der Basis der bisherigen Firmenergebnisse ihre Profite so gut wie garantiert bekamen. Selbst das Zentrum in Fort Worth hatte trotz der Rezession in der Ölindustrie einen Gewinn abgeworfen. Weitere Einlagen von Banken, Versicherungen und wohlhabenden Privatinvestoren verschleierten die tatsächlichen Besitzverhältnisse noch mehr; und ein Großteil des ursprünglichen Kapitals floß zurück an die Bank von Dubai und zahlreiche andere Geldinstitute doch eine Sperrminorität verblieb in dem Projekt selbst. Auf diese Weise erhielt der ausländische Investor sein Kapital rasch zurück und strich weiterhin einen Gutteil der Gewinne aus dem Betrieb des Unternehmens ein. Außerdem konnte er sich auf weitere Profite freuen, wenn das Projekt schließlich an amerikanische Käufer veräußert wurde. Für hundert Millionen investierte Dollar, schätzte Bright, flössen hundertfünfzig Millionen reingewaschene zurück: also ein blitzsauberer Profit von fünfzig Millionen.
Wären da nicht diese Computerdisketten gewesen. »Alle diese Projekte, jeder investierte Cent, waren den Finanzbehörden, der Börsenaufsicht und ganzen Armeen von Anwälten bekannt, aber kein Mensch roch Lunte. Er bewahrte diese Disketten wohl nur für den Fall auf, daß er in die Klemme geriet, um sich dann als Kronzeuge aus der Affäre zu ziehen.«
»Aber dann bekamen die falschen Leute Wind«, bemerkte Mike Schatz. »Wer gab ihnen wohl den Tip? Was sagen unsere Freunde dazu?«
»Von den Hintergründen wissen sie nichts. Sie bekamen nur den Auftrag, den Mann zu ermorden und einen Unfall vorzutäuschen.«
»Macht Sinn. Weiß die Zentrale schon Bescheid?«
»Nein, Mike, ich wollte die Sache erst euch vorlegen«, sagte Bright. »Ihre Vorschläge, meine Herren?«
»Wenn wir sofort zugreifen, können wir einen ganzen Berg Geld beschlagnahmen, es sei denn, man hätte es schon abgezogen«, dachte Schatz laut. »Gerissen genug wäre die Bande ja. Ich wette einen Dollar, daß es noch da ist. Wer setzt etwas dagegen?«
»Ich nicht«, verkündete ein anderer Agent, ein vereidigter Betriebsprüfer und Anwalt. »Warum sollten sie sich die Mühe machen? Ein perfekterer Plan ist mir noch nie unter die Augen gekommen. Wir sollten den Herren dankbar sein, denn sie haben uns sehr beim Ausgleich unseres Etats geholfen. Wie auch immer, dieses Geld ist eindeutig heiß. Wir können alles abräumen.«
»Damit wäre der Haushalt des FBI für die nächsten zwei Jahre abgedeckt…«
»Und eine Staffel Kampfflugzeuge für die Air Force käme auch noch dabei heraus. Hm, das wird die Kerle schmerzen. Mark, Sie sollten den Direktor anrufen«, schloß Schatz. Alle waren einverstanden. Bright schloß die Akte. Sein Ticket für den Frühflug nach Washington hatte er bereits gebucht.
    Die C-141 landete zehn Minuten verfrüht auf dem Militärflugplatz Howard. Nach der sauberen, trockenen Luft in Colorado schlug ihnen die Schwüle über dem Isthmus von Panama entgegen wie eine Wand. Die Männer waren ernst und schweigsam. Der Klimawechsel war ein deutlicher Hinweis, daß es nun ernst wurde. Die Mission hatte begonnen. Sie bestiegen sofort einen grünen Bus, der sie zu einer heruntergekommenen Kaserne auf dem Gelände von Fort Kobbe brachte. Der Hubschrauber MH-53J landete mehrere Stunden später auf demselben Flugplatz und wurde ohne Umschweife in einen von Bewaffneten umstellten Hangar geschleppt. Colonel Johns und die Crew brachte man in eine nahegelegene Unterkunft und wies sie an, dort zu warten.
    Kurz vor Tagesanbruch startete ein anderer Hubschrauber, ein CH53E Super Stallion der Marines, vom Deck der USS Guadalcanal und ging auf Westkurs in Richtung Corezal, eine kleine militärische Einrichtung am Panamakanal. Die Decksmannschaft des Hubschrauberträgers hatte ein schweres, massiges Objekt an einer vom Helikopter baumelnden Trageschlaufe befestigt, und der CH-53E quälte sich nun mit seiner Last auf die Küste zu. Fünfundzwanzig Minuten später ging der Hubschrauber über seinem Ziel in den Schwebeflug. Mit Hilfe der Anweisungen seines Crew Chiefs setzte der Pilot seine Ladung, einen mit Fernmeldeeinrichtungen vollgepackten Lkw, behutsam auf einem betonierten Platz ab. Die Trageschlinge wurde gelöst, und der Hubschrauber flog sofort ab, um einer zweiten Maschine Platz zu machen, einem kleineren Helikopter CH-46 für den Truppentransport, der vier Männer absetzte und dann zu seinem Schiff

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