Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht

06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht

Titel: 06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
Vom Netzwerk:
gegangen und hatte jetzt nur noch einen einzigen Wunsch: Er wollte seinen Kopf retten.
    Es war nun völlig dunkel, aber offensichtlich wußte Arthur im Park gut Bescheid. Vor der Einmündung eines Reitweges hielt er an.
    »Wir müssen jetzt zu Fuß weitergehen", erklärte er.
    Sie traten auf eine Lichtung hinaus.
    »Hier ist es", flüsterte der Mann.
    Trotz der Dunkelheit konnte Lennet eine Holzbank erkennen.
    »Entfernen Sie sich nicht zu weit von mir", befahl er. »Es ist dunkel, und in der Dunkelheit treffe ich nicht ganz so gut; wie es dann vielleicht notwendig wird!«
    Nebeneinander näherten sie sich der Bank.
    Lennet beugte sich nieder und strich mit der Hand an der Unterseite der Bank entlang. Beklommen sah Arthur ihm zu.
    »Nun?« fragte das Rotgesicht. Der Mann zitterte jetzt ebensosehr vor Angst wie vor Kälte.
    »Der Beutel ist noch da", antwortete Lennet. »Und im Beutel scheint ein Papier zu liegen.«
    »Das ist er! Das ist er!« rief Arthur und trat nervös hin und her. »Sie brauchen das Ganze nur abzureißen. Es ist lediglich mit einem einfachen Klebestreifen befestigt.«
    »Abreißen? Ganz bestimmt nicht. Wir lassen es dort.
    Kommen Sie hinter diese Büsche, legen Sie sich flach auf den Bauch und rühren Sie sich nicht mehr.«
    »Aber es ist so naß!« widersprach Arthur.
    »Da haben Sie recht. Wir hätten daran denken sollen, eine Plane mitzunehmen!« rief Lennet spöttisch.
    Nur etwa vier Meter vom Versteck entfernt legten sie sich nebeneinander ins nasse Gras.
    »Wie lange werden wir hierbleiben?« fragte das Rotgesicht.
    »Ich fürchte, bis in alle Ewigkeit", antwortete Lennet.
    Tatsache war, daß er Monsieur Paul nun nicht mehr brauchte und ihn hätte freilassen können. Aber wer garantierte ihm, daß der Mann nicht sofort seine Auftraggeber warnte? Es war also besser, daß Monsieur Paul Gefahr lief, sich einen tüchtigen Schnupfen zu holen.

    In der Nähe der Bank lauerte Lennet auf den Unbekannten  
    Noch keine halbe Stunde warteten die beiden, als durch das Rauschen des Regens hindurch Schritte zu vernehmen waren.
    Die Gestalt eines Mannes zeichnete sich in der Dunkelheit ab.
    Er hatte keinen Hut auf dem Kopf und trug einen Regenmantel mit Gürtel. Der Unbekannte näherte sich der Bank, spähte um sich, beugte sich nieder und erhob sich eine Sekunde später, die Beute in der Hand.
    Mit großen Schritten entfernte er sich in der Richtung, aus der er gekommen war.
    Lennet ließ ihm fünfzehn Meter Vorsprung und stand dann lautlos auf. Arthur folgte seinem Beispiel.
    Mit einer Handbewegung forderte der Geheimagent seinen Gefangenen auf, vor ihm herzugehen. So begannen sie dem Unbekannten zu folgen.
    Zunächst gingen sie den Reitweg entlang und gelangten schließlich auf die Straße. In einiger Entfernung ihres kleinen Autos stand ein größeres. Bevor sich der Unbekannte ans Steuer setzte, blickte er noch einmal zurück. Aber er entdeckte weder das Rotgesicht noch Lennet, deren Gestalten im Regen und in der Dunkelheit verschwammen.
    Die Tür des Autos fiel zu, seine Lichter leuchteten auf und sein Motor brummte. Rasch entfernte es sich.
    »Brauchen Sie mich jetzt noch?« flüsterte Monsieur Paul.
    »Natürlich", erklärte er. »Fahren Sie unauffällig dem Wagen hinterher.«
    Arthur seufzte und setzte sich wieder an seinen Platz. Lennet stieg hinten ein, denn das schien ihm sicherer zu sein als der Beifahrersitz.
    Das Auto vor ihnen überquerte den Fluß und fuhr die großen Straßen in den Außenbezirken entlang. Schließlich hielt der Wagen in der Rue Aristide-Duru vor der Nummer 45. Der Citroen Lennets blieb vor der Nummer 23 stehen.
    Die Nummer 45 gehörte zu einem kleinen Haus mit einem Garten, der durch ein Gitter von der Straße getrennt war.
    Der Fahrer klingelte. Einige Sekunden später wurde ihm geöffnet, und er durchquerte den Garten.
    Lennet wandte sich dem Rotgesicht zu.
    »Kennen Sie dieses Haus?«
    »Ich sehe es zum erstenmal.«
    »Schade. Trotzdem werden wir in den Garten und dann in das Haus eindringen.«
    »Wir?«
    Die aufgedunsenen Gesichtszüge Monsieur Pauls drückten alles andere als Begeisterung aus. Sie ließen den Wagen vor der Hausnummer 23 stehen und gingen bis zur Nummer 45. Er sprang auf die Mauer, hielt sich an zwei Gitterstangen fest und holte Schwung, dann war er drüben.

    Gegen zwei Maschinenpistolen konnte auch der Geheimagent nichts ausrichten
    Er wandte sich um und spähte über die Mauer hinweg. Das Rotgesicht war verschwunden.
    »Arthur!« rief Lennet

Weitere Kostenlose Bücher