Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0606 - Marathon der Raumschiffe

Titel: 0606 - Marathon der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
in Richtung Straße."
    Kansel warf einen Blick auf die Uhr. Es war drei Minuten nach dreizehn.
    „Sie warten auf uns", stellte er fest. „Halte deine Knarre schußbereit, falls sie noch ein As im Ärmel stecken haben."
    Er fuhr weiter. Erst als er sich der Baumgruppe bis auf hundert Meter genähert hatte, hörten die beiden Wartenden das Geräusch seines Motors. Sie wandten sich um. Der eine war der unscheinbare Mann, der sich als Informationsmakler bezeichnet hatte. Der andere...
    Der Schock des Erkennens nahm Mintru Kansel den Atem. Er hatte Mühe, sich so zusammenzunehmen, daß er die Kontrolle über den Gleiter nicht verlor. Vorsichtig bugsierte er das Fahrzeug an die Baumgruppe heran und setzte es neben dem dort geparkten Wagen ab. Die Zeit, die er dazu brauchte, nützte er, um seine Fassung wiederzugewinnen. Paul Reit, der den Mann ebenso erkannt hatte, warf ihm einen besorgten Seitenblick zu.
    „Schon in Ordnung", knurrte Kansel. „So leicht läßt sich ein alter Raumfahrer nicht erschüttern."
    Er öffnete das Luk und stieg aus. Mit gemessenem Schritt, ohne auf den Grauen zu achten, ging er auf den Mann zu, der er selber war.
    Kalle Wessel...
     
    *
     
    „Ich bin froh, daß Sie gekommen sind", ereiferte sich der Graue. „Jetzt läßt es sich vielleicht ermöglichen..."
    Mintru Kansel schnitt ihm mit einer herrischen Handbewegung das Wort ab.
    „Sparen Sie sich den Atem", fuhr er ihn an. „Ist das Ihr Kunde?"
    Er deutete auf Wessel.
    „In der Tat", versicherte der Makler. „Er legt Wert darauf..."
    „Der Mann kann für sich selbst sprechen, nicht wahr?" knurrte Kansel und bedachte Wessel mit einem herausfordernden Grinsen.
    Wessel trug Zivil. Es war unverkennbar, daß er den Raumtramp mit mehr als gewöhnlicher Neugierde musterte. Hatte er trotz der vorzüglichen Maske, die Kansel trug, Verdacht geschöpft?
    Kansels Verstand arbeitete fieberhaft. Er mußte ablenken. Er durfte Wessel keine Zeit zum Nachdenken lassen.
    „Was wollen Sie von uns haben?" fragte er mürrisch. „Reden Sie schon, Mann! Ich habe nicht ewig Zeit."
    „Sie besitzen wichtige Informationen, die Ihnen angeblich zum Sieg bei dem kommenden Marathon verhelfen werden", antwortete Wessel. „Wenn das so ist, dann möchte ich diese Informationen haben. Ich zahle dafür das Anderthalbfache dessen, was Sie beim Marathon gewinnen würden. Als Gegenleistung steigen Sie aus dem Rennen aus, damit ich meiner Sache sicher bin."
    ..Warum tun Sie das?" fragte Kansel neugierig. „Sie verlieren eine halbe Million dabei."
    „Meine Motive gehen Sie nichts an", wies Wessel die Frage zurück. „Nehmen Sie an, ich sei unbegrenzt bemittelt und ehrgeizig."
    „Sprechen wir zuerst von den Mitteln", schlug Kansel vor.
    „Ich möchte sicher sein, daß ich einen finanzkräftigen Käufer vor mir habe."
    Wessel zog eine kleine Mappe aus der Tasche. Er klappte sie auf und entblößte dadurch zwei Dokumente: Eine auf den Namen Zsigmar Gaffar Elind, Herkunft Terra, lautende ID-Karte und einen rechnergedruckten Kontoauszug einer Bank in Kano-Kano, der einen Kontenstand von 3,8 Millionen Solar auswies. Das Datum des Auszugs war das des heutigen Tages. Es bestand kein Zweifel, daß beide Dokumente gefälscht waren. Kansel jedoch zeigte sich zufrieden und nickte zustimmend.
    „Jetzt zu Ihrer Seite", sagte Wessel. „Bevor ich zahle, muß ich wissen, daß Ihre Informationen auch den Preis wert sind, den ich biete."
    Kansel nickte in Richtung des Grauen.
    „Es muß in Ihrem eigenen Interesse liegen, so wenig Mitwisser wie möglich zu haben", sagte er laut und ungeniert, so daß es auch der Makler hören konnte.
    „Ich entferne mich auf der Stelle!" bot der Graue sogleich an.
    Als er außer Hörweite war, erklärte Kansel: „Ich besitze die echten Koordinaten des ersten Zwischenziels.
    Demjenigen, der diese Daten zu nutzen weiß, verschaffen sie einen uneinholbaren Vorsprung von wenigstens zwei Stunden vor allen anderen Fahrzeugen."
    Wessel nickte bedächtig. Er war nicht überrascht. Er hatte gewußt, welcher Art das Geheimnis sein würde.
    „Woher weiß ich, daß die Koordinaten echt sind?" erkundigte er sich.
    „Das ist Ihre Sache, nicht meine", antwortete Kansel. „Ich habe hier einen Teil der Datenreihe, den ich Ihnen bereitwillig überlasse. Wie Sie sich davon überzeugen, daß es sich tatsächlich um einen Teil der echten Koordinaten handelt, das müssen Sie sich selbst ausdenken." Er grinste plötzlich.
    „Höchstens könnte ich Ihnen einen Tipp

Weitere Kostenlose Bücher