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0602 - Der Sprung nach Luna

Titel: 0602 - Der Sprung nach Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagen?"
    Gucky fiel der Protest schwer, denn innerlich wünschte er nichts mehr, als noch ein wenig in Norcedaal zu bleiben. Aber ihn bedrückte der Gedanke an die Verfolger, die überall nach ihnen suchten. „Sieh doch ein, Mentro, daß es viel zu gefährlich ist, auch nur einen Tag länger als unbedingt notwendig zu bleiben."
    „Gucky hat recht", half Ras dem Mausbiber. „Auch wenn Doc Casanti und der Pfarrer meinen, wir sollten den Leuten helfen."
    „Die bringen sich noch um ihren Kopf", warnte Kuruzin ernst.
    „Je länger wir bei ihnen bleiben, desto größer wird die Gefahr für sie."
    „Daran denkt ein Mann wie Kaltenbrunner nicht", meinte Kosum. „Er weiß nur, daß wir die Vermißten in der Eiswüste leicht finden und retten können. Gucky, keine telepathischen Hinweise?"
    „Es gibt tausende verschiedener Impulse, Kosum. Wie soll ich wissen, welche die richtigen sind? Ich kenne kein einziges Wellenmuster der an der Expedition Beteiligten. Es wäre wie eine Suche nach einem Asteroiden in der Galaxis, wobei vorauszusetzen ist, daß man weder seine Bahn, seine Größe noch seine Geschwindigkeit kennt."
    „Dann machen wir uns eben allein auf die Suche, Kuruzin und ich. Die Leute hier haben uns geholfen, also lassen wir sie auch nicht im Stich. Wir sind ihnen das schuldig."
    Gucky gab ihm abermals recht, aber er sah Ras hilfesuchend an.
    „Was sollen wir tun, Ras? Human handeln und helfen oder das Risiko eingehen, uns alle und die Leute hier in Gefahr zu bringen? Ich weiß wirklich nicht, was richtiger ist."
    „Was meint Casanti, wo die Vermißten sein könnten?" fragte Ras.
    „Westlich von hier, etwa hundert Kilometer. Dort ist ein Gebiet mit sehr vielen Spalten,.die manchmal bis zu zweitausend Meter tief sind. Die Hänge sind nicht immer steil, so daß ein Mensch den Absturz, der mehr einem Abrutschen gleicht, durchaus überleben kann. Aber er ist dann für immer in der Spalte gefangen."
    „Haben denn die Burschen keine Seile oder andere Dinge mit, die man bei einem derartigen Unternehmen unbedingt bei sich haben sollte?"
    „Das ist ja das Verrückte an der Sache!" schimpfte Kosum. „Die Kerle treiben doch Sport! Die ganze Expedition ist nichts als Sport. Sicherlich könnte man einen solchen Ausflug volltechnisiert unternehmen, aber dann wäre er mit keinem Risiko verbunden. Die Männer von Norcedaal wollen sich auf keinen Fall verglichen sehen mit den Touristen, die sich mit Gleitern an ihren Bestimmungsort bringen lassen, aussteigen, schaudernd das ewige Eis betrachten, und dann schnell wieder in die geheizten Kabinen ihrer Gleiter zurückkehren. Die Männer von Norcedaal sind noch naturverbundene Menschen, die sich einen Erfolg erkämpfen wollen. Sie legen keinen Wert darauf, das letzte Stück Natur geschenkt zu bekommen."
    Ras ging von seiner starren Haltung ab und lenkte ein: „Einen Tag könnten wir noch zulegen, Gucky. Ich bin auch dafür, die Männer nicht im Stich zu lassen. Versuche doch noch einmal, sie telepathisch zu orten. Hundert Kilometer sind doch keine Entfernung."
    „Auf die kommt es bei Telepathie auch nicht an, aber auf die Unzahl von Impulsen, die ich empfange. Na schön, ich schließe mich also der Mehrheit an, aber ich sage euch gleich, daß ich hier in meiner Bude bleiben und Impulse sortieren werde. Ich werde genau vierundzwanzig Stunden warten, dann hole ich euch." Er machte eine kurze Pause. „Oder früher, wenn Rhodan II uns gefunden hat."
    Ras klopfte ihm auf die Schultern.
    „Casanti und Kaltenbrunner werden glücklich über unseren Entschluß sein." Er wandte sich an die beiden anderen: „Los, Mentro und Menesh, die Hundeschlitten warten..."
    Gucky hielt einen Augenblick die Luft an, ehe er sich vergewisserte: „Was wartet? Hundeschlitten? Habt ihr den Verstand verloren?"
    „Aber Gucky", grinste Kuruzin breit. „Hast du gedacht, wir würden mit einem Gleiter fliegen oder gar teleportieren? Das entspräche nicht den hier gebräuchlichen Spielregeln."
    „Spielregeln?" ächzte der Mausbiber und sank in den nächsten Sessel. „Ihr habt einen Kondor zwischen den Gehirnwindungen, wenn nicht noch einen größeren Vogel! Euch ist nicht zu helfen."
    „Das stimmt!" gab Kosum zu und grinste ebenfalls. „Im Notfall haben wir außer dem Kondor noch immer unseren Ras, nicht wahr?"
    „Bleibt auf unserer Hyperfrequenz, damit ich euch erreichen kann", murmelte Gucky noch, dann schloß er erschüttert die Augen.
    Kosums Vermutung stimmte aufs Haar.
    Die Spalte war von

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