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06

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Titel: 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Biss der Tod euch scheidet
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versprochen habt, das Haus nicht zu verlassen, bis ich zurück bin."
    „Jeder Tag kann Sinclair dem Tode näher bringen, Tina, angenommen, er lebt noch." Ich konnte fast durch das Telefon spü 88
    ren, wie sie zusammenzuckte. „Deiks alter Job war es, Vampire zu töten, und er hasst Sinclair mehr als jeder, den ich kenne. Das ist doch einen Besuch auf der heimischen Farm wert, meinst du nicht?"
    Wieder eine Pause, kürzer dieses Mal. Dann sagte sie: „Nehmt Laura mit."
    „Klar", log ich. Verdammt! Ich wurde richtig gut darin, das Blaue vom Himmel herunterzulügen. Wenn Tina wieder zu Hause war, würde ich es wiedergutmachen.
    „Und bitte ruft mich sofort an, sobald Ihr etwas herausgefunden habt", sagte sie gerade. „Oder findet lieber nichts heraus. Das ist eine sehr gute Idee, Majestät. Ich wünschte nur, ich könnte das für Euch übernehmen."
    „Du hast schon genug zu tun, Sonnenschein. Und jetzt spuck die Adresse aus, bitte."
    „Ich habe Euch eine SMS geschickt, während wir sprachen."
    „Schlau und effizient. Das ist mein Mädchen."
    „Majestät, es ist sehr freundlich von Euch, so zu tun, als sei ich Euch eine Hilfe."
    „Hör auf damit!", befahl ich. „Es gibt keinen Grund, dass du dir Vorwürfe machst. Du hattest eine wichtige Aufgabe zu erledigen und das hast du getan.
    Wer hätte ahnen können, dass die Dinge sich so entwickeln?"
    „Jemand", sagte sie, „der so alt ist wie ich und meinen IQ hat."
    „Wer auch immer dahintersteckt, hat ihn sich direkt vor meiner Nase geschnappt. Genau vor meinen Augen und ich habe nichts bemerkt. Was auch immer passiert ist . . es ist meine Schuld. Nicht deine."
    „Freundlich", sagte sie, „aber falsch. Gebt auf Euch acht, Majestät. Ich liebe Euch."
    „Was?"
    15°
    „Ni.. nichts." Peinlich!
    Nachdem wir aufgelegt hatten, dachte ich über die geheimnisvolle Tina nach.
    Wie war sie zu einem Vampir geworden? Wer hatte sie gewandelt? Und warum? Und wo war er jetzt? Auf all diese Fragen wusste ich keine Antworten. Ich wusste nur, dass sie mir bedingungslos ergeben war. Die einzige Person, über die ich noch weniger wusste, war mein Verlobter, der kürzlich abgehauen war.
    Wie kam es, dass diese beiden Vampire, die mich anscheinend so sehr mochten, so ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit machten?
    Nun, nachdenken würde mir nicht helfen, Sinclair zu finden. Nachdem ich ein bisschen gekramt hatte (immer wieder verlegte ich das verdammte Ding), fand ich mein Handy auf dem Grund einer alten Louis-Vuitton-Handtasche, die Jessica mir zu meinem 21. Geburtstag geschenkt hatte.

    Ich notierte nicht nur die Adresse, sondern auch eine genaue Wegbeschreibung (ich wusste, Tina würde immer sicherstellen, dass sie ein Mitglied der Blade Warriors, wenn nötig, aufspüren konnte), und machte mich bereit, um die lange Reise zur Farm der Familie Deik anzutreten.
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    Jon Deiks Familie lebte in einem Vorort von St. Paul, aber in der letzten Zeit hatte er sich oft auf der Farm seiner Großeltern in Burlington, North Dakota, aufgehalten. Ich schaffte die Fahrt von vierzehn Stunden in neun, vor allem weil ich nicht halten musste, um zu pinkeln oder zu essen, und weil ich auf der Interstate fast die ganze Zeit neunzig Meilen pro Stunde fuhr. Dreimal wurde ich angehalten, jedes Mal von einem einzelnen männlichen Polizisten, und nicht ein Mal bekam ich einen Strafzettel.
    Kurz vor Sonnenaufgang musste ich mir ein Motelzimmer suchen, aber um fünf Uhr nachmittags machte ich mich wieder auf den Weg.
    Hier, nahe an der kanadischen Grenze, gab es vor allem Weizenfelder und Sumpf. Das wurde nach einer Weile ein bisschen monoton fürs Auge.
    Wenigstens hatten Weizenfelder eine interessante Farbe.
    Ich fuhr über die lange Auffahrt und stellte den Motor ab. (Für diese Reise hatte ich mich für Sinclairs bananengelben Ferrari entschieden - hierin fühlten sich neunzig wie fünfzig an.) Ängstlich starrte ich auf das gepflegte große Farmhaus. Auf das, was mich jetzt erwartete, freute ich mich nicht.
    Zum einen war es spät, für Farmer zumindest. 22 Uhr. Zum anderen hatten Deik und ich uns nicht gerade im Guten getrennt. Genauer gesagt, hatte er herausgefunden, dass wir in seinem Kopf herumgestochert hatten, und das fand er gar nicht gut. Sein Missfallen hatte er geäußert, indem er auf mich geschossen hatte. Erstaunlich, wie oft mir das passierte. Dann war er aus dem Haus gestapft und seitdem hatten wir ihn nicht mehr gesehen.
    Das machte ihn zu einem exzellenten Verdächtigen.
    Ich

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