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061 - Im Reich der Tausend

061 - Im Reich der Tausend

Titel: 061 - Im Reich der Tausend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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entsorgt wurde.
    »Unsere ruhmreichen Truppen werden euch Natterngezücht vernichten, so wie mein Enkel, der ruhmreiche Lejtenant Iwaan eure Vorhut vor einem Jahr vernichtend geschlagen hat«, übersetzte Stepaan den Monolog des Zaren weiter. »Wir wissen alles über euer verfluchtes Reich Yukonia, denn unsere Gelehrten kennen die alten Legenden!« Die Hoheit deutete mit einem Schießeisen auf Matts Brustkorb. »So wahr ich Zar Fjodoor der Gütige bin: Wenn du nicht die Wahrheit sprichst, wirst du die schlimmsten Qualen in der Folterkammer erleiden!«
    Matt schluckte. Er hatte nicht den geringsten Zweifel, dass dies alles andere als ein Bluff war.
    »Dieser verdiente junge Mann«, fuhr Fjodoor der Gütige fort und deutete auf Nikolaai, der seit Stepaans Einmischung still dastand und nun augenblicklich errötete, »ist einer unserer besten Späher. Er hat euch gesehen, als ihr gekommen seid. Er hat all eure Snoo-Mobile gezählt und auch eure Truppen!«
    »Snow-Mobile?«, wiederholte Matt. »Wir haben keine Schneemobile.« Irgendwie wurde er den Verdacht nicht los, dass die feiste Hoheit ihn mit jemandem verwechselte. »Wir sind zu dritt in einem Eissegler gekommen… Von Truppen im klassischen Sinn kann man da eigentlich nicht sprechen.«
    »Lügen haben keinen Sinn!«, fuhr Fjodoor der Gütige fort. »Gestehe endlich! Ihr seid imperialistische Agenten - der spionierende Voraustrupp einer Invasionsarmee!«
    Matt zögerte noch, darauf zu antworten. Egal was er sagte, es konnte den Zorn des Zaren nur steigern. Die markigen Wortkaskaden Fjodoors des Gütigen erinnerten ihn frappierend an die Zeiten des Kalten Krieges, die er als Kind kaum noch mitbekommen hatte. »Imperialistische Agenten«, »faschistische Okkupanten« - wäre nicht die Skrupellosigkeit dieses merkwürdigen »Zaren« gewesen, er hätte es als urkomisch empfunden, diese Wortungetüme in russischer Sprache um die Ohren gehauen zu bekommen. Und dies im Kanada des Jahres 2518! Matt fragte sich, auf welcher Grundlage diese merkwürdige Zivilisation entstanden war.
    »Was will der Mann von mir, Stepaan?«, fragte er den Gelehrten - den nach seiner Meinung noch vernünftigsten Menschen im Raum. »Er spricht in Rätseln. Ich bin weder Imperialist, noch Agent oder Okkupant. Hat dieser komische Vogel noch seine fünf Sinne beisammen?«
    Stepaan musste sich ein Grinsen verbeißen. Dann brüllte der Zar ihn an und er übersetzte Matts Worte - hoffentlich nicht alle. Fjodoor der Gütige brüllte erneut, und Matt verstand wieder: »Herr Hauptmann!«
    Der Gelehrte erbleichte und ergriff schnell das Wort. »Ich dir raten zu sagen die Wahrheit, Maddrax. Der Zar ist… nun, von jähzornigem Wesen… Du gesagt ›Herr Hauptmann‹. Das ist Sprache der faschistischen Okkupanten. Nikolaai hat dem Zaren demonstriert, wie die Fremden sprechen. Und du hast verstanden die Worte. Also…«
    Gütiger Himmel, dachte Matt verzweifelt. Was sollte er nun tun? Sollte er sein Motiv erklären? Dass er geglaubt hatte, Nikolaai spräche Deutsch? Dass er die Worte in dem Glauben wiederholt hatte, endlich jemanden gefunden zu haben, der ihn verstehen konnte? Genauso gut hätte er Fjodoor dem Gütigen weismachen können, er wäre ein Truveer und Fan der deutschen Volksmusik! Er sprach die Zunge der faschistischen Okkupanten - demnach gehörte er zu ihnen. Er hatte unwissentlich einen schlimmen Fehler gemacht, als er… Matt hielt in seinen Gedanken inne, denn plötzlich wurde ihm etwas klar. Die Invasoren sprachen Deutsch?! Was um alles in der Welt ging hier vor? War Kanada von den Russen besetzt und wurde von Deutschen belagert?
    »Deine Antwort!«, drängte Stepaan mit einem furchtsamen Seitenblick auf Fjodoor, der langsam ungeduldig wurde.
    »Ich bin unschuldig«, sagte Matt. »Alles ist ein schreckliches Missverständnis. Zwar spreche ich die Sprache der… ahm… Faschisten, aber ich gehöre nicht zu ihnen.«
    Fjodoor der Gütige schnippte mit den Fingern. »Zur verdienten Foltermeisterin mit ihm!« Zwei Offiziere packten Matt Drax an den gefesselten Armen und rissen ihn zurück.
    »Gelehrter Stepaan!«, rief Matt, als sie ihn zum Portal schleiften. »Du bist der einzige Mensch, der mich hier versteht! Überzeuge den Zaren von meiner Unschuld!«
    Der Greis breitete hilflos die Arme aus. »Es mir Leid tut. Das Wort eines Gelehrten, es zählt nicht viel bei Hofe. Ich will versuchen, aber versprechen kann ich…«
    Die zufallende Tür durchtrennte den Satz.
    ***
    Als Aruula aus der

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