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0600 - Jenseits des Lebens

0600 - Jenseits des Lebens

Titel: 0600 - Jenseits des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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eines Tages völlig im Nichts verschwinden! Und das nur, weil es in diesem ungastlichen Haus keine Schleichhasen gibt, weder mit noch ohne Wendelkraut!«
    Zamorra seufzte.
    »Die eine behauptet, sie hätte nichts anzuziehen, der andere behauptet, er würde verhungern - hat sonst noch jemand besondere Wünsche?«
    Ted nickte ihm und Nicole grüßend zu. »Hallo und guten Tag - und ich hätte gern deinen Dhyarra-Kristall, Zamorra!«
    Fooly schob ihn mit einer rigorosen Schlenkerbewegung seines Schweifes beiseite. »Immer schön der Reihe nach!« verlangte er. »Noch bin ich dran, und Vordrängeln gilt nicht.«
    »Schon gut - Alter vor Schönheit!«
    »He, was soll das denn schon wieder heißen?« fauchte Fooly und schnob eine Feuerwolke aus den Nüstern.
    »Daß du mehr als doppelt so alt bis wie ich«, beschwichtigte der blonde Hüne, der aussah wie ein Wikinger auf Raubzug.
    »Ich bin gerade mal Mitte Vierzig, du bist um die hundert - also bist du der ältere von uns beiden und hast selbstverständlich den Vortritt. Darf ich dir den Gehstock holen, Opa?«
    »Höchstens, damit ich dich verprügeln kann«, ereiferte sich der Jungdrache. »Du hast da angedeutet, du wärest schöner als ich! Das ist gelogen! Jeder weiß, daß ich der Schönste bin!«
    »Du mußt richtig hinhören«, erwiderte Ted amüsiert. »Ich habe nicht gesagt, daß ich schöner wäre als du. Ich habe nur gesagt: Alter vor Schönheit. Kann ich was dafür, wenn du schön alt bist?«
    »Butler William!« krähte Fooly erzürnt. »Du muß ihm verbieten, so was zu sagen! Er ist frech zu mir!«
    Der schottische Butler war vor vier Jahren zusammen mit Lady Saris ap Llewellyn und ihrem Sohn Rhett ins Château Montagne übergesiedelt und griff seither auch Zamorras Diener Raffael Bois bei seiner täglichen Arbeit kräftig unter die Arme. Nun hob er abwehrend die Hände. »Das kann ich nicht Mr. MacFool«, erwiderte der ›Adoptivvater‹ des Drachen. »Ich gehöre nur zum Personal, und Herr Ewigk ist Gast.«
    »Chef!« krähte Fooly und wandte sich damit wieder an Zamorra. »Chef, dann mußt du es ihm verbieten!«
    »Das würde gegen das Gastrecht verstoßen«, meinte Zamorra.
    »Immer auf die Kleinen!« spektakelte der Drache, stampfte auf und stolzierte davon. »Alle hacken immer auf mir herum, aber wenn ich mal mein Recht fordere, wird’s mir verweigert! Ich werde beleidigt, ich muß verhungern… Ach ja, und da ist noch etwas!«
    Er kehrte auf der Stelle um und beeilte sich, wieder zu Zamorra und Nicole zurückzukehren.
    Dabei hatten die bereits heimlich aufgeatmet. Der Jungdrache war mit seinen Show-Einlagen zwar immer recht amüsant, aber im Moment hatten sie keinen Sinn für derartige Auftritte. Es gab Wichtigeres zu tun, als sich mit Foolys künstlichen Problemchen zu befassen.
    »Diese Kameras und Bildschirme, die jetzt überall angebracht sind!« beschwerte sich der Drache. »Das ist gemein! Die habt ihr doch nur einbauen lassen, damit ihr mich überall kontrollieren könnt! Ihr wollt wissen, was ich tue, wann ich schlafe, wann ich verhungere, weil ich keine gewendelten Schleichhasen bekomme…«
    »Der geht mir mit seinen gewandelten Schleichhasen langsam auf die Nerven«, murmelte Nicole.
    »Aber die sind ein Grundnahrungsmittel für Drachen!« begehrte Fooly auf. »Und diese Bildschirmüberwachung…«
    »Du meinst die Sprechanlage?«
    »Das ist eine Bespitzelungsanlage!« fauchte Fooly. »Das verstößt gegen den Datenschutz und verbriefte Drachenrechte!«
    »Du kannst dich ja beim Präsidenten der Republik darüber beschweren«, schlug Nicole vor.
    »Werde ich auch!« drohte Fooly.
    »…und wirst zunächst nach deinen Personalien, deinem Einreisevisum und deiner Aufenthaltserlaubnis gefragt. Wenn du Pech hast, hört man dir nicht mal zu, sondern hält dich für einen illegal eingewanderten Ausländer und nimmt dich in Abschiebehaft.«
    »Ich bin nicht illegal eingewandert! Ich habe doch eure Erlaubnis, mich hier aufzuhalten! Ich - ach, ihr seid alle gemein zu mir! Und diese Bespitzelungsanlage ist auch gemein!«
    Er watschelte davon.
    William folgte ihm ein paar Meter weit. »Es ist und bleibt eine Sprechanlage! Du mußt die Bildübertragung, die Kamera, schon selbst einschalten, damit du gesehen werden kannst. Außerdem dienen die Monitore vorwiegend dem Datenzugriff auf die Computer-Anlage.«
    »Und wieso ist der Zugriff paßwortgeschützt?« zürnte Fooly prompt.
    Zamorra und Nicole sahen sich vielsagend an.
    »Also hat er’s schon

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