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06 - Der Schattenkrieg

06 - Der Schattenkrieg

Titel: 06 - Der Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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für so was hat. Ich finde, Dan sollte auch beteiligt werden.«
Jacobs schaute auf. »Nun?«
»Soll mir recht sein. Schade nur, daß wir für beschlagnahmtes Geld keine Provision kriegen. Hier müssen wir aber rasch zugreifen. Wenn die Kerle Wind bekommen…«
»Das wird ihnen wohl auch nicht mehr helfen«, meinte Jacobs sinnend. »Aber es besteht kein Anlaß zum Zaudern. Diesen Verlust werden sie nicht so schnell verkraften. Und mit den anderen Maßnahmen bringen wir ihnen… Verzeihung, darüber kann ich noch nicht reden. Dan, setzen wir diese Sache rasch in Gang. Gibt es im Fall der beiden Piraten Komplikationen?«
»Nein, Sir. Die Indizien reichen für eine Verurteilung aus. Als die Verteidigung etwas von unter Druck gemachten Geständnissen zu reden begann, verzichtete die Staatsanwaltschaft ganz auf ihre Verwendung. Der Prozeß soll sehr bald beginnen.«
»Hört sich an, als wollte hier jemand eine Karriere in der Politik starten«, merkte Jacobs an. »Was ist daran Schau und was Substanz?«
»Uns in Mobile behandelt er jedenfalls gut, Sir«, meinte Bright. »Im Kongreß kann man nie zu viele Freunde haben«, stimmte Jacobs zu. »Sind Sie mit dem Fall auch ganz zufrieden?« »Jawohl, Sir. Er ist bombensicher. Und was nebenbei noch anfiel, reichte allein schon aus.« »Warum war eigentlich so viel Geld an Bord, wenn die beiden nur vorhatten, den Geschäftsmann zu ermorden?« fragte Murray.
»Das Geld war nur ein Köder«, antwortete Agent Bright. »Dem Geständnis zufolge, auf dessen Verwendung wir verzichteten, sollten die beiden es bei einem Kontaktmann auf den Bahamas abliefern. Wie Sie aus diesem Dokument ersehen, erledigte das Opfer große Bargeldtransaktionen gelegentlich selbst. Daher kaufte er auch vermutlich die Jacht.«
Jacobs nickte. »Logisch. Dan, haben Sie diesem Captain die Leviten gelesen?«
»Jawohl, Sir. Der tut so etwas nicht wieder.«
»Gut. Zurück zum Geld. Dan, koordinieren Sie die Sache mit dem Justizministerium und halten Sie mich über Bill auf dem laufenden. Ich will einen Stichtag für die Beschlagnahmungen haben ich gebe Ihnen drei Tage Zeit, ihn festzulegen. Nun brauchen wir nur noch ein Codewort für den Fall. Vorschlag, Mark?«
»Tarpon. Ein Fisch mit Kampfgeist und die Lieblingsbeute meines Vaters.«
»Muß ich mir eines Tages in Florida mal selbst ansehen. Ich ziehe höchstens gelegentlich einen Hecht an Land.« Jacobs verfiel kurz in Schweigen, schien nachzudenken und zog eine verschmitzte Miene. »Der Zeitpunkt könnte nicht günstiger sein. Warum, darf ich Ihnen leider nicht sagen. Mark, einen schönen Gruß an Ihren Vater.« Der Direktor erhob sich und beendete die Besprechung. Mrs. Wolfe fiel auf, daß alle beim Verlassen des Chefzimmers lächelten. Shaw zwinkerte ihr sogar zu. Zehn Minuten später hatte sie eine neue Geheimakte angelegt; auf dem noch leeren Hefter stand in Maschinenschrift TARPON. Abgelegt wurde sie unter »Drogen«, und Jacobs kündigte für die nächsten Tage weitere Dokumente an.
Murray und Shaw begleiteten Agent Bright zu seinem Wagen und verabschiedeten ihn. »Was ist eigentlich mit Moira los?« fragte Dan, als das Auto anfuhr. »Ich glaube, sie hat einen Freund.«
»Wurde auch Zeit.«
Um 4 Uhr 45 legte Moira Wolfe die Plastikhaube über das Tastenfeld ihres Computers und deckte auch ihre Schreibmaschine ab. Ehe sie das Büro verließ, überprüfte sie ein letztes Mal ihr Make-up und ging dann mit federnden Schritten hinaus. Sie holte ihren Wagen von ihrem reservierten Parkplatz und fuhr nicht wie üblich nach Hause, sondern nach Arlington, wo sie vor einem kleinen italienischen Restaurant anhielt. Vor dem Aussteigen sah sie sich im Rückspiegel noch einmal ihr Makeup an.
Felix Cortez Juan Díaz saß in einer Ecknische hinten im Restaurant. Moira war sicher, daß er den schummrigen Platz aus Gründen der Diskretion gewählt hatte und mit dem Rücken zur Wand saß, um sie gleich beim Hereinkommen ausmachen zu können. In beiden Punkten lag sie teilweise richtig. Cortez fühlte sich hier nicht ganz sicher, denn die CIA-Zentrale war weniger als fünf Meilen entfernt, Tausende von FBI-Leuten wohnten in der Umgebung, und wer konnte schon sagen, ob nicht auch ein hoher Abwehroffizier ein Faible für dieses Restaurant hatte? Cortez glaubte zwar nicht, daß sein Gesicht bekannt war, aber mit Vermutungen verdienen sich Geheimdienstoffiziere ihre Pensionen eben nicht. Seine Nervosität war also nicht ganz gespielt.
Felix erhob sich, als Moira näherkam. Die

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