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06

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Titel: 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Biss der Tod euch scheidet
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Biografie! - und dass Tina und Sinclair alle Erinnerungen daran gelöscht hatten, alles zum Schutz eurer kostbaren Vampirnation? Und dann landet dieses Buch, bei dem ich mich nicht erinnere, es geschrieben zu haben, aus irgendeinem Grund bei einem Verleger und erscheint nun im Herbstprogramm! Als Roman"
    „Na ja . .", gab ich zu. „Aber so kann man natürlich alles schlechtreden."
    „Wenn ich das richtig verstehe, ist Sinclair ebenfalls verschwunden?"
    „Tja, ich war es nicht. Ich bezweifle, dass irgendeiner von uns etwas damit zu tun hat. Die Blade Warriors haben sich aufgelöst."
    Ich kicherte, wie immer, wenn jemand in meiner Gegenwart den Namen dieses Kinderclubs erwähnte.
    „Hör auf. Ich will damit sagen, dass ich mit keinem von ihnen gesprochen habe, seitdem Anya und Tina sich getrennt haben. Du weißt doch Bescheid."
    „Ich weiß auch, dass wir einmal Freunde waren, und dann habe ich Tina und Sinclair etwas tun lassen, von dem ich wusste, dass es falsch war, und das hat alles kaputt gemacht."
    „Machst du mir deswegen Vorwürfe?", fragte er ruhig, während er die Armbrust zwischen die Zuckerschale und die Sahne legte. North Dakotas Farmhäuser sind eine Reise wert: gutes Essen, massive Möbel, karierte Tischdecken, Armbrüste.
    „Nein, auf keinen Fall! Ich habe dir nie Vorwürfe gemacht. Ich hätte dasselbe getan. Wahrscheinlich hätte ich vorm Verlassen der Stadt einige Schusswaffen geleert."
    Er lächelte. „Ja, darauf wette ich. Aber seitdem ich dich das letzte Mal gesehen habe, war ich die ganze Zeit hier und habe auf der Farm geholfen. Für die Ernte hat mein Großvater genug Hilfe, deshalb werde ich wahrscheinlich in diesem Herbst die Abschlussklasse an der Uni besuchen. Ich vermisse Minnesota."
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    „Ich wette, das Campus-Leben wird dir gut gefallen."
    Er lachte und sah plötzlich aus wie sechzehn und nicht wie zwanzig. „Nach allem, was ich schon in meinem Leben gesehen habe? Und getan?
    Wahrscheinlich erwürge ich meinen Zimmernachbarn, noch bevor der erste Tag vorbei ist."
    „Nun, wir haben genug Platz. Du bist dort willkommen, bis du eine eigene Wohnung gefunden hast."
    Er sah mich nur an. Jetzt war es an mir, unbehaglich auf meinem Stuhl herumzurutschen. „Ich sage ja nicht, dass es nicht schwierig werden könnte", räumte ich ein.
    „Schwierig?"
    „.. aber letztendlich ist es doch so: Wir haben dich reingelegt und das war falsch. Und ich habe es nicht verhindert, weil ich plötzlich eine Verantwortung besaß, die ich nicht hatte, als ich noch am Leben war. Das ist meine Rechtfertigung. Wir schulden dir etwas. Und nicht zu knapp. Du kannst bei uns wohnen, so lange du willst."
    „Ich bin sicher, Tina und Sinclair werden begeistert sein."
    „Bei denen hast du auch etwas gut."
    Er lächelte und bediente sich an meinem Tee. „Igitt! Selbst in Cola ist weniger Zucker. Du würdest mich wirklich bei dir wohnen lassen?"
    „Klar. Das ist mal ganz was Neues für mich, jemanden zu uns einzuladen.
    Gewöhnlich .. ziehen die Leute einfach ein."
    „Woher weißt du, dass ich die Wahrheit sage? Vielleicht bin ich ja Sinclair und Tina zuvorgekommen und habe deinen Vater die Treppe heruntergestoßen -
    tut mir übrigens leid, was deiner Familie zugestoßen ist."
    „Danke, aber Tina geht es gut und mein Vater starb bei einem Autounfall."
    „Vielleicht bin ich nur ein wirklich guter Schauspieler."
    „Na ja, aus diesem Grund habe ich dich nicht angerufen. Ich 92
    wollte dich persönlich sprechen, dein Gesicht sehen. Und deine Augen."
    Er schluckte schwer. „Oh."

    „Du bist vielleicht schlau, Deik, aber ich bin die Vampirkönigin."
    Er spielte eine Weile mit der gelben Tischdecke und bemühte sich, mich nicht anzuglotzen. „Ich glaube, das ist das erste Mal, dass du dich selber so nennst."
    „Tja, es war eben eine besonders spaßige Woche. Und mit spaßig meine ich schrecklich und endlos."
    „Gut", sagte er, als hätte er endlich eine Entscheidung getroffen. „Ich weiß noch nicht, ob ich bei dir einziehe. Aber ich begleite dich und helfe dir."
    Ein Teil von mir wollte sofort zustimmen. Der andere Teil wollte das Gesicht in den Händen vergraben und stöhnen. Im Vorfeld hatte ich mir drei verschiedene Möglichkeiten ausgemalt, wie unser Wiedersehen hätte verlaufen können.
    Nummer eins: Deik würde mit Dingen nach mir werfen, mit Waffen auf meinen Kopf zielen und mich davonjagen, als wäre ich ein tollwütiger Kojote.
    Nummer zwei: Deik würde sofort Vergangenheit Vergangenheit sein

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