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0602 - Krieg der Träume

0602 - Krieg der Träume

Titel: 0602 - Krieg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unheimliche schwarze Etwas in einiger Entfernung vom Stadtrand.
    Sie erschauerte.
    Plötzlich war sie nicht mehr in der Lage, den Blick von dem unglaublichen Gebilde zu lösen. Es hielt sie fest, schlug sie in seinen Bann.
    Der ungetarnte Spider…!
    ***
    Alles um Julian Peters herum drehte sich wie ein Karussell.
    Traumbilder trafen aufeinander. Mord und Gewalt, das höhnische Grinsen seines Großvaters, die mörderischen Klauen, wilder, ungezügelter Haß.
    Und dagegen setzte Julian erfüllende Liebe, die Gutes schuf.
    Elternliebe. Die Zuneigung seines Vaters Robert Tendyke, die innige Mutterliebe von Uschi Peters und ihrer Zwillingsschwester Monica.
    Eine umfassende Sorge, die Julian als heranwachsendes Kind zwar erlebt, aber nicht wirklich wahrgenommen hatte. Sie war ihm damals in seiner raschen Entwicklungsphase eher lästig gewesen.
    Doch jetzt wußte er sie plötzlich zu schätzen.
    Die Fröhlichkeit der Peters-Zwillinge und Robert Tendykes.
    Die wenigen, aber wertvollen Momente spielerischer Unbeschwertheit. Und eine Elternliebe, vor allem von Uschi sowie Tante Monica, die geblieben war, obgleich Julian seine Eltern so schwer enttäuscht hatte.
    Er hatte sich von ihnen gelöst, aber sie niemals von ihm. Sie waren immer noch für ihn da, und wieder glaubte er die Zwillinge zu sehen, wie sie ihn und seine Eskapaden gegen die Vorwürfe seines Vaters verteidigten.
    Doch auch Robert Tendyke hatte ihm nie wirklich Böses gewollt. Auch er würde sein Leben für Julian geben, wenn es sein mußte.
    Und Großvater Asmodis? Nein, er war Julian gegenüber nie von dieser mörderischen Bosheit gewesen, die die Meeghs dem Träumer hatten vorgaukeln wollen!
    Er stellte diese Liebe gegen den Haß. Und auch seine persönlich empfundene Liebe zu Angelique Cascal. Sie hatten sich wieder getrennt, weil er zu eigensüchtig war. Dabei liebte sie ihn, und er wollte sie auch nicht verlieren. Sie mußten beide reifer werden, die Trennung half dabei.
    Julian bedauerte, daß er Angelique so viel Schmerz zugefügt hatte mit seiner Überheblichkeit. Mit seiner dominierenden Art, die nur ihm die Entscheidungsgewalt über selbst die alltäglichsten Dinge zugestand.
    Und doch war da immer noch die Liebe in ihnen beiden.
    Julian wußte, daß die Trennung nicht endgültig sein würde. Er würde Angelique zurückgewinnen, ja, das würde er!
    All das setzte er dem Haß der Meeghs entgegen.
    Und erkannte, daß er den Krieg der Träume gewann.
    Doch da gingen die Schatten einen anderen Weg. Sie erkannten, daß sie nicht direkt gegen ihn ankamen. Deshalb sandten sie ihre Haßträume nicht länger ihm, sondern den Sauroiden.
    Sie machten Julian Peters zum Feindbild für alle.
    Tötet den Träumer! Erschlagt ihn, wenn ihr ihn findet!
    Gemeinsam seid ihr stärker als er!
    ***
    »Fooly!« stieß Zamorra überrascht hervor. »Was tust du denn hier? Wie hast du es geschafft, hierher…«
    »Mr. Peters hat mich mitgenommen. Er kümmert sich bereits um die Angelegenheit. Ich wollte euch nur das hier bringen!«
    Fooly, immer noch in der Tür festhängend, streckte Zamorra die Aktentasche entgegen.
    Vali hatte ihren Schrecken überwunden. Sie kicherte. »He, Drache«, rief sie ihm zu. »Wie wäre es, wenn du die Flügel einfach zusammenklappst? Dann paßt du auch durch die Tür.«
    »Das ist ’ne Idee!« entfuhr es Fooly. »Die ist ja richtig gut! Könnte direkt von mir kommen!«
    Augenblicke später war er im Innern des Raumes und sah Reek Norr an.
    »Du wirkst ein bißchen schwächlich auf der Brust, scheint mir. Du solltest dir auch Flügel wachsen lassen, dann wirkst du gleich etwas stattlicher.«
    Reek Norr antwortete nicht. Seine Augen trübten sich leicht.
    Ein Ruck ging durch seinen Körper.
    Er setzte sich in Bewegung, schob den massigen Drachen mit einer geradezu spielerischen Bewegung zur Seite und verließ das Organhaus.
    »He, du bist ja gar nicht so schwächlich«, rief Fooly ihm nach.
    »Da stimmt was nicht!« entfuhr es Zamorra, und er folgte dem Freund nach draußen. »Wohin willst du, Reek?«
    »Ich muß ihn töten«, murmelte der Sauroide. »Wen?«
    »Hindere mich nicht daran!« Norr wirkte aggressiv wie ein hungriges Krokodil. »Er muß sterben! Er ist unser Feind. Er ist es, der uns alle ins Verderben stürzt. Er muß sterben! Ich töte ihn!«
    »Wen?« fragte Zamorra. »Den Träumer?«
    Zamorra packte blitzschnell zu, hielt den Sauroiden am Arm fest. »Bist du verrückt? Was soll das?«
    Norr schleuderte ihn glatt durch die Luft und

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