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061 - Medusas steinerne Mörder

061 - Medusas steinerne Mörder

Titel: 061 - Medusas steinerne Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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schwebte wolkenleicht und schneeweiß über
der Mitte des Tisches. Die Luft dort war eiskalt. Die Kerze brannte, flackerte
unruhig und drohte mehrmals auszugehen. Aber dann erholte sich die schon
kleiner werdende Flamme doch wieder. »Du bist tot…. nicht mehr hier… du mußt
dich loslösen von dieser Welt.« Aus dem Mund des Mediums drang ein Stöhnen.
Daisy Mallot bog den Kopf wie unter einem Kampf weit zurück, und der
Ektoplasma-Strom aus ihrem Mund setzte noch mal ein. Die weiße, wolkige Gestalt
verstärkte sich. Der Kopf bildete sich detaillierter aus, und Arme wuchsen
nach.
    »Ich
kann nicht… sterben«, krächzte die Stimme. »Ich finde keine Ruhe.« Daisy
Mallots Hände begannen zu zittern. Wie ein Krampf lief es durch ihren Körper,
und es schien das zu kommen, was sie vorhin zu Beginn der Seance befürchtet
hatte. Sie wollte sich losreißen. Gleichzeitig begann das Plasmagebilde heftig
zu wanken. Der kalte Luftzug war für jedermann deutlich wahrnehmbar. Er
entwickelte sich zu einem Wind, der durch den Raum pfiff und die Kerzenflammen
zu löschen drohte. Der Wind fuhr den Menschen, die unmittelbar an der Seance
beteiligt waren, in die Haare und zerzauste sie. Die Teilnehmer hatten das
Gefühl, im Freien zu sitzen.
    »Nicht
loslassen!« brüllte Larry Brent, als er die ängstlichen Gesichter
im Kreis sah. »Denkt an Daisy Mallot!«
    Das
Medium wurde auf ihrem Stuhl von unsichtbaren Händen förmlich durchgeschüttelt,
und sie versuchte mit aller Kraft, sich loszureißen. Joe Morgan und Larry Brent
aber hielten eisern fest. Weiß traten die Knöchel an ihren Händen hervor. »Wer
bist du?« rief Larry in den sich ankündigenden Sturm. Das Heulen und Pfeifen
wurde stärker. Daisy Mallot schien die unsichtbare Tür ins
Jenseits weit aufzustoßen. »Nenn deinen Namen…«
    »Ich
bin… Sven Kermin.« Ein schwedischer Name. »Wie können wir dir helfen,
Sven?«
    Larry
hatte den Dialog mit der Materialisation begonnen und führte sie weiter durch. »Zerstört
den Stein!« Wie ein Flehen hörte es sich an.
    »Welchen
Stein?« Larry hakte nach, wußte mit dieser Aussage aber nichts anzufangen. »Der
Stein, in den Medusa meine Seele verbannt hat…« Als der Name fiel, gab es
Larry Brent alias X-RAY-3 einen Stich in die Brust. Medusa… ein Mensch, gebannt
in Stein… Ein Mann namens Sven Kermin war Medusa begegnet? Darüber wollte Larry
Brent mehr wissen. »Wo bist du ihr begegnet, Sven? Wann hast du Medusa
gesehen?« Und während er dies sagte, eilten seine Gedanken weit zurück zu jenem
Tag, als Medusas Kopf unter ein Torgitter geriet und wie von einer Guillotine
vom Körper getrennt wurde. Der Körper wurde sichergestellt, der Kopf fiel in
einen reißenden Bach, der ihn in einen unterirdischen Strom trug. Trotz
intensiver Suche war es damals nicht möglich gewesen, Medusas Schlangenkopf
sicher zu stellen. Inger Bornholm war Medusa, die über Generationen hinweg ihr
schreckliches Erbe weitergegeben hatte. Aber Inger Bornholm war tot.
    »Ich« ,
setzte die Stimme noch zum Sprechen an. Dann wurde sie zu einem schrillen
Aufschrei. Die Ektoplasma-Gestalt, die Daisy Mallot mit ihrer Kraft nährte,
wirbelte blitzschnell herum. Der Strang aus dem Mund des Mediums zerriß wie
eine Nabelschnur. Die Materialisation hatte sich selbständig gemacht und
schnellte auf Larry Brent zu…
     
    ●
     
    Mit
dieser Entwicklung hatte niemand gerechnet. Ein vielstimmiger Aufschrei mischte
sich in die allgemeine Geräuschkulisse. Da war die Stimme… das Pfeifen und
Tosen des Sturmes, das Atmen der Menschen… der schrille Schrei, der ihnen allen
durch Mark und Bein ging. Larry Brent sah den weißen Kopf wie ein Geschoß auf
sich zukommen. Instinktiv lockerte sich schon seine Hand, um den Angriff der
Materialisation abzuwehren. Da fiel ihm Daisy Mallots Warnung noch ein. Er
duckte sich blitzschnell und wollte unter der weißen Masse wegtauchen.
Plötzlich flog der nabelschnurartige Auswuchs wie eine Peitsche herum und
schlang sich um Brents Hals. Joe Morgan sprang auf. »Nicht!« brüllte
Larry noch.
    Aber
es war schon zu spät. In einer Reflexbewegung ließ der Freund los, und Daisy
Mallot schrie wie am Spieß. Der Kreis war zerstört. Das Unheil nahm seinen
Lauf. Das Medium schien von einem Sog gepackt zu werden, wurde herumgerissen,
und die Gewalt, die dahintersteckte, war so groß, daß Daisy Mallots Hand auch
von Larry nicht mehr gehalten werden konnte. X-RAY-3 wurde förmlich vom Stuhl
gefeuert, während Daisy Mallot

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