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0606 - Gwenola - grausam und geächtet

0606 - Gwenola - grausam und geächtet

Titel: 0606 - Gwenola - grausam und geächtet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schüttelte den Kopf, bewegte sich noch weiter zurück, um eine günstige Distanz zu erreichen, dann nahm er den Anlauf, und Sheila wollte ihrem Mann zuschreien, endlich zu fahren, als der Reporter einen Start hinlegte, der den Porsche förmlich vorkatapultierte, als wollte er vom Boden abheben.
    Die Dogge sprang. Daß sie den Wagen erwischte, war zu hören.
    Der dumpfe Schlag gegen den Heckkotflügel, das Kratzen der Pfoten, aber sie kamen frei.
    Der zweite Hund wurde zurückgeschleudert, als hätte ihn jemand vor seinen Körper geschlagen. Er landete jaulend im Gras, wo er sich überschlug, aber ebenso rasch wieder auf den Beinen war wie sein Artgenosse.
    Beide zeigten keinerlei Verletzungen. Sie waren wie programmiert und nahmen die Verfolgung augenblicklich wieder auf.
    Bill hatte beschleunigt. Sein Gesicht zeigte die innere Anspannung, die er fühlte. Auf dem glatten Asphalt waren sie im Wagen sitzend den beiden veränderten Doggen überlegen, auch wenn diese rechts und links der schmalen Fahrbahn herliefen, wo sie sich besser mit ihren mächtigen Pfoten abstoßen konnten.
    Der Porsche wurde zur Rakete. Es war nicht einfach, ihn auf der kurvenreichen Strecke zu halten. Jedem noch so guten Fahrer konnte ein Fehler unterlaufen – womöglich mit schlimmsten Folgen.
    Bill zog es durch!
    Sheila schaute immer wieder zurück, sah die Körper der Doggen über Büsche, Gräser und Rinnen hinwegwuchten und nickte Bill zu.
    »Sie sind noch immer dran.«
    »Die werden auch kaum aufgeben.«
    »Bis zu diesem Donovan?«
    »Klar.«
    »Hoffentlich hat der eine Waffe.«
    »Wer in dieser Einsamkeit wohnt, hat eine.«
    In der Tat war kein Haus zu sehen. Nur eine sehr sanfte Hügellandschaft mit immer wieder geraden Strecken dazwischen und einem Himmel, dessen Graugrün sich ständig weiter ausbreitete. Bill und Sheila mußten einfach den Eindruck gewinnen, dort direkt hineinzufahren.
    Es kam ihnen auch so vor, als würde dieser ungewöhnliche Himmel nicht in einer Höhe bleiben und sich ständig weiter nach unten senken, damit er alles umklammern konnte.
    »Nie wieder auf Parties«, schimpfte Bill. Mit dem Ärmel seiner weißen Jacke wischte er Schweiß von der Stirn.
    Sheila gab ihm keine Antwort. Wie auch ihr Mann, so schaute sie ebenfalls strikt nach vorn. Sie gehörte zu den Personen, die so leicht nichts mehr erschüttern konnte, weil sie einfach schon zuviel mitgemacht hatte. Andere, ob Männer oder Frauen, hätten sicherlich kurz vor dem Durchdrehen gestanden.
    Nur einmal störte sie Bill. »Ich glaube, da ist es!« Sie streckte ihren Arm vor und wies auf einen helleren Gegenstand, der praktisch in einen Hang hineingebaut worden war; er war von der grünen Landschaft umgeben wie eine Mauer. Sie konnten nicht genau erkennen, ob sich das Haus des Ornithologen noch vor diesem graugrünen Licht befand oder bereits mitten drin. Jedenfalls war es die einzige Zuflucht in dieser Weite.
    Der Reporter nickte nur. Es war nur ein hartes Nicken, und es dokumentierte seine nächsten Handlungen.
    Er schaltete noch höher und trat das Gaspedal tiefer durch. Der Wagen schoß noch einmal vor.
    Die grüne Landschaft zu beiden Seiten schien jetzt auf die Fahrbahn zu wachsen und sie noch schmaler zu machen.
    Plötzlich erwischte es den Wagen. Ein gewaltiger Stoß donnerte gegen den Unterbodenschutz. Selbst Bill konnte einen Schrei nicht unterdrücken. Beide Conollys merkten, wie ihre Rakete auf vier Rädern in die Höhe gewuchtet wurde und im nächsten Augenblick wieder auf die Fahrbahn sackte, ausbrechen wollte, wobei Bill verzweifelt gegenlenkte, es aber nicht vermeiden konnte, daß der Wagen über den Randstreifen hinweggeriet, auf dem glatten Gras weiterrutschte und beide nur von Glück sagen konnten, daß sie nicht in einen Straßengraben gerast waren.
    Dafür spielten sie unfreiwillig Karussell, drehten sich um die eigene Achse, wobei die Räder dicke Grassoden in die Höhe schleuderten und tiefe Furchen hinterließen.
    Die Gurte hielten sie. Sehen konnten sie nichts, bis der Porsche schließlich aus der hochgewirbelten Staubwolke hervor ins Freie schoß, Bill verzweifelt lenkte und es tatsächlich schaffte, den Wagen wieder auf die Fahrbahn zu bringen. Sogar in die alte Richtung.
    Beiden zitterten die Knie. Mochten die Doggen auch hinter ihnen hersein, nun fuhren sie langsamer weiter und schauten auch zurück, welches Hindernis sie fast das Fliegen gelehrt hätte.
    »Die Straße ist aufgebrochen!« flüsterte Sheila.
    In der Tat wellte

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