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06 - Die Angel Chroniken 1

06 - Die Angel Chroniken 1

Titel: 06 - Die Angel Chroniken 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder
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sie große Augen.
    „Kann eine Tochter sich nicht einfach nur um ihre Mutter kümmern?"
    Joyces Blick wanderte an ihr vorbei. „Hallo", sagte sie.
    Angel antwortete hinter Buffy: „Hallo."
    Ah, öh. Der Tanz war eröffnet. Glücklicherweise hatte Angel sich mittlerweile angezogen. Buffy plapperte drauf los: „Äh, okay, äh Angel, das ist meine Mutter. Mom, das ist Angel. Wir sind uns zufällig auf dem Heimweg begegnet." Und wenn sie das glaubt, dann habe ich noch ein paar gefälschte Zeugnisse, die sie unterschreiben könnte ...
    Angel grüßte: „Hallo! Freut mich, Sie kennenzulernen."
    „Was machen Sie, Angel?" fragte Buffys Mutter und ging in Kampfstellung, als Angel zögerte. Mutter von gutaussehender Tochter gegen unbekannten Typ: Erste Runde.
    Buffy schaltete sich ein und sagte schnell: „Er ist Student." Erst dann fiel ihr ein, daß er für die High School schon zu alt aussah. „Angel ist im erstes Jahr im Community-College. Er hat mir bei Geschichte geholfen." Sie lachte. „Du weißt doch, daß ich da ziemliche Schwierigkeiten habe."
    Es war unklar, wieviel - wenn überhaupt - ihre Mutter davon glaubte. Sie sagte: „Schon ein bißchen spät für Nachhilfestunden! Ich gehe ins Bett und . . . Buffy?"
    Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl.
    „Ich sage nur Gute Nacht und komme dann auch nach oben", versprach Buffy.
    Ihre Mutter taxierte Angel noch einmal mit einem prüfenden Blick. „Es war nett, Sie kennenzulernen."
    Dann ging sie die Treppe hinauf.
    Buffy hielt die Haustür auf und rief laut: „Gute Nacht! Wir schließen uns bald kurz und machen noch das eine Thema, okay?"
    Sie schloß die Tür und signalisierte dem wartenden Angel, mit ihr die Treppe hochzugehen. Er folgte ihr. Er fühlte ihre Nähe und ihm war klar, daß sie auf dem Weg in ihr Zimmer waren.
    Angel schlüpfte hinein, nachdem Buffy noch einmal prüfend den Flur hinunter gesehen hatte. Dann schloß sie die Tür. Ruhig sagte er: „Sieh mal, ich will dich wirklich nicht in Schwierigkeiten bringen."
    „Und ich will nicht, daß du stirbst", entgegnete sie entschlossen. „Die können immer noch da draußen lauern. Also, äh . . ." Sie sah sich um, fast, als wäre sie nie zuvor in ihrem Zimmer gewesen. „Wir sind zwei", sagte sie verlegen. „Und es gibt nur ein Bett. Das geht nicht. Äh, du nimmst das Bett. Weißt du, weil du verletzt bist."
    Angel war gerührt über ihre Besorgnis. Er mußte daran denken, wie sanft und vorsichtig ihre Hände auf seinem Körper waren, als sie seine Wunde verband. Er sagte entschieden: „Ich nehme den Boden." Um ihrem Protest den Wind aus den Segeln zu nehmen, fügte er gleich hinzu: „Glaube mir, da habe ich schon Schlimmeres erlebt."
    „Okay." Sie zeigte in Richtung Fenster. „Dann, also . .. guck doch mal, ob die drei noch da draußen herumlungern und dreh dich nicht um, solange ich mich umziehe."
    Angel ging lächelnd zum Fenster hinüber und sah pflichtbewußt hinaus. Er konnte das Rascheln ihrer Kleider hören, während er in die schwarze Nacht hinaussah. Nichts bewegte sich draußen. Alles schien ruhig.
    „Ich kann sie nirgends sehen", berichtete er.
    In Buffys Zimmer schien dagegen überhaupt nichts ruhig. Die Atmosphäre war geladen vor Spannung und nervöser Erwartung. Sie ging von ihm aus, aber nicht nur. Da war er sich ganz sicher.
    „Weißt du, ich bin die Auserwählte", sagte sie. Er drehte sich nicht um, weil er nicht wußte, ob sie mit dem Umziehen fertig war. „Es ist mein Job, solche Typen zu bekämpfen. Und was ist deine Entschuldigung?"
    „Jemand muß es ja tun", murmelte er.
    „Was hält deine Familie von dieser Berufswahl?"
    Wie weit kann ich gehen? Wieviel kann ich ihr sagen? „Sie sind tot", entgegnete er.
    Buffy hielt inne und wandte sich ihm zu. Die Strahlen des Mondlichts, die durch die Fensterläden drangen, warfen Schatten auf sein Gesicht, die fast wie Gitterstäbe aussahen. Sein Profil war scharf geschnitten, und Buffy zog mit ihrem Blick die Silhouette nach. Sie fragte ruhig: „Haben Vampire das getan?"
    Er drehte sich zu ihr um, das Gesicht von unaussprechlichem Schmerz gezeichnet.
    „Ja."
    „Tut mir leid."
    „Es war vor langer Zeit." Seine Stimme verriet tiefen Kummer und versteckten Ärger.
    „Also ist das ein Rachefeldzug für dich?" bohrte sie.
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. Dann sah er sie an, sah sie wirklich an, und sagte: „Du siehst sogar hübsch aus, wenn du ins Bett gehst."
    Plötzlich wünschte sich Buffy, sie hätte etwas anderes

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