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0602 - Der Sprung nach Luna

Titel: 0602 - Der Sprung nach Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Raumhafen von Terrania waren verstärkt worden. Es herrschte eine hektische Tätigkeit, und an allen möglichen und unmöglichen Stellen wurden die Generatoren für die aufgestellten Parafallen installiert, die auch einen Teleporter daran hindern konnten, in das abgesperrte Gelände einzudringen. Vor allen Dingen wurde es unmöglich, daß er ein Raumschiff nahm und damit startete.
    Gucky und Ras materialisierten am Ufer des Goshunsees. Der Mausbiber konnte es sich nicht verkneifen, dem Bungalow seines Gegenspielers Gucky II einen kurzen Besuch abzustatten, wenn Ras auch meinte, das sei absolut überflüssig und sinnlos.
    Schon vom Ufer aus bemerkten beide den Unterschied.
    Während sich Gucky ein friedliches und gemütliches Häuschen hatte bauen lassen, umgeben von einer wunderbaren Terrasse und bunten Blumenbeeten - abgesehen von seiner über alles geliebten Mohrrübenzucht - erblickte er nun eine kleine Festung.
    Das flache Gebäude war mit einer kahlen Mauer umgeben, auf der die Pfeiler der positronischen Alarmleitung deutlich sichtbar wurden. Der Garten selbst kannte keine Blumen, und auch keine Rüben oder anderes Gemüse, Er bestand aus einem kurzgeschnittenen Rasen und Kieswegen. Kein Baum und kein Strauch war vorhanden, der einem Eindringling Schutz geboten hätte. Eine Radaranlage überwachte das ganze Gelände. Sie war nicht in Betrieb.
    Gucky schüttelte den Kopf.
    „So ein Banause! Nicht zu begreifen, er muß in ewiger Angst vor einem Attentäter leben. Nicht einmal Mohrrüben ißt er! Muß das ein grundschlechter Charakter sein!"
    Ras fieberte vor Aufregung. Jeden Augenblick rechnete er damit, entdeckt zu werden, und sein Gucky kritisierte in aller Ruhe den Wohnbau seines Doppelgängers. Deshalb waren sie nun wirklich nicht das Risiko eingegangen, hierher zu kommen.
    „Laß das jetzt, Gucky!" mahnte er drängend. „Wir haben keine Minute zu verlieren. Wie gehen wir weiter vor?"
    „Ein Segelboot hat er auch nicht, wo er direkt am Wasser wohnt!"
    „Was, zum Teufel, hat das Segelboot mit unserer Aufgabe zu tun?"
    „Sehr aufschlußreich", murmelte Gucky und ließ sich in seinen Betrachtungen nicht im geringsten stören. „Spricht gegen seinen Charakter. Mit dem werden wir leicht fertig, wenn er uns auf den Pelz rücken sollte."
    „Ich begreife zwar deine Logik nicht, aber du sollst recht haben", lenkte Ras ein. „Nun komm schon, wir müssen weiter."
    „Möchte nur wissen, wie es in der Bude aussieht..."
    Ras packte seinen Arm.
    „Einen Dreck wirst du!" stieß er wütend hervor. Er hatte endgültig die Geduld verloren. „Wir teleportieren ein Stück weiter."
    „Ja, sehen wir uns mal Imperium-Alpha an."
    Imperium-Alpha war die Hauptschaltzentrale und praktisch das Nervenzentrum Terranias und der terranischen Verwaltung.
    „Du bist verrückt geworden!" stellte Ras nüchtern fest.
    „Meinst du das wirklich?" Gucky sah Ras an. „Imperium-Alpha ist der letzte Ort, an dem sie einen von uns vermuten. Kein Mutant befindet sich in Terrania, sie suchen uns auf der ganzen Welt, nur nicht hier. Aber vielleicht ist es besser, du bleibst allein hier zurück.
    Ich bin in einer halben Stunde wieder hier..."
    „Nichts da!" Ras wurde nun richtig böse. „Wir bleiben zusammen! Also gut, teleportieren wir in Richtung Terrania, dann sehen wir weiter. Aber wo gibt es da einen Ort, wo wir unbemerkt bleiben können?"
    „Ich kenne einen", behauptete Gucky und konzentrierte sich.
    „Wir haben nur Pech, wenn sie die Schutzschirme eingeschaltet haben, aber damit ist jetzt kaum zu rechnen. Sie werden erst aktiviert, wenn akuter Alarm gegeben wird."
    „Wohin willst du?"
    „Wirst du gleich sehen, überlaß die Teleportation mir, ich nehme dich nur mit..."
    Als Ras mit Gucky zusammen materialisierte und wieder sehen konnte, stand er mit dem Mausbiber in einer Toilette.
    Der enge Raum war relativ sicher. Die Hauptsache war, daß sie alle Sperren unbemerkt passiert hatten. Gucky hatte die Kabine sofort abgeschlossen, damit sie niemand stören konnte.
    „Na also, keine Schutzschirme", stellte der Mausbiber fest.
    Ras betrachtete die sanitäre Anlage.
    „Wenn ich das so sehe, dann fällt mir ein, daß..."
    „Ich warte nebenan", tröstete ihn Gucky, der seine Gedanken las. „Mir ergeht es ähnlich. Aber aktiviere in Zukunft wieder deinen Abschirmblock im Gehirn, sonst könnte noch ein anderer erfahren, was du vorhast..." Er verschwand, und eine Sekunde später klopfte es an der Seitenwand. „In Ordnung, jetzt

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