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061 - In der Gewalt der Schneemenschen

061 - In der Gewalt der Schneemenschen

Titel: 061 - In der Gewalt der Schneemenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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überein, daß sie in der Nähe der Stelle, wo Yameshi die Höhle entdeckt hatte, ein Lager errichten wollten. Das sollte Khapa Srong mit dreißig Sherpas erledigen. Die anderen würden dann am nächsten Tag nachfolgen.
    Khapa Srong brach mit den Sherpas auf, sobald es hell geworden war. So wie am Tag zuvor war es ein strahlend schöner Tag.
    Als Dorian erwachte, hatte Srong das Lager schon verlassen. Zusammen mit Coco ging er ins Messezelt, in dem Delphine Benne beim Frühstück saß. Sie grüßte freundlich, sah aber irgendwie seltsam aus.
    „Was ist mit Ihnen, Delphine?" fragte Dorian. „Sie sehen so nachdenklich aus?"
    Die Ärztin schob die Tasse zur Seite und stützte sich mit beiden Armen auf den Tisch auf.
    „Wie geht es Pemba?" erkundigte sich Coco.
    „Deshalb bin ich nachdenklich", sagte die Ärztin. „Sie selbst sahen die Verletzungen des Mannes." Coco und Dorian nickten.
    „Es waren tiefe Fleischwunden. Einige Rippen lagen frei. Dazu kamen innere Verletzungen. Wenn ich ganz ehrlich sein soll, dann glaubte ich nicht, daß er mit dem Leben davonkommen würde. Heute nahm ich den Verband ab und traute meinen Augen nicht."
    „Was ist geschehen?"
    Die Ärztin hob die Schultern und schüttelte den Kopf. „Die Wunden sind verheilt. Völlig verheilt. Nicht einmal Narben sind zurückgeblieben. Es ist unmöglich - einfach unmöglich."
    „Vielleicht verfügen diese Lamas über ungewöhnliche Kräfte", sagte Coco.
    „Davon hätte ich etwas hören müssen. Ich stehe vor einem Rätsel."
    Dorian und Coco begleiteten die Ärztin ins Lazarettzelt. Der Wandermönch schlief. Seine Brust hob sich regelmäßig unter der Decke.
    „Sehen Sie selbst!" sagte Delphine Benne und schlug die Decke zurück.
    Die Brust des Mönchs war völlig glatt.
    „Ich untersuchte ihn", sagte die Ärztin. „Der Herzschlag ist völlig normal. Ich versuchte ihn aufzuwecken, doch das gelang mir nicht. Er befindet sich in einem tranceartigen Zustand.“
    „Hat er Fieber?"
    Die Ärztin schüttelte den Kopf. „Nein. Haben Sie für diese rasche Heilung eine Erklärung?"
    „Ich bin kein Arzt", sagte Dorian. „Wenn Sie es sich nicht erklären können..."
    Coco hob kurz das rechte Lid des Schlafenden hoch. Das Auge war starr und unbeweglich. Die Ärztin leuchtete mit einer Taschenlampe ins Gesicht des Schlafenden, strahlte ein Auge an, aber es reagierte nicht auf das Licht. Sie probierte es mit einer Injektionsnadel, stach sie in den Oberschenkel, doch auch darauf reagierte Pemba nicht.
    „Beobachten Sie ihn weiter, Delphine!" sagte Dorian. „Und wenn er erwacht, sagen Sie es uns!"
    Die Ärztin nickte.
    „Was hältst du davon, Coco?" fragte Dorian, als sie das Zeltlazarett verließen.
    „Da ist Magie mit im Spiel", sagte sie. „Wir dürfen Pemba nicht aus den Augen lassen."
    „Was vermutest du?"
    „Das will ich lieber nicht sagen", meinte Coco vorsichtig. „Es würde zu fantastisch klingen."
    „Raus mit der Sprache!"
    Coco schüttelte den Kopf. „Ich will mich nicht lächerlich machen. Warten wir ab!"
    Dorian wußte, daß er im Augenblick nichts von Coco erfahren würde. Sie konnte gelegentlich unglaublich stur sein.
    Der Tag verlief ohne Vorfälle. Gegen Abend erwachte der Wandermönch aus seinem tranceartigen Zustand. Coco versuchte, ihn zu hypnotisieren, doch sie hatte keinen Erfolg damit. Fragen, die Pemba gestellt wurden, beantwortete der Mann nur knapp. Er fühlte sich gut, hatte Hunger und konnte sich an den Zwischenfall mit dem Yeti nur undeutlich erinnern. Man gab ihm etwas zu essen. Danach drehte er sich einfach um und schlief augenblicklich wieder ein.

    Der Aufstieg war schwieriger gewesen, als sie vermutet hatten. Das Wetter war umgeschlagen. Der Himmel war grau, und es schneite leicht. Sie waren nur langsam vorwärtsgekommen und hatten des öfteren eine kurze Rast eingelegt.
    Pemba, der Wandermönch, war völlig genesen, er hatte es sich nicht nehmen lassen, mitzukommen, obwohl alle dagegen gewesen waren.
    Der Schnee fiel dichter, als sie endlich das von Khapa Srong und seinen Sherpas errichtete Zeltlager erreichten. Es war eiskalt geworden. Alle waren über den warmen Tee erfreut.
    Dahlberg und Holden vertrugen die dünne Luft nur schlecht. Beide klagten über Kopfschmerzen. Sharp erbrach. Er fühlte sich müde und war gereizt.
    Bei diesem starken Schneefall war an eine Suche nicht zu denken. Die Sherpas zogen sich in ihre Zelte zurück, während sich die anderen Expeditionsteilnehmer im Messezelt versammelten. Trotz

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