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0608 - Auf den Spuren der PAD

Titel: 0608 - Auf den Spuren der PAD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rückhaltlos Dinge zur Sprache brachten, die man sonst für sich behielt, machte ihn stutzig. Einige von ihnen hatten offensichtlich alle Hemmungen verloren.
    Um die Mittagszeit programmierte Eysbert ein Essen in der automatischen Küche und ließ es sich von seinem Hausrobot auf die kleine Veranda bringen. Mit einiger Mühe unterdrückte er das Verlangen, den aufkeimenden Verdacht einfach zu vergessen und sich in den anscheinend notwendigen Urlaub zu begeben.
    Immerhin reckte er sich wohlig, nachdem er gegessen hatte, und ließ sich eine Flasche eisgekühltes Bier öffnen. Er wußte, daß ihn das noch müder machen würde, aber im Augenblick war ihm das gleich.
    Um nicht einzuschlafen, begann er so etwas wie eine Diskussion mit sich selbst. Er wußte, daß es kein besseres Mittel für ihn gab, wieder munter zu werden.
    „Wir haben von der Reise etwas mitgebracht, daran kann nun kein Zweifel mehr bestehen. Scheinbar ist es harmlos, und vielleicht ist es wirklich nur eine Auswirkung der pausenlosen Anspannung und Aufregung während unseres Aufenthalts im Spiegeluniversum. Aber was immer auch die Ursache sein mag, ich muß sie herausfinden!"
    Er dachte über das Gesagte nach. Dabei fiel ihm Inge Felder wieder ein. Hm, sie hatte gar nicht so unrecht mit ihrem Vorschlag. Es gab genug Gebirge, in deren Nähe auch herrliche Meeresstrände zu finden waren. So konnte man zwei Dinge miteinander verbinden, vielleicht sogar drei ...
    Er hatte Inge lange vor Hudson Buck gekannt, war jedoch immer zu schüchtern gewesen, ihr mehr als ein guter Freund zu sein. Umgekehrt hatte er immer das Gefühl gehabt, daß sie mehr für ihn empfinden könnte. Das hatte sich nun mit einem Schlag geändert. Inge Felder hatte ihm offen den Vorschlag gemacht, den Urlaub gemeinsam zu verbringen. Bei den im vierten Jahrtausend geltenden Moralgesetzen war das kein sehr ungewöhnlicher Vorschlag. Hudson Buck selbst hatte den Anstoß zu dieser Idee gegeben.
    „Warum eigentlich nicht?" fragte sich Eysbert. „Früher hätte ich ja nie gewagt, mir das auch nur im Traum vorzustellen, aber heute..."
    Heute!
    Das war es! Heute würde er es tun, und er würde sogar noch mehr tun: Er würde auch seine ganze Arbeit im Stich lassen.
    Dabei hatte ihm die Arbeit stets mehr als alles andere gegolten.
    „Verdammt, mit mir geht es auch schon los!" raffte er sich dann aber wieder auf und blinzelte in die hochstehende Sonne. „Aber das kommt nicht in Frage! Ich werde..."
    Ja, was eigentlich wollte er dagegen unternehmen? Er konnte doch der Solaren Abwehr nicht mitteilen, daß alle achttausend Besatzungsmitglieder der MARCO POLO plötzlich verrückt geworden waren. Schließlich waren auch Rhodan und Atlan mit im Spiegeluniversum gewesen, und wenn es keine Ausnahmen gab, mußte auch mit ihnen eine Veränderung vor sich gegangen sein.
    War das der Fall oder nicht?
    Eysbert überprüfte die verschiedenen Möglichkeiten, das unauffällig feststellen zu können. Eigentlich gab es da nur eine einzige Möglichkeit, mußte er sich dann selbst gegenüber zugeben. Über das Institut. Er mußte versuchen, das dort bereits vorliegende Teilergebnis der Untersuchung so wichtig zu machen, daß Atlan oder Rhodan ihm eine Unterredung gewährten.
    Ja, natürlich! So und nicht anders!
    Er seufzte und sah mit einem traurigen Gefühl des Verzichts in die Sonne. Auch Inge Felder würde warten müssen.
    Eigentlich war Eysbert selbst ein wenig erstaunt, als er die plötzliche Tatkraft spürte. Gleichzeitig wurde ihm bewußt, daß die Veränderung der Verhaltensweise keine Veränderung des eigentlichen Charakters bedeutete, höchstens den Wegfall gewisser Hemmungen und Rücksichtnahmen. Der Mensch blieb das, was er ursprünglich war. Und selbst diese Veränderung unterblieb, wenn man sich zusammennahm und Willensstärke zeigte.
    Eysbert stellte noch einmal eine Verbindung zum Institut her.
    „Nun, Marc, wie läuft es?"
    „Bestens, Chef. Selbst Julia ist begeistert. Wir werden schon morgen einen zusammenfassenden Bericht liefern können."
    „Morgen bin ich auch wieder dort."
    „Sie verschieben Ihren Urlaub?"
    „Ja, das hatte ich vor. Rufen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben. Ich bin zu Hause."
    Beruhigt kehrte er auf die Veranda zurück. Er wollte die Sonne noch solange genießen, wie es möglich war. Der Robot brachte neue Erfrischungen.
    Eigentlich sollte ich Inge Felder anrufen und mich erkundigen, ob Hudson schon abgereist ist, dachte er, voller Zweifel. Aber sicher würde sie

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