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0604 - Stunden der Angst

0604 - Stunden der Angst

Titel: 0604 - Stunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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heftig mit den Fingern an und schien die Angst verloren zu haben.
    »Zu gefährlich, dann kann sich Bill nicht entfalten. Nein, wir belassen es dabei.«
    »Meinetwegen.« Bill nickte. »Ich habe es also mit vier Gegnern zu tun? Da bist du dir sicher?«
    »So gut wie. Aber du mußt noch auf die Monster achtgeben. Sie heißen Damions.«
    Bill verzog die Lippen. »Wie neckisch.«
    »Und tödlich. Dir brauche ich nicht zu sagen, welch einen Appetit Ghouls an den Tag legen.«
    »Bestimmt nicht.« Bill grinste, als er sich an Lydia wandte. »Schade, ich wäre gern mit Ihnen gefahren.«
    »Das hätte er sich nicht getraut«, erklärte ich. »Er ist nämlich gut verheiratet.«
    »Verrate doch nicht alles, Mann.«
    »Sie nicht, John?«
    »Nein.«
    Bill lachte. »Der ist aber in doppelten Händen, und beide passen auf wie die Schießhunde.«
    »Fahr du mal weiter.«
    Bill startete. Der Wagen rollte an, sehr langsam für ein solches Geschoß.
    Ich schaute aus dem Fenster. Die Strecke waren wir schon gefahren, jetzt suchte ich nach einem günstigen Punkt, wo Bill Conolly uns aussteigen lassen konnte.
    Er lachte plötzlich.
    »Was hast du?«
    »Daß jemand ohne Sprit im Tank liegenbleiben kann, ist menschlich. Daß es gerade euch passiert, ist schon unmenschlich.«
    »Hör auf zu lachen, sonst bohre ich dir ein Loch in den Vorderreifen.«
    Danach war Schluß mit der Flachserei. Wir besprachen unsere Aktionen noch einmal und setzten uns auch Zeiten, von denen wir hofften, sie einigermaßen einhalten zu können.
    Der Reporter stoppte schließlich auf meine Anweisung. »So, den Rest schlagt euch mal durch.«
    »Danke gleichfalls. Und gib acht, Bill. Die sind verdammt gefährlich.«
    »Wer? Die Menschen oder die Monster?«
    »Beide, Bill, beide.« Nach dieser Antwort tauchten wir weg wie ein Spuk und hörten noch, wie der Reporter abfuhr.
    Lydia blieb stehen. »Glauben Sie denn, daß es klappt, John?«
    »Das hoffe ich sogar. Nur garantieren kann ich für nichts…«
    ***
    Als etwas heiß über sein Gesicht hinwegstrich, glaubte Suko, vom Höllenfeuer berührt zu werden. Er wich zurück, wenig nur, denn irgendwie konnte er sich kaum bewegen, klemmte fest, dachte aber darüber vorerst nicht weiter nach.
    Es war natürlich nicht das Höllenfeuer, nur der Schein einer einfachen Kerze, der Suko blendete, als er die Augen öffnete und in die Flamme schaute. Hinter der Flamme zeichnete sich schemenhaft ein grinsendes Gesicht ab, eins ohne Hörner. Also hielt der Teufel die Kerze nicht in der Hand.
    »Jetzt haben wir dich, Chinese!«
    Dieser eine Satz war so triumphierend gesprochen, wie es nur jemand kann, der lange auf einen bestimmten Augenblick gewartet hatte. Und er hatte nicht gelogen.
    Suko war an einem Balken gefesselt. Genau wie Tony Bedford, das hatte der Inspektor von seinem Freund John Sinclair erfahren. Nur erschien vor ihm nicht dieses widerlich stinkende Ghoulmonstrum, der junge Mann mit der Kerze starrte ihn an.
    Und Kerzen sah Suko genug. Sie füllten den Stall aus. Sie standen da und bildeten ein Meer aus Flammen. Kleine Zungen, von denen sich einige bewegten, andere wieder still standen, aber eines hatten sie gemeinsam. Sie produzierten Wärme.
    Eine schon widerliche Wärme, wie Suko fand, denn das Licht raubte dem Raum einen Großteil des Sauerstoffs. Viel Nachschub an Atemluft drang auch nicht ein, denn die Ritzen unter der Decke waren zwar breit, jedoch sehr schmal.
    Die Wärme der Kerzen konnte eine Tatsache weder verdecken noch vertreiben.
    Diesen ekelhaften Geruch nach Moder und Verwesung. Suko kam es vor, als hätten gewisse Personen alte Leichen in irgendeiner Ecke versteckt und sie vergessen. Dieser Gestank wehte über das Feld der Kerzen hinweg und trieb Suko den Magen hoch.
    Hinzu kamen seine Kopfschmerzen, die von den Außenseiten des Schädels wie Pfeile in die Mitte drängten, als wollten sie dort etwas zerstören. Sukos Hals brannte, und der Druck dieser verdammten Stricke preßte ihn dermaßen hart gegen den breiten, eckigen Balken, daß er es nicht schaffte, sich zu bewegen.
    Sie hatten die Zeit gut genutzt, und ihm war zudem klar, welches Schicksal ihm blühte. Mit Vergnügen würden die anderen zusehen, wenn sich ein Monstrum über Suko hermachte und ihn zerriß.
    Der Kerl mit der Kerze stand noch immer vor ihm. Talg ließ sie auf dem Teller kleben. Die Lippen bewegten sich, formierten ein kleines Loch, bliesen gegen die Flamme, die in die entgegengesetzte Richtung getrieben wurde und Suko fast am Kinn

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