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0604 - Stunden der Angst

0604 - Stunden der Angst

Titel: 0604 - Stunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu schreien…
    ***
    Als Suko die Haustür anlehnte, stellte er fest, daß es sich etwas abgekühlt hatte. Gleichzeitig war die Luft auch feuchter geworden. Sie kam ihm richtig schwer vor.
    Er blieb vor der Haustür stehen und blickte in die Dunkelheit über dem Garten.
    Sehr weit im Hintergrund stieg der helle Schein in den Himmel.
    Dort lag London, aber er selbst stand in einer tiefen Ruhe, die nur von den Geräuschen der Natur unterbrochen wurde. Er hörte mal ein Schaben, dazu das Zirpen der Grillen oder den fern klingenden Schrei eines Vogels.
    Schwarz lag über ihm der Himmel. Zugedeckt durch ein dunkles, breites Wolkenband. Es sorgte dafür, daß Mond und Sterne verschwanden. Der Wind trug aus der Ferne hell klingendes Geräusch an seine Ohren. Die Straße war es nicht, das hörte sich eher an wie eine Eisenbahn.
    Suko konnte nicht beurteilen, ob die Stille normal oder trügerisch war. Jedenfalls machte er sich gewisse Sorgen. Nicht daß er etwas Verdächtiges gesehen hätte, doch ihm war eingefallen, daß Lydia von einem Schatten gesprochen hatte, der durch den Garten geschlichen war.
    Noch ein Monster?
    Er ließ die Haustür hinter sich, schritt über den plattierten Weg und stand schon sehr bald im Gelände. Den schmalen Pfad hatte er noch in guter Erinnerung. Zusammen mit seinem Freund John Sinclair war er ihn gegangen.
    Hoch wuchs das Unkraut, höher als das Gras, und auch in einem so dichten Versteck konnte man sich gut verbergen. Der Wind strich über das flache Gelände hinweg, bewegte die Gräser, spielte mit dünnen Zweigen und ließ sie zittern.
    Das unbestimmte Gefühl hatte den Inspektor nicht verlassen. Mit starren Blicken suchte er den Boden ab. Er forschte nach irgendwelchen Anzeichen, nach Spuren, die auf das Monster hinwiesen, denn dessen Krallen mußten sich tief im Boden eingegraben haben.
    Nichts zu sehen…
    Suko ging weiter. Er ärgerte sich darüber, daß er durch das hohe Gras schreiten mußte und daß dies anfing zu rascheln. Wie lange Finger streiften die Halme über den Stoff der Hosenbeine hinweg, als wollten sie ihn kitzeln.
    Menschen oder Monster sah er nicht. Dennoch konnte er sich nicht beruhigen, denn er wurde einfach den Eindruck nicht los, aus sicherer Deckung beobachtet zu werden.
    Irgendwo war jemand, lauerte etwas und wurde durch die Finsternis der Nacht geschützt.
    Selbst ein Nachtwesen, ein Höllengeschöpf sorgte dafür, daß Furcht angesagt war.
    Plötzlich wirbelte Suko herum. Blitzschnell riß er die Beretta hervor und lächelte erleichtert, als er feststellte, daß ihn nur mehr ein Eichhörnchen erschreckt hatte.
    Du wirst alt, dachte er und wischte seine nassen Handflächen an der Hose ab.
    Dann ging er weiter.
    Suko hatte den normalen Pfad verlassen. Er wandte sich nach links, wo das Unkraut oder eine Buschgruppe besonders hoch wuchs. Sie nahm ihm sogar den Blick. Suko konnte sich vorstellen, daß sie auch ein besonderes Versteck abgab.
    Er ging darauf zu.
    Einmal schaute er zurück. Das Haus lag hinter ihm auf einer Insel.
    Es paßte seiner Ansicht nach nicht in die Ruhe hinein, die hier alles umgab. Und die Feuchtigkeit blieb. Kleine Nebelfelder hatten sich gebildet, erst zu sehen, wenn Suko hindurchschritt.
    Blitzte nicht ein Licht auf?
    Suko blieb abrupt stehen und konzentrierte sich auf die Stelle, wo er das Licht gesehen hatte.
    Hinter der Hecke oder der Buschgruppe war es gewesen. Ein Reflex, mehr nicht, aber durchaus existent.
    Sekundenlang wartete er ab, doch das Aufzucken des Lichts wiederholte sich nicht.
    Er ging weiter. Jetzt direkt auf den Punkt zu und war bereit, sich durch das Gebüsch zu wühlen.
    Suko gehörte zu den Menschen, die mit guten Instinkten ausgerüstet waren, aber auch er war nicht perfekt. Den Schatten, der plötzlich vor ihm in die Höhe schnellte, sah er zu spät. Es war kein Monster, sondern ein Mensch. Die Beretta hatte Suko weggesteckt, er wollte sie wieder ziehen und den Schatten gleichzeitig angreifen, als es ihn von hinten her erwischte.
    Blitzschnell umwickelte etwas seinen Hals.
    Suko dachte an eine Seidenschlinge. Dann hämmerte etwas in seinen Kniekehlen. Jemand hatte eine Eisenstange flach geschleudert und haargenau getroffen.
    Der gleichzeitige Ruck am Hals, der Treffer in den Kniekehlen, das riß den Inspektor von den Beinen.
    Er fiel in das hohe Unkraut, tastete nach der Beretta, und ein Fuß drückte plötzlich seinen rechten Arm gegen den Körper und preßte ihn so hart dagegen, daß er die Hand nicht mehr rühren

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