0610 - Pilgerflug nach Terra
diesen Problemen auseinandersetzen zu müssen, Sir? Ich meine, kostet es Sie Überwindung, sich mit den plötzlich auf Sie einstürmenden Problemen zu beschäftigen?"
„Ich muß mich nicht dazu überwinden", antwortete Rhodan unwillig.
„Das sind ganz neue Aspekte, die die Ärzte interessieren werden", sagte der Roboter monoton. „Sie werden verstehen, Sir, daß ich mehr darüber in Erfahrung bringen muß."
„Nicht jetzt", entschied Rhodan.
„Doch, Sir. Ich muß darauf bestehen..."
Verschwinde endlich!" herrschte Rhodan ihn an. Als der Diagnose-Robot beharrlich an seinem Platz stehenblieb, verlor Rhodan endgültig die Geduld. „Schafft mir dieses Monstrum vom Leib, bevor ich es in einen Schrotthaufen verwandle."
Ein Techniker eilte herbei und programmierte den Roboter um, so daß er von Rhodan abließ.
In diesem Moment erschien Atlan zusammen mit Takvorian in der Kommandozentrale; Atlan ritt auf dem Pferdekopfmutanten.
„Ich habe von der bevorstehenden Invasion gehört", sagte der Arkonide und schwang sich von Takvorians Rücken.
„Diese Angelegenheit ist nichts für dich", erklärte Rhodan kategorisch, „denn sie erfordert ein gewisses Fingerspitzengefühl."
„Sieh an", meinte Atlan spöttisch. „Kaum aus seiner Träumerei erwacht, spielt er sich schon wieder groß auf."
Rhodan ging darauf nicht ein. Er wandte sich Roi Danton und Reginald Bull zu.
„Wir müssen alle verfügbaren Einheiten der Solaren Flotte sammeln und den Pilgern entgegenwerfen", sagte er zu ihnen.
„Bully, deine Aufgabe ist es, einen Aufruf an alle im Solsystem befindlichen Einheiten zu erlassen. Jedes Schiff, das stark genug bemannt ist, um starten zu können, muß zum Einsatz kommen.
Es geht nicht darum, daß wir eine schlagkräftige Flotte mobilisieren. Die Schiffe können ruhig unterbesetzt sein. Wir müssen in diesem Fall die Quantität der Qualität vorziehen, um die Pilger zu beeindrucken. Je größer die Flotte ist, eine desto stärkere psychologische Wirkung können wir erzielen. Wir wollen die Pilger erst einmal so einschüchtern, daß sie nicht ins Solsystem einfliegen."
„Ich übernehme diese Aufgabe", versicherte Bull und verschwand.
„Du, Mike", sagte Rhodan zu seinem Sohn, „setzt dich mit allen Bodenstationen, Quarantänelagern und Sammelstellen in Verbindung und forderst alle Flottenmitglieder an, die zur Not einsatzfähig sind. Wenn es nicht anders geht, werden wir diese Leute so mit Medikamenten vollpumpen, daß sie zumindest für die nächste Zeit ihren klaren Verstand zurückbekommen."
Roi Danton machte sich sogleich an diese Arbeit.
„Deine Maßnahmen kommen zu spät", behauptete Atlan. „Bis Bully und Roi eine den Erfordernissen angemessene Flotte auf die Beine gestellt haben, werden die ersten Pilgerschiffe im Luftraum von Terra sein."
„Statt zu kritisieren, könntest du eigene Vorschläge machen", fuhr Rhodan den Freund gereizt an.
„Das hätte ich schon längst getan, wenn du nicht erklärt hättest, daß ich für diese Angelegenheit nicht kompetent sei", sagte Atlan ruhig.
Rhodan schnitt eine Grimasse.
„Jetzt ist wahrlich nicht der Augenblick zum Schmollen. Rede schon, Arkonide!"
„Die einzigen Einheiten, die im Solsystem zur Zeit voll einsatzfähig sind, sind die der USO-Flotte", erklärte Atlan. „An Bord der USO-Schiffe befinden sich durchwegs Nicht-Humanoide in leitenden Positionen, die von der PAD-Krankheit in keiner Weise betroffen sind. Mir ist klar, daß alle USO-Schiffe zusammengenommen die Pilger nicht von ihrem Vorhaben abhalten können. Aber sie könnten ihnen fürs erste Einhalt gebieten. Zumindest solange, bis Verstärkung durch die Solare Flotte eintrifft."
Rhodan betrachtete den Arkoniden prüfend.
„Eine gute Idee. Aber da sie von dir kommt, hat sie einen Pferdefuß. Du hast den Finger in letzter Zeit zu leicht am Drücker."
„In dieser Situation sind deine Bedenken lächerlich", sagte Atlan. „Ich weiß, daß ich einige Fehlhandlungen begangen habe.
Aber die Gefahr, die von den Pilgern droht, hat mich wachgerüttelt. Und du kannst auf die Unterstützung meiner USO-Truppen einfach nicht verzichten. Abgesehen von den Kampfschiffen stehen mir Spezialeinheiten, Laborschiffe und fliegende Krankenhäuser zur Verfügung. Damit können wir schon einiges erreichen. Was zögerst du also noch?"
Noch ehe Rhodan eine Antwort geben konnte, erhielt er einen Anruf von Professor Thunar Eysbert. Rhodan erinnerte sich, daß er den Kosmopsychologen ersucht hatte, ihm
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