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0610 - Totenfee der Templer

0610 - Totenfee der Templer

Titel: 0610 - Totenfee der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verstanden?«
    Er zwinkerte mir zu, als wären wir zwei Verschwörer. »Na, Sinclair, hat es endlich bei dir geklickt?«
    »Wie sollte es?«
    »Ahhhh«, dehnte er, »Bulle – stell dich nicht so an. Ich will ganz einfach wissen, weshalb dein Kumpan in die nicht gerade warme See getaucht ist. Mehr nicht.«
    Mit der Frage hatte ich schon seit langem gerechnet und mir eine entsprechende Antwort vorbereitet. »Klar, wir sind nicht zum Vergnügen hier und auch nicht aus Spaß mit Kate Tanner zusammen. Sie ist schließlich Ökologin.«
    »Weiter.«
    »Wir wollten nach einem bestimmten Gegenstand Ausschau halten, der hier versenkt wurde.«
    »Umwelt?«
    »Richtig, Raiser.«
    »Ja, Bulle, ja.« Raiser nickte. »Aber ich verstehe nicht, daß extra zwei Bullen aus London kommen müssen, um hier nach einem Zeug zu tauchen, das euch Engländer eigentlich nichts angeht. Das will mir nicht in den Kopf.«
    »Die Erklärung ist einfach, Raiser, ganz einfach. Die Männer, die hier die Umwelt verschmutzt haben, kamen aus London. Sie haben die Fracht über das Meer gebracht und an dieser Stelle heimlich versenkt. Das ist alles, das ist der Grund.«
    »Ach so.«
    »Ja, und Kate Tanner hat mir dabei geholfen. Sie ist auf dem Gebiet der praktischen Umweltforschung anerkannt und eine Kapazität, wie Sie auch wissen sollten.«
    Ich war gespannt, ob er mir die Erklärung abkaufte. Es sah so aus, denn ich sah ihn nicken. »Nicht schlecht, Sinclair, wirklich nicht schlecht, auch glaubhaft.«
    »Es stimmt.«
    Er lachte und drückte dabei seinen Oberkörper zurück. »Ja, mag sein«, gab er mit süffisant klingender Stimme zu. »Nur bin ich ein äußerst mißtrauischer Mensch, und ich habe mir auch zur Angewohnheit gemacht, mich mit den Orten, an denen ich arbeite, näher zu beschäftigen. Verstehst du, was ich meine?«
    »Noch nicht.«
    »Dann will ich es dir sagen.« Er hob die Augenbrauen und tat, als müßte er lange überlegen. »Ich hörte mich also um und erfuhr seltsame und ungewöhnliche Dinge. Manche Menschen reden, wenn man ihnen ein paar Drinks ausgibt. Unter anderem vernahm ich etwas, das sich anhörte, als würden gewisse Menschen nach einem Schatz suchen oder von einem Schatz wissen, der angeblich vor der Küste versenkt sein soll. Ich kann mir vorstellen, daß von dieser Mär auch etwas an die Bullenohren gedrungen ist, Sinclair.«
    »Mär, sagten Sie?«
    »Ja.«
    »Es ist ein Märchen.«
    »Dann weißt du davon?«
    »Ich hörte etwas.«
    »Hat die Süße dir was erzählt?«
    »Wir redeten darüber.«
    »Und jetzt willst du den Schatz heben, wie?« Er kam näher, seine Augen glänzten wieder gefährlich.
    »Stünde ich dann hier an Deck?«
    Die Frage irritierte und ärgerte ihn. »Sinclair, ich quetsche dich zusammen, wenn du versuchst, mich zu verarschen. Ich habe das nicht spaßig gemeint. Dein komischer Bullenkumpel ist in die Tiefe getaucht. Aber nicht, um sich um irgendwelche Umweltsachen zu kümmern, sondern deshalb, weil er den Schatz haben will.«
    »Glauben Sie das wirklich, Raiser?«
    »Ja. Hier seid ihr fern von London, außer Kontrolle. Ihr habt euch mit dieser Frau zusammengetan, die sich bestimmt auf der Insel auskennt. Sie lebt lange genug hier. Sie will den Schatz, ihr wollt ihn auch. Gib es zu, verdammt!«
    »Ich weiß nicht, wovon…«
    Kate Tanner schrie in meine Worte hinein. Ich drehte mich und sah plötzlich den roten Streifen auf ihrer Haut. Der Hechler hielt sie fest und nickte dabei. »Etwas tiefer, Bulle, und dein Schätzchen ist schon Fischfutter.«
    »Stimmt!« bestätigte Raiser, wobei er in mein totenblaß gewordenes Gesicht schaute. »Ich kann da nicht widersprechen. Wie ist das mit dem Schatz? Wir würden euch gern helfen.«
    Ich hörte Kate laut atmen. Die Geräusche übertönten noch den Wind. »Sag die Wahrheit, John. Gib es zu. Sag ihnen, was sie wissen wollen. Es hat keinen Sinn.«
    Jeder hätte dem Druck nachgegeben. Auf Raisers Gesicht breitete sich ein zufriedener Ausdruck aus. Er nickte leicht und locker, streckte die Arme aus und meinte nur: »Ich höre.«
    Okay, ich würde ihm einiges erzählen. Zudem ging ich davon aus, daß er mit dem Schatz der Templer kaum etwas anfangen konnte.
    Möglicherweise würde er sich in die Nesseln setzen, denn der auf dem Grund liegende Schatz und eine gewisse magische Aura gehörten zusammen. Im Gegensatz zu den Gangstern war ich darauf vorbereitet und besaß, wenn es sein mußte, auch die entsprechenden Abwehrmittel.
    »Rede endlich, sonst kannst du

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