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0600 - Die Fee und die Horror-Reiter

0600 - Die Fee und die Horror-Reiter

Titel: 0600 - Die Fee und die Horror-Reiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte die Kühle vertrieben. Bevor der Mann in Grau die Hütte verließ, sprach Suko ihn an.
    »He, hat sich etwas geändert? Ist John zurück? Sind die Horror-Reiter vernichtet?«
    »Nein!« Die Antwort hatte der Zurückgebliebene gegeben, sein Artgenosse stand bereits draußen.
    Suko ließ nicht locker. »Oder will der nur etwas frische Luft schnappen?«
    »Auch nicht.«
    »Es ist aber was passiert.«
    »Möglich.«
    »Und was?«
    Der Mann in Grau drehte sich scharf um. Er lief derart schnell auf Suko zu, daß dieser erschrak. »He, was ist? Ich habe nur gefragt, du brauchst doch nicht…« Er schielte dabei gegen die über ihm schwebende Messerspitze.
    Der Mann in Grau griff unter seine Kleidung und holte eine Waffe hervor. Suko erkannte, daß es sich um seine eigene handelte. Der Gedanke befand sich noch in seinem Kopf, als er die kühle Mündung auf der Stirn spürte, genau zwischen den Augen.
    »Willst du mich erschießen?«
    »Vielleicht.«
    »Das würde ich mir an deiner Stelle überlegen. Ich habe nichts getan, nur hier gelegen.«
    »Was geht draußen vor?«
    Suko wurde von dieser Frage überrascht. Wenn er mit allem gerechnet hätte, damit nicht. Er schaffte es sogar, ein Lachen zu produzieren. »Hör mal, was soll das? Woher soll ich als Gefesselter und Gefangener wissen, was außerhalb der Hütte los ist?«
    »Da stimmt etwas nicht.«
    »Hat dein Kumpan die Hütte deshalb verlassen?«
    »Ja.«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Der Mann in Grau nahm die Beretta nicht von Sukos Stirn fort. Dabei besaßen diese Typen viel stärkere Waffen, um sich wehren und auch damit töten zu können. Die Steine zum Beispiel, die es schafften, Menschen in Staub auflösen zu lassen.
    »Wer wußte davon, daß du hier bist?«
    »Ihr und John Sinclair.«
    »Wer noch?« Zum erstenmal sah Suko direkt in die Augen des anderen und erkannte darin ein kaltes Funkeln, das sogar eine graue Farbe bekommen hatte. »Ich glaube dir nicht. Sinclair muß anderen etwas gesagt haben. Wir sind nicht mehr allein.«
    Sukos Lippen zuckten. »Tut mir leid, aber ich habe keinen anderen gesehen.«
    »Nicht hier, vor der Hütte. Wir hörten Geräusche, die du nicht vernehmen kannst, aber unser Gehör ist besser als das eines normalen Menschen.«
    »Was waren das für Geräusche?«
    »So fährt ein Auto.«
    »Na und? Viele Wagen rollen unten an der Straße vorbei. Ich weiß nicht, weshalb du dich darüber aufregst.«
    »Es hörte sich so an, als hätte dieses Auto gewendet und eine andere Richtung eingeschlagen. Diese Hütte steht zwar einsam, doch es muß noch jemanden geben, der davon weiß.«
    »Ich jedenfalls habe nichts gesagt. Ich kann mir außerdem nicht vorstellen, daß John geredet hat. Er ist kein Selbstmörder und bringt auch andere nicht in Gefahr.«
    Der Mann in Grau behielt seine Haltung bei, und Suko spürte den Druck der Mündung immer härter auf der Stirn. Allmählich geriet er ins Schwitzen.
    Die Typen glaubten ihm nicht. Er wußte auch nicht, wie er es schaffen sollte, sie vom Gegenteil zu überzeugen.
    Das war schlecht, sehr schlecht…
    Er schaffte es, zur Seite zu schielen. Übergroß kam ihm die rechte Hand des Aibon-Hüters vor und besonders der Zeigefinger, der den Abzug umklammerte. Wenn er ihn um eine Idee zurückbewegte, würde sich der Schuß lösen und Sukos Stirn zertrümmern.
    Außerdem war er nicht so ruhig, wie er sich gab. Suko spürte deutlich das Zittern des Mannes, der seine großen Pläne gefährdet sah. Hoffentlich hatten sich die beiden getäuscht.
    Der zweite Mann in Grau kehrte zurück. Es quietschte, als er die Tür aufstieß und mit festen Schritten über die Dielen ging. Endlich zog der Typ seine Hand zurück und richtete sich auf, um den zweiten anzuschauen.
    Suko war froh, erlöst zu sein. Der harte Druck hatte ihm Kopfschmerzen bereitet.
    »Wo ist der Wagen?«
    Der Mann, der draußen nachgeschaut hatte, hob die Schultern.
    »Ich habe ihn nicht mehr gesehen.«
    »Aber noch gehört?«
    »Lauter?«
    »Kann ich nicht sagen. Ich glaube nicht, daß er an diesem Wald vorbeigefahren ist. Er muß von der Straße ab sein. Vielleicht hat der Fahrer ein Versteck gefunden.«
    Wieder zeigte die Mündung auf Suko, jetzt aus einer gewissen Distanz. »Er will nicht reden, obwohl ich ihn unter Druck setzte. Er meinte, es wäre Unsinn. Angeblich hat er niemandem davon erzählt, daß er…«
    »Und Sinclair?«
    »Das ist die Frage.«
    Die beiden waren ratlos. Der Beretta-Typ drehte sich wieder um und ging zu seinem Freund.

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