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0606 - Gwenola - grausam und geächtet

0606 - Gwenola - grausam und geächtet

Titel: 0606 - Gwenola - grausam und geächtet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich der Asphalt wie ein kleiner Hügel an der Stelle, wo es sie erwischt hatte.
    »Unmöglich!« keuchte Bill.
    »Ja, aber das ist wahr.«
    »Ich sehe es ja. Nur frage ich mich, wie das sein konnte. Ich… ich habe nichts bemerkt.«
    »Bitte, fahr weiter!«
    »Und ob.«
    Bill fuhr nicht mehr so schnell. Er wollte auch wissen, wie fahrtüchtig der Porsche noch war. Anscheinend hatte er bei dem Aufprall nichts abbekommen. Er lag auf der Fahrbahn wie immer. Glatt und sicher, als würde er auf Schienen laufen.
    Durch das Motorengeräusch hörten sie das scharfe Bellen. Die verdammten Köter hatten nicht nur aufgeholt, sie waren schon da, und an der linken Seite hechtete die erste Dogge gegen den Porsche.
    Wieder sah Sheila die weit aufgerissene Schnauze und auch das mörderische Gebiß des veränderten Tieres. Mit dem Kopf zuerst hämmerte er fast gegen die Scheibe, rutschte nach vorn und knallte noch einmal gegen den Kotflügel, bevor er sich überschlug, aber nicht mehr so schnell auf den Beinen war, denn er blieb zunächst benommen liegen. Einen derartigen Aufprall hielt nicht jeder Doggenschädel aus.
    »Der bleibt erst mal liegen«, sagte Bill grimmig, bevor er wild grinste.
    Sheila schaute auf den zweiten Hund. Auch der wollte nicht so recht. Wahrscheinlich war er vom langen Lauf erschöpft. Diese Gunst mußten sie nutzen, was auch Bill bemerkt hatte, denn er schaltete wieder höher und brachte den Porsche auf Schwung.
    Leider konnten sie nicht auf der Straße bleiben. Sie führte in einem weiten Rechtsbogen am Grundstück des Ornithologen vorbei, während ein schmaler Weg zum Haus hinführte. Er war nicht asphaltiert. Natursteine bedeckten ihn, die dicht an dicht lagen und einen Weg in den künstlich verwildert aussehenden Vorgarten schnitten.
    Francis Donovan hatte den Wagen nicht nur gesehen, auch gehört.
    Er war aus dem Haus gekommen und dort hingelaufen, wo der Weg endete. Wenn er seinen Blick senkte, konnte er geradewegs auf die flache Schnauze des Porsches schauen.
    Bill prügelte den Flitzer den Weg hoch, so daß Donovan sicherheitshalber in Deckung sprang.
    Die Conollys hatten ihn trotzdem gesehen und auch die Waffe in seiner Hand.
    »Wenn mich nicht alles täuscht, war das eine Schrotflinte, Sheila.«
    »Kann man damit auch Doggen erwischen?«
    »Bestimmt. Sogar beide, denn die Knarre hatte zwei Läufe.« Der Reporter wischte über seine Stirn. »Hoffentlich«, flüsterte er, »hoffentlich packt er es.«
    Sheila fiel nach vorn, als die Bremsen packten. Schräg hatte ihr Mann den Wagen geparkt und sagte nur ein Wort: »Raus!«
    Zugleich hatten sie den Porsche verlassen. Donovan lief auf sie zu, das lange helle Haar umwehte seinen Kopf und schwang im Nacken auf und nieder.
    »Sie sind die Conollys, nicht?«
    »Und ob«, erwiderte Bill. Er hämmerte die Tür zu.
    »Ihr Freund hat Sie avisiert. Kommen Sie ins Haus.«
    »Sind wir da sicher?« fragte Sheila.
    Der Mann mit den Wunden im Gesicht und dem frischen Verband zwischen Hals und Wange lachte nur. »Was heißt hier sicher? Noch hat uns die andere Welt nicht geschluckt. Aber die verfluchte Bretonin wird nicht aufgeben. Es soll angeblich ihr Land sein. Ich weiß es nicht genau, ich will es nicht mal wissen. Ich bin nur sauer, daß…«
    Er sprach nicht mehr weiter und winkte ab.
    Bill dachte praktisch und fragte auch so. »Ist die Schrotflinte überhaupt geladen?«
    »Natürlich. Beide Läufe.«
    »Wunderbar.«
    »Hören Sie, Mister. Es wird keinen Sinn haben, wenn wir hier durch die Gegend feuern. Damit erreichen wir nichts. Das sind andere Kräfte, die mit uns spielen.«
    »Weiß ich selbst. Aber gegen wütende Hunde wird Ihre Flinte doch wohl helfen – oder?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »So!« rief Sheila. Sie zeigte in den Vorgarten hinein, wo die beiden Doggen versuchten, immer ihre Deckung auszunutzen.
    Sie huschten den Hang hoch. Falls sie selbst nicht zu sehen waren, hörten die drei Menschen das wilde Knurren.
    Francis Donovan war durcheinander. Er drehte sich auf dem Fleck, und Bill griff kurzerhand zu. Bevor sich Donovan versah, hatte er ihm die Schrotflinte entrissen. Mit den Worten »Darf ich mal?« lief er vor. Nach wenigen Schritten und in einem günstigen Schußwinkel blieb er stehen, ohne sich dabei um die Proteste des Vogelfreundes zu kümmern. Er wollte den Doggen etwas aufs Fell brennen.
    Ihr Antrieb war nicht gestoppt worden. Sie hetzten wie irre durch den Vorgarten und sahen Bill, der ihnen gelassen entgegenblickte.
    Ihm kam sogar

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