Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0604 - Stunden der Angst

0604 - Stunden der Angst

Titel: 0604 - Stunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Gleichzeitig aufflammendes Scheinwerferlicht streute einen breiten, hellen Teppich auf den grauen Asphalt. Zwei Motorräder waren aus der Dunkelheit hervor gestartet worden und rasten in Richtung Bauernhof.
    So schnell wie in dieser Zeit hatte Lydia noch nie am Boden gelegen. Sie war einfach von mir umgerissen worden, was bei dem weichen Boden nicht weiter störte.
    Zwei Maschinen waren es, die in einem hohen Tempo an uns vorbeirauschten. Das Dröhnen der Motoren hämmerte in unseren Ohren, der Boden schien zu vibrieren, glücklicherweise aber reichten die Ausläufer der Scheinwerfer nicht bis zu uns.
    Dann war der Spuk verschwunden.
    Ich blieb noch einige Sekunden liegen, bevor ich mich herumdrehte und aufstand. Geduckt blieb ich stehen.
    »Ist alles vorbei?« hörte ich Lydia fragen.
    »Ja, Sie können hochkommen.«
    Die Frau stand auf und schaute, ebenso wie ich, in die Richtung, in die die Maschinen verschwunden waren.
    »Das waren sie!« flüsterte Lydia. »Warum haben wir sie nicht früher gehört?«
    »Sie werden die Feuerstühle hier abgestellt haben. Aber mit einem Auto sind sie ebenfalls ausgerüstet, das weiß ich.«
    Lydia strich Haare zurück. »Das zerrt an den Nerven!« flüsterte sie. »Das ist verflixt haarig.«
    Ich lächelte. »Jetzt ist der Spuk vorbei. Ich nehme an, daß die Kerle, die das Auto genommen haben, längst am Hof sind.«
    »Was ist denn mit Ihrem Freund?«
    »Keine Sorge, der wird bald eintreffen.«
    »Hier?«
    »So ungefähr. Jedenfalls warten wir. Die Scheinwerfer eines Porsche erkenne ich.«
    Ihre Augen blinkten. »Na hoffentlich.«
    Wir gingen bis zum Straßenrand und stellten uns dorthin. Ich schaute auf die Uhr. Bill hatte von einer halben Stunde gesprochen.
    Viel Zeit blieb ihm nicht mehr, wollte er den Termin einhalten. Der Wind brachte Kühle und einen feuchten Geruch mit. Das Licht der fahrenden Motorräder war von der Dunkelheit verschluckt worden.
    Ich dachte an meinen Freund Suko und bekam Magendrücken. Er war ein Kämpfer, aber man hatte ihn überwältigt. Ich hoffte nur, daß er noch kein Opfer der Damions geworden war und es schaffte, wieder freizukommen.
    »Da kommt ein Wagen!« Lydia deutete aufgeregt nach links. Sie hatte bisher nur das blasse Licht der Scheinwerfer gesehen, das sich wenig später zu zwei runden Augen hervorkristallisierte. Mit einem großen Schritt erreichte ich die Straße, winkte, so daß der Wagen stoppen mußte.
    Eine Scheibe surrte nach unten, und eine mir gut bekannte Stimme sagte: »Anhalter nehme ich grundsätzlich nicht mit.«
    »Mach keine Witze, laß uns einsteigen.« Ich öffnete die Beifahrertür und drückte Lydia in den engen Fond. Bill staunte nicht schlecht, als er die Frau sah und auch entdeckte, was sie unter dem aufklaffenden Mantel trug.
    »John, du wirst immer besser.«
    »Fahr bitte.« Ich zog die Tür zu.
    »Und wohin?«
    »Das sage ich dir schon.«
    Vor einer Kurve säumte ein dichter Buschgürtel die linke Seite der Fahrbahn. In seiner Deckung stoppte der Reporter den Porsche auf meine Anweisung hin.
    Als die Scheinwerfer erloschen waren, atmete Bill tief durch und drehte sich nach links. »So, jetzt will ich mal wissen, was genau geschehen ist, und wie es weitergehen könnte.«
    »Hast du deine goldene Pistole mit?«
    Er grinste scharf. »Aber sicher doch. Wenn ich Ghouls höre, werde ich immer ganz bockig.«
    »Schön.« Ich räusperte mich. »Viel hat sich nicht getan. Wir wissen bisher nur, daß die Bande als fahrbare Untersätze Motorräder und auch einen Wagen besitzt.«
    »Und weiter?«
    »Wir müssen an den Bauernhof ran.«
    »Dann fahren wir doch hin.«
    Ich lächelte kalt. »Uns läßt du vorher aussteigen.«
    »Dann soll ich allein weiterfahren und den Kameraden da einfach guten Tag sagen.«
    »So ungefähr.«
    »Wie gefährlich ist es?«
    »Seit wann fragst du danach, Bill? Spiel einfach den Harmlosen und erkläre ihnen, daß du dich mit einer Freundin verabredet hättest, die auch noch kommen würde.«
    »Das nimmt mir doch keiner ab, Mann.«
    »Weiß ich. Aber es hält sie auf oder lenkt sie ab. Mach ruhig etwas Terror. Wenn es zu bunt wird, kannst du ihnen ja eins auf die Nuß geben.«
    »Was macht ihr inzwischen?«
    »Wir werden versuchen, Suko zu befreien. Oder ich mache es.«
    »Hm.« Bill überlegte. Dann nickte er in Lydias Richtung. »Wie wäre es denn, wenn ich sie mitnehme.«
    »Ja, ja. Er wäre ein Gast von mir und wollte es eben nur im Bauernhaus machen. So etwas gibt es, John.« Sie stieß mich

Weitere Kostenlose Bücher