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0608 - Wo die Leichenfresser hausen

0608 - Wo die Leichenfresser hausen

Titel: 0608 - Wo die Leichenfresser hausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der Finsternis zwar an der Stirn getroffen, hatte aber sonst nichts ausgerichtet, war einfach zu Boden gefallen.
    Zamorra wollte es jetzt einsetzen. Aber Asmodis versetzte ihm einen wuchtigen Fausthieb, schleuderte ihn von sich.
    Zamorra krümmte sich, drehte sich zur Seite.
    Asmodis richtete sich wieder auf. Er kam wesentlich schneller auf die Beine als Zamorra und trat nach ihm.
    Der Dämonenjäger stöhnte auf und brach wieder zusammen.
    Er hatte keine Chance mehr. Obgleich er in der Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung geschult und gut trainiert war, hier fand er seinen Meister - ganz einfach, weil er keine Gelegenheit erhielt, sein Können einzusetzen.
    Zamorra hatte seinen Angriff falsch begonnen und damit dem Gegner eine Chance gegeben, die dieser auch bedingungslos nutzte.
    Zamorra wunderte sich, daß sich Asmodis nicht mittels Magie wehrte, sondern nur mit Fäusten und Füßen.
    Und dann konnte sich Zamorra über gar nichts mehr wundern, weil der nächste Hieb ihm die Besinnung raubte…
    ***
    Darcon erstarrte.
    Jemand trat ihm in den Weg.
    Ein Wesen, das völlig in Grau gekleidet war, von den Stiefeln aufwärts bis zum Dreispitz-Hut.
    Aber etwas stimmte mit diesem Wesen nicht.
    Es war kein Mensch.
    Und der Kopf saß verkehrt herum auf den Schultern, mit dem Gesicht nach hinten.
    Der Graue sah Darcon an, während er ihm den Rücken zuwandte.
    »Wer… wer bist du?« fragte Darcon das Wesen, das er als Dämon erkannte. »Und was willst du von mir?«
    »Wer ich bin, das spürst du doch«, sagte der Graue. »Und was ich von dir will? Ich biete dir Zusammenarbeit an. Wir können uns gegenseitig helfen.«
    »Wie kannst du mir helfen? Ich kenne dich nicht«, sagte Darcon. »Also kennst du mich auch nicht. Woher also willst du meine Probleme kennen?«
    »Ich weiß, daß du Probleme hast. Du brauchst neue Lebenskraft. Dich hungert. Du hast lange keine Nahrung mehr zu dir genommen, aber ich biete sie dir an.«
    »Du stehst mir im Wege«, gab Darcon zurück. »Ich bin gerade dabei, mir neue Nahrung zu beschaffen.«
    »Ich kann dir mehr anbieten. Viel mehr«, versprach der Graue.
    »Indem du Menschen in diese einsame Wildnis lockst? Wenn das alles ist, was du tun kannst…«
    »Ich kann mehr tun.«
    »Und das wäre?«
    »Sage mir deinen Wunsch.«
    Darcon lachte auf. »Meinen Wunsch? Einen einzigen Wunsch? Ich durchschaue dich, Dämon. Du wirst mir diesen Wunsch zwar erfüllen, aber danach habe ich dir ständig zu dienen. Nein, so geht das nicht. Du…« Er zögerte. »Du kommst von weither. Wie bist du hierher gelangt?«
    »Weshalb willst du das wissen?«
    »Weil ich dich nicht kenne, und weil du dich in diesem Bannkreis aufhältst. Wie bist du hereingelangt?«
    »Ein Bannkreis?« Der Graue lachte auf. »Ein Bannkreis also. Du bist darin gefangen, kannst ihn nicht verlassen. Deshalb also bist du so hungrig. Nun, ich kann dir helfen, diesen Bannkreis zu überwinden. Mir bereitet er keine Probleme, dir aber schon. Du bist ein Ghoul, nicht wahr?«
    »Das zu erkennen, dazu bedarf es nicht viel«, sagte Darcon düster. »Machen wir ein Geschäft, Dämon. Du löst den Bannkreis auf, und ich helfe dir dafür - einmal.«
    »Ah, ein Händler. Du gefällst mir, Ghoul«, sagte der Graue zufrieden.
    Er log. Ghouls gefielen niemandem. Die anderen Sippen der Schwarzen Familie sahen verächtlich auf sie herab, hielten die Ghouls für Abschaum.
    Es lag an der Art, wie sie lebten und sich ernährten. Deshalb interessierte sich auch kaum ein anderer Dämon dafür, wenn einem Ghoul Schaden entstand.
    Daß dieser Graue sich Darcon widmete, bewies dem Ghoul nur, daß er ihn betrügen und ausnutzen wollte.
    Aber der Gedanke, den Bannkreis endlich überwinden zu können, der war nur allzu verlockend.
    »Ich bin aber nicht der einzige, der hier im Bannkreis gefangengehalten wird«, erklärte Darcon.
    »Ich weiß. Und ich kann euch allen die Freiheit geben.«
    Darcon horchte auf.
    »Ich sorge dafür, daß ihr den Bannkreis verlassen könnt. Aufheben kann ich ihn wahrscheinlich nicht. Aber wenn ihr euch erst einmal außerhalb befindet, ist das einzige, was ihr noch tun müßt, nicht wieder in ihn hinein geraten. Und vielleicht könnt ihr ihn dann selbst von außen her angreifen und löschen. Ich weiß nicht, wer ihn errichtet hat, wann und aus welchem Grund. Das ist euer Problem. Aber ich werde dir und den deinen helfen, wenn du mir auch einen Gefallen tust.«
    »Schwöre es bei der Macht der Hölle!« verlangte Darcon.
    »Ich schwöre es

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