Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0604 - Stunden der Angst

0604 - Stunden der Angst

Titel: 0604 - Stunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
berührt hätte.
    Automatisch versuchte er, den Kopf nach hinten zu drücken, was ihm nicht gelang, weil ihn das Balkenholz stoppte. »Heiß, wie?« hörte er die hohe Stimme, die auch zu einer Frau gepaßt hätte. »Ja, es ist heiß, mein Freund, sehr heiß sogar. Aber ist nur ein Vorgeschmack auf das, was dich sonst noch erwartet. Die Hölle wird dich verschlingen, und die ist heißer, viel heißer, wenn sie deine verdammte Bullenseele verbrennt, du Mistkerl.«
    »Was wollt ihr von mir?«
    Der Sprecher nahm die Kerze etwas zurück. Er hatte ein rundes Gesicht mit Augen, die eng zusammenstanden. »Was wir von dir wollen? Ganz einfach. Dich fertigmachen. Du wirst ein Fraß für die Damions, die kleinen Monster. Sie freuen sich schon.«
    »Sind sie hier?«
    »Ja, aber sie halten sich zurück. Wir haben es geschafft, sie zu beschwören.«
    »Laßt die Finger davon!« flüsterte Suko. »Es ist nicht gut, wenn man mit Dingen spielt, von denen man keine Ahnung hat.«
    »Keine Ahnung?« keuchte der Kerl. »Ich glaube, es geht los. Und ob wir Ahnung haben.«
    »Nicht von der Hölle!«
    »Gerade von ihr, verdammt!«
    Hatte es Sinn, noch weiter mit dem jungen Mann zu reden? Suko glaubte nicht daran. Der Kerl war einfach zu verbohrt, was auch seine nächsten Worte bewiesen.
    »Killen werden wir dich, das Mädchen und auch deinen Bullenfreund. Ihr seid reif für den Satan! Eure Seelen wird er schlucken, dafür sorgen schon die Damions.«
    »Wo kommen sie her?« fragte Suko.
    »Aus der Hölle!«
    »Das glaube ich nicht!«
    Der Typ ging etwas zur Seite, auch die Kerzenflamme veränderte die Richtung. »Ach, du glaubst mir nicht? Wieso glaubst du mir nicht? Kennst du dich aus, ja?«
    »Bestimmt!«
    Da fing der andere an zu lachen. Daß er nicht tanzte, glich schon einem kleinen Wunder, so köstlich amüsierte er sich über Sukos Antwort. »Er kennt sich aus, er will sich auskennen. Ein Bulle kennt die Hölle. Lachhaft ist das, lachhaft!« Er wollte sich überhaupt nicht mehr einkriegen.
    Suko wußte nicht, wie er ihn einschätzen sollte. War dieser Mann ein Kindskopf?
    Wenn ja, dann allerdings ein sehr gefährlicher, und davor mußte man sich in acht nehmen, denn diese Leute neigten oft zu überzeichneten Reaktionen, das wußte Suko auch.
    Urplötzlich hörte er auf zu lachen und drehte sich herum, weil aus dem Hintergrund und umschmeichelt von waberndem Flammenschein jemand näherkam.
    Auch diese Gestalt trug eine Lederjacke, nur in roter Farbe. Sie waren alle beide in einem Alter, Anfang Zwanzig. Der Mann im Hintergrund besaß tätowierte Oberarme, die von der Lederweste freigelassen wurden.
    »Was ist Lucky?«
    Lucky, der Mann mit der Kerze, drehte sich um. »Stell dir vor, Otis, der Bulle will Ahnung von der Hölle haben.«
    »So – will er das?«
    »Ja…«
    »Da schicken wir ihn auch bald hin.« Neben Lucky blieb Otis stehen und schaute Suko ins Gesicht.
    Sie wirkten uniformiert, gleich aussehend, obwohl sie sich vom Äußeren her unterschieden.
    Lucky war klein. Die eng zusammenstehenden Augen paßten nicht zu seinem runden Gesicht. Die Kleidung sah schmutzig aus, als hätte er darin im Freien übernachtet. Auf der Oberlippe wuchs ein dünner Flaum, als Bart kaum zu bezeichnen.
    Otis wirkte lang und knochig. Seine Wangen waren eingefallen, als hätte jemand an bestimmten Stellen seine Daumenabdrücke hinterlassen. Er wirkte nervös, seine Augenlider waren ständig in Bewegung. Die Augen besaßen den Blick eines Menschen, der viel Negatives erfahren hatte.
    »Was kannst du uns von der Hölle sagen, Bulle? Warst du schon mal dort? Hat man dich wieder rausgeschickt und dabei vergessen, dich zu rösten? Rede!«
    »Die Hölle ist überall«, erklärte Suko. »Daran solltet ihr denken. Es gibt sie nicht unter der Erde oder in der Erde. Schaut euch an, dann seht ihr einen Teil von ihr.«
    »Danke für das Kompliment. Ich war schon immer stolz darauf, mit dem Teufel verglichen zu werden!« Otis grinste, als er seinen Arm ausstreckte und mit den Fingerkuppen über Sukos Wangen strich. »Ebensogut könnte ich ein Messer nehmen und dir Monogramme in die Haut schnitzen, aber ich will den Damions nicht vorgreifen.«
    »Das sind die Monster, wie?«
    »Genau, Chink, die kleinen Monster. Sie stammen aus der Hölle, wir haben sie gerufen.«
    »Und wie?«
    Otis’ Arm sank nach unten, Lucky fing an zu lachen. »Sag es ihm ruhig, dann wird er sich in die Hose machen vor Angst. Dann dreht er durch, verstehst du?«
    »Wirklich?« fragte

Weitere Kostenlose Bücher