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0604 - Stunden der Angst

0604 - Stunden der Angst

Titel: 0604 - Stunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mir-kann-keiner-Gang an mir vorbei. Ich suchte ihn nach Waffen ab, entdeckte keine sichtbaren, bis ich gegen die Stiefel blickte.
    Aus dem rechten Schaft ragte der Griff eines Messers, und der war nicht eben schmal.
    Im Wohnraum war er stehengeblieben und starrte Lydia Farell an.
    »Hi, Süße, so sehen wir uns wieder.«
    »Ich… ich kenne Sie nicht.«
    »Nein? Haben wir dir nicht die Nachricht zukommen lassen, daß wir dich holen werden? Noch in dieser Nacht, Süße, und dieses Versprechen werden wir einhalten.«
    »Was wollen Sie von ihr?« Ich war hinter dem Sprecher erschienen und nahm seinen säuerlichen Schweißgeruch wahr, der sich mit dem Stallgestank mischte. Für mich stand fest, daß er bei Tony Bedfords Gefangennahme dabei gewesen war.
    »Wir haben sie dem Teufel versprochen.«
    »Ach, nicht euren Monstern?«
    Der Typ zeigte sich verunsichert, weil ich mich nicht aus der Ruhe bringen ließ. »Dem Teufel, Bulle. Hast du nicht gehört?«
    »Ja, natürlich. Ich kenne Asmodis oder den Teufel. Ich habe keine Furcht vor ihm.«
    »Dann bist du der erste.«
    »Kann sein. Vielleicht habe ich schon zuviel mit ihm zu tun gehabt. Wenn du mit ihm Kontakt hast, frag ihn mal, wie viele Niederlagen er schon durch mich erlitten hat.«
    »He, he, ich würde nicht so angeben.«
    »Das sind Tatsachen. Und was deine kleinen Damions angeht, die können mich nicht schrecken. Das erste Untier brachte ich in der Scheune um, das zweite killte ich hier. Wo ist das dritte, das vierte oder fünfte? Los, raus mit der Sprache.«
    Er ging zurück und stieß ein Knurren aus. »Du bist verrückt, Bulle. Übergeschnappt.«
    »Schick mir ein Monster her, dann werde ich es dir beweisen. Ihr kommt damit nicht durch.«
    Plötzlich grinste er. »Meinst du? Ich sehe das anders. Wir haben deinen Kumpan. Ich bin gekommen, um dir ein Ultimatum zu setzen. Du hast genau eine Stunde Zeit, ihn auszulösen.«
    »Das hört sich nach Geld an.«
    »Rede keinen Blech. Wir brauchen den Kies nicht. Aber wir wollen sie.« Er deutete auf Lydia.
    »Nicht uns als Zugabe?«
    »Das noch nebenbei.«
    »Auch Sie sind eine Geisel!« hielt ich ihm entgegen. »Deshalb Vorsicht bei ähnlichen Bemerkungen.«
    »Geisel?« höhnte er. »Ich kann Bedingungen stellen. Die Hütte steht unter Beobachtung, Meister, unter strenger Kontrolle. Du wirst verstehen, daß es kaum Chancen gibt.«
    »Wissen Sie eigentlich, wie Polizisten ausgebildet werden? Daß es ihnen zwar etwas ausmacht, eine Geisel zu sein, daß sie aber immer darauf vorbereitet sein müssen und ihr Leben dementsprechend in die Waagschale werfen. Ist Ihnen das bekannt?«
    »Weiß nicht.«
    »Mein Partner denkt ebenso.«
    Der Kerl kratzte an einem Pickel im Gesicht. Dann verzog er die Lippen. »Wenn der ebenso denkt, bin ich gespannt, wie er es übersteht, den Damions hilflos ausgeliefert zu sein. Die zerreißen ihn.«
    »Es sind Ghouls, nicht wahr?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »War nur eine Frage.«
    Er faßte Lydia an, die unter seiner Berührung zusammenschreckte.
    »Sie kann gleich mit mir kommen, die Süße. Dann würde euch vieles erspart bleiben.«
    »Sie bleibt hier!« erklärte ich hart.
    »He, he, Bulle, keine große Schnauze, sonst…« Er griff fester zu, und Lydia stöhnte auf.
    Einen Lidschlag später stöhnte der Kerl, denn da hatte ich ihm blitzschnell meine Hacke auf die Zehen des rechten Fußes gerammt.
    Der Schmerz trieb ihm das Wasser in die Augen. »Ich bestimme, wer hier wen anfaßt, merk es dir.«
    Er hüpfte auf dem linken Fuß zur Seite. »Schwein!« keucht er. »Du mieses Schwein!« Dann zog er sein Messer. Mit einem blitzschnellen Griff hatte er es aus der Scheide gerissen, und Lydia schrie leise auf, als sie das Funkeln der Klinge sah.
    »Jetzt werde ich…«
    »Ruhig sein, Meister, ganz schön ruhig!«
    Er hörte meine Stimme und glotzte die Mündung der Beretta an, die auf ihn zeigte.
    »Laß es fallen, Meister! Los, weg mit dem Zahnstocher.«
    Speichel sprühte vor seinen Lippen. »Das… das wagst du nicht, Bulle. Du legst mich nicht um.«
    Ich blieb cool. »Da kannst du recht haben, sehr recht sogar. Ich brauche dich auch nicht umzulegen. Ich kann dir zum Beispiel eine Kugel in das Bein schießen oder in die Schulter. Das alles wird mir nichts ausmachen, wenn du Dummheiten machst!«
    »Dann ist der Chink erledigt!« stieß er wütend hervor.
    »Damit muß er rechnen.«
    Der Knabe war verunsichert. Als ich die Waffe etwas bewegte, ließ er das Messer tatsächlich fallen. Lydia

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