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0602 - Krieg der Träume

0602 - Krieg der Träume

Titel: 0602 - Krieg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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MÄCHTIGEN.
    Ghaagch hielt den Dhyarra-Kristall in einer seiner sechs Hände. Er sah die Eindringlinge an.
    »Ted Ewigk, mein Freund«, hörte Ted ihn sagen. »Ich bedaure, daß du hierher gekommen bist. Du hättest es nicht tun sollen. Nun wirst auch du sterben.«
    »Hast du den Verstand verloren, Ghaagch?« stieß Ted hervor.
    Mit einer Handbewegung veranlaßte er die Sauroiden zum Abwarten. Die beiden Kälte-Priester hielten Nadelwaffen schußbereit, um den Meegh blitzschnell in Kältestarre zu versetzen, und Ted fühlte auch, daß sie zusätzlich bereit waren, ihre enormen Para-Fähigkeiten gegen Ghaagch einzusetzen.
    »Sie kennen dieses Wesen?« raunte Tshat Zarrek. Ted nickte.
    »Ich bin völlig normal«, log Ghaagch. »Ich tue nur, was ich tun muß.«
    Ted checkte seinen eigenen Dhyarra-Kristall und stellte damit fest, daß der andere Sternenstein hochaktiv war. Der Kristall 11. Ordnung konnte jederzeit eine verheerende Energieentladung abgeben, die möglicherweise den gesamten Silbermond zerstörte.
    Teds Kristall war 13. Ordnung, also um ein Vielfaches stärker als der des Meegh. Dennoch wußte Ted, daß er nicht in der Lage war, das Unheil zu verhindern, das Ghaagch auszulösen bereit war.
    Er würde nicht schnell genug sein.
    Er mußte seinem Kristall erst seine Gedankenbefehle übermitteln, während Ghaagch längst bereit war.
    »Und was mußt du tun?« fragte er.
    »Töten!«
    »Ich bin dein Freund«, erinnerte Ted.
    »Das bedaure ich.«
    Im gleichen Moment begriff Ted, daß er nicht mal mehr eine Sekunde Zeit hatte. Er fühlte die Entschlossenheit, und er fühlte, wie der Kristall des Meegh aktiv wurde.
    Die anderen - Zamorra, Robert Tendyke, Nicole Duval - sie alle hatten mit ihren Bedenken recht gehabt! Der Meegh hätte nie einen so starken Dhyarra-Kristall in die Hände bekommen dürfen!
    Aber Dhyarra-Magie war die einzige Chance gewesen, Ghaagchs Leben zu retten, und ein schwächerer Kristall war nicht verfügbar gewesen!
    Ghaagch hatte nur zu gut gelernt, mit einem Dhyarra-Kristall umzugehen!
    Er zündete den Sternenstein, und…
    ***
    Lis Bernardin zeichnete mit der Kreide und mit Hilfe der Instrumente ein Pentagramm. Sie schaffte es auch gerade noch, sich hineinzustellen. Die leuchtende Schwärze leckte bereits nach ihr, um ein Haar wäre sie von der mörderischen Energie noch berührt worden.
    Sie atmete auf. Fast eine Minute lang schien es ihr, als schrecke die Schwärze tatsächlich vor dem Drudenfuß zurück.
    Ja, die Schwärze kroch rechts und links vorbei.
    Doch dann…
    …dann sah Lis erschrocken, wie sich der Kreidestaub auflöste, und dort, wo die Kreidepartikel verschwanden, drang die Schwärze mit gierigen Finger in das Pentagramm vor!
    Es gab keinen Schutz!
    Verzweiflung sprang Lis an, und die Angst in ihr wurde unendlich groß.
    Natürlich! Sie hätte es sich denken können! Sie war keine Magierin, sie verstand nichts von diesen Dingen. Es reichte nicht, einfach nur die Zeichnung anzufertigen. Auch wenn die Kreide durch ihre magische Aufladung vielleicht ein Hindernis für die Schwärze darstellte - es fehlte der begleitende Zauber, der dieses Hindernis stärkte und stabilisierte! Lis stöhnte auf.
    Sie wollte überleben! Überleben!
    Entschlossen griff sie wahllos in den Koffer, nahm einige Pulverdöschen und Fläschchen heraus und schleuderte deren Inhalt in die Schwärze, die die magischen Substanzen aber einfach schluckte. Lis schleuderte sie auch gegen die Außenwand des Organhauses! Und…
    Plötzlich geschah das Wunder. Die Wand öffnete sich! Rein zufällig mußte Lis eine Mischung zusammenbekommen haben, die die richtige Reaktion bewirkte - in einem kurzen Aufzucken entstand eine Türöffnung, durch die sie schlüpfen konnte.
    Instinktiv griff das junge Mädchen nach dem Alu-Koffer und nahm ihn mit nach draußen.
    Wo sie über einen am Boden liegenden Körper stolperte, der eiskalt war. Gevatter Tod!
    Der Mann, der so genannt wurde, weil sein Gesicht so große Ähnlichkeit mit einem Totenschädel hatte!
    Lis kam zu Fall, raffte sich aber sofort wieder auf.
    Sie sah jetzt, daß von dem Organhaus nur noch ein winziger Teil existierte. Jener, in dem sie sich eben noch befunden hatte.
    Den Rest hatte die Schwärze verschlungen. Hinter den knisternden Funken und Lichteffekten gab es nichts mehr.
    Ringsum sah Lis auch schwarz verglaste Flächen in der Landschaft. Eine Katastrophe größeren Ausmaßes mußte sich hier abgespielt haben.
    Und dann, plötzlich, entdeckte Lis das

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