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0610 - Totenfee der Templer

0610 - Totenfee der Templer

Titel: 0610 - Totenfee der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nickte und stellte die Maschinen wieder an. Diesmal bewegte sich das Boot zurück.
    Wie eine Spukgestalt war der Elegante an Deck erschienen. In seinem Anzug wirkte er deplaziert. Er hielt das Ende eines Taus in der Hand und winkte damit.
    »Fang es auf!« rief Kate.
    »Gleich.« Ich zog meine Waffe, sah Kates erschreckten Blick und schüttelte den Kopf. »Keine Sorge, die werde ich nur hier auf der Brücke verstecken.« Das gleiche machte ich mit dem Silberdolch. Ich legte sie tief in eine schmale Öffnung der Konsole, die ich anschließend wieder verschloß. Bei dieser Aktion hatte ich mich so bewegt, daß es den anderen nicht aufgefallen war.
    Jetzt mußten wir weitersehen.
    Ich verließ die Brücke und betrat das offene Deck. »Fang das Tau auf!« brüllte der Elegante. Er hatte die Worte kaum gesprochen, als er schleuderte.
    Schon beim ersten Wurfversuch konnte ich zupacken, hielt es fest, ging einige Schritte weiter und wickelte es mehrere Male um einen der beiden Poller.
    Mit einem zweiten Tau geschah das gleiche, dann waren beide Schiffe miteinander vertäut.
    Die Bordwände stießen zusammen, fuhren schrammend aneinander entlang und lagen dann dicht aneinander.
    Der Steuermann blieb auf der Brücke. Allerdings außen und sichtbar für uns. Er starrte herab, und der Wind spielte mit seinem blondweißen Haar. Die Augen hielt er verengt und war uns so nah, daß wir die scharfen Falten in seinem Gesicht erkennen konnten.
    Kate stand neben mir und atmete heftig. Sie starrte die drei Killer an, die unser Boot entern wollten. Es war nicht einfach, weil die sich bewegende See die Boote immer wieder auseinanderschob und die Lücken zwischen den Bordwänden dabei vergrößerte. Mit Seemannsknoten an den Pollern wäre das nicht passiert.
    Sie schickten Starky als ersten. Fast hätte er es nicht geschafft und wäre in die Lücke zwischen den beiden Bordwänden gefallen, um von ihnen zerquetscht zu werden.
    Als er unser Deck mit einem letzten Sprung erreichte, war er blaß geworden, aber nicht weniger gefährlich, denn er hielt seine Maschinenpistole fest wie einen kostbaren Schatz. Augenblicklich richtete er die Mündung auf uns.
    Kate schauderte. »So etwas habe ich bisher nur gesehen, nicht erlebt. Das ist grauenvoll.«
    Der Kleine lachte meckernd. Mir gefiel der sadistische Glanz in seinen Augen nicht. Dem würde es Spaß machen, uns zu den Ahnen zu schicken.
    Der Mann mit dem Stirnband schaffte es mit einem eleganten Sprung. Auch in seinen Augen stand kein Funke Gefühl. So wie er sahen Söldner aus, die andere Menschen für Geld umbrachten. Das Leder seiner Kleidung knarrte bei jeder Bewegung.
    Der Elegante machte den Schluß. Das wellige Blondhaar hatte der Wind zerzaust. Die Sonnenbräune in seinem Gesicht konnte auch künstlich sein. Er lächelte breit und kalt.
    »Okay, Bulle«, sagte er, »wir sind da. Und von jetzt ab läuft das Spiel nach unseren Regeln…«
    ***
    Der Elegante ließ einige Sekunden verstreichen, möglicherweise wartete er auf eine Antwort, die er weder von Kate noch von mir bekam. Er und seine Kumpane waren am Zug, nicht wir.
    Das machte ihn nervös. »Dich kenne ich, Süße. Du heißt Kate Tanner. Aber wie soll ich den Typ an deiner Seite rufen?«
    Bevor ich etwas sagen konnte, gab Kate die Antwort. »Der Mann heißt John Sinclair und ist Polizist.«
    Der Elegante bewegte nur seine Augenbrauen. Dann begann er zu lachen. In das Gelächter stimmten seine Kumpane mit ein, und ich hörte Kates bange Frage.
    »Da habe ich wohl etwas falsch gemacht, wie?«
    »Sie hätten es sowieso erfahren.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Der Elegante hatte sich wieder beruhigt. »Ein Bullenschwein«, sagte er. »Ich kann es noch immer nicht fassen. Hast du gehört, Fisher, das ist ein Bulle.«
    »Klar, Jeb.«
    »Irre ich mich, oder magst du keine Bullen?«
    »Ich hasse sie.«
    Jeb schaute mich an und nickte. »Da hast du es gehört. Freund Starky haßt die Bullen.«
    »Da ist er nicht der einzige.«
    »Klar, aber wir wollen uns doch wie zivilisierte Menschen verhalten. Auch im Angesicht des Todes darf man seine Manieren nicht verleugnen. Ich heiße Jeb Raiser, der Mann in Leder ist Fisher, und der kleine Hechler wird Starky genannt. An Bord unseres Schiffes befindet sich noch Oscar, das ist der Steuermann.«
    »Meinetwegen.«
    Jeb nickte uns zu, schaute sich dann um, schnickte mit den Fingern und meinte locker: »Wenn du ein Bulle bist, Sinclair, dann kann ich davon ausgehen, daß der Chink ebenfalls zu dem Verein

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