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06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht

06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht

Titel: 06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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trat ein.
    »Sie werden Monsieur Bernard und diesen Herrn begleiten.
    Wahrscheinlich wird er keinen Fluchtversuch unternehmen.
    Nehmen Sie trotzdem eine Maschinenpistole mit. Kommen Sie etwas näher.«
    Der Mann tat näher, und Sourcier flüsterte ihm einige Worte ins Ohr. Der Mann sammelte Lennets Sachen ein, auch die beiden Pistolen, und legte sie in eine Schachtel, die er sich unter den Arm klemmte.
    »Kommen Sie", sagte er zu Lennet.
    Sie gingen hinaus und stiegen in das vor dem Haus postierte Auto. Der Mann streichelte liebevoll seine Maschinenpistole.
    Lennet gab sich alle Mühe, sich nicht von seiner Verzweiflung überwältigen zu lassen. So weit also hatten ihn seine großartigen Ermittlungen gebracht! Er war einem anderen Nachrichtendienst ins Gehege gekommen! In einer Stunde oder vielleicht auch erst morgen früh würde er Hauptmann Montferrand erklären müssen, was ihn zu seinem Handeln bewegen hatte.
    Nachdem sie zehn Minuten gewartet hatten, fand sich auch Bernard ein, setzte sich ans Steuer und fuhr los.
    Lennet ließ sich zurücksinken, ohne auf die Straßen zu achten.
    Plötzlich hielt der Wagen an.
    »Was ist denn hier los?« brummte Bernard.
    Die Straße war eng und dunkel. Ein Lastwagen, dessen Führerhaus offenstand, hatte sich schräg über die Fahrbahn gestellt. Der Fahrer, ein junger, kräftiger Mann, wirkte sehr erregt. Er lief den Lastwagen entlang und rang die Hände.
    Als er das Auto erblickte, stürzte er darauf zu. Bernard drehte das Fenster herunter. Der Fahrer redete ihn in einer Sprache an, die keiner von ihnen verstand.
    »Was quatscht er denn da zusammen?« fragte Bernard.
    »Verrßeihung, Verrßeihung, Unklick, kleine Lastwagen nix gehen", stammelte der Mann.
    »Ich glaube, er sagt, sein Lastwagen hat eine Panne", meinte Lennet und versuchte seine trübseligen Gedanken loszuwerden.
    »Ja, ja, kleine Lastwagen nix gehen", wiederholte der Fahrer.
    Er schien sehr froh, daß man ihn endlich verstanden hatte.
    »Was soll ich denn dazu tun?« fragte Bernard ärgerlich.
    »Helfen, helfen schieben!« bat der Fahrer.
    Bernard warf einen Blick nach hinten. Die Straße war nicht breit genug, um zu drehen.
    Er zuckte die Achseln.
    »Ich habe keine Lust, hundert Meter rückwärts zu fahren. Ich glaube, daß wir es ebenso schnell schaffen, wenn wir ein bißchen schieben. Ich hoffe, daß Sie, mein junger Kamerad, nicht versuchen werden, diese Gelegenheit zur Flucht zu benutzen. Wir würden Sie bald eingeholt haben.«
    Lennet wußte darauf nicht einmal eine Antwort. Er stieg auf der einen Seite aus, während Bernard den Wagen auf der anderen Seite verließ. Sein Bewacher folgte ihnen mit umgehängter Maschinenpistole.
    »Junge Mann hinten schieben. Sie vorn! Ich Steuer!« entschied der Fahrer.

    Ein Lastwagen blockierte die Fahrbahn 
    Bernard trat neben den vorderen rechten Kotflügel, während Lennet und sein Bewacher hinter den Wagen traten. Plötzlich wurde die hintere Tür auf gestoßen, und zwei kräftige Kerle sprangen heraus.
    »He!« rief der Bewacher, »man sollte meinen, diese beiden hätten nur darauf gewartet, daß wir für sie arbeiten.«
    Im gleichen Augenblick stürzte sich einer der beiden Männer auf ihn. Der Bewacher sprang zur Seite, richtete die Maschinenpistole auf den Mann und drückte ab. Aber die Waffe versagte. Mit einem Faustschlag brachte der Angreifer den Mann zu Boden.
    Der andere hatte sich auf Lennet gestürzt, der ihm auswich und ihm ein Bein stellte. Der Mann schlug mit dem Gesicht gegen die Seitenwand des Wagens.
    Inzwischen hatte der Fahrer, anstatt ins Führerhaus zu steigen, Bernard angesprungen, und beide rollten nun am Boden.
    Lennet kam Bernard zur Hilfe, aber der Fahrer erhob sich bereits, während der Offizier, schwer zusammengeschlagen, sich nicht mehr rührte.
    Bei solchen Gelegenheiten machen sich die Stunden, die man beim Training von Judo oder Karate verbracht hat, bezahlt. Mit einem Fußtritt gegen das Kinn schleuderte Lennet den Fahrer gegen den Wagen.
    Dann wandte er sich dem ersten Angreifer zu, der offensichtlich seine Angelegenheiten mit Lennets ehemaligem Bewacher bereits geregelt hatte, und nun mit dem jüngsten und auch dem schlagkräftigsten der Angegriffenen die Rechnung abschließen wollte.
    Lennet tauchte unter seinem Arm hindurch und versetzte ihm mit zwei Fingern einen Stoß in die Magengrube. Der Mann klappte zusammen und stürzte rücklings zu Boden.
    Wieder wandte sich Lennet dem Fahrer zu, der sich eiligst zurückzog und über

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