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0610 - Totenfee der Templer

0610 - Totenfee der Templer

Titel: 0610 - Totenfee der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schauergeschichten Angst einjagen?«
    »Nein, ich habe nur meine Meinung gesagt.«
    »Und ich sage dir meine, Bulle. Du wirst tauchen. Du gehst nach unten. Und zwar schnell.«
    »Soll ich die Nixe mit hochbringen.«
    »Ja, Sinclair, ja. Wenn du das schaffst, werden wir sie mit unseren Kugelgarben durchlöchern. Ich wollte schon immer einmal wissen, ob in den Adern der Nixen Blut fließt oder sich nur grün gefärbtes Wasser darin befindet.«
    »Wissen Sie, Raiser, ich an Ihrer Stelle wäre vorsichtig. Möglicherweise brauchen Sie die Nixe noch.«
    »Ach – und weshalb?«
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen, Stelle mir jedoch vor, daß sich gewisse Dinge hier anders entwickeln können. Ich habe das nur gesagt, damit es nicht heißt, ich hätte Sie nicht gewarnt.«
    »Er weiß doch mehr!« hetzte Fisher.
    »Ja, das scheint mir auch so zu sein.« Raiser glotzte mir ins Gesicht. Von seiner Eleganz war nicht mehr viel übriggeblieben, auch nicht von seiner Überheblichkeit. Er machte auf mich den Eindruck eines unsicheren Menschen.
    »Ich kann nur etwas annehmen, Raiser. Zwar frage ich mich, weshalb ich es tue, aber ich möchte euch alle hier warnen. In der Tiefe des Meeres können Kräfte lauern, die wir alle nicht kontrollieren. Sie haben sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt. Sie gehören zu dem Wissen, was die Menschen des Mittelalters besaßen. Wer einen wertvollen Schatz versenkte, der hatte ihn auch gesichert, damit er vor dem Zugriff anderer sicher war. Wenn Sie verstehen.«
    Raiser grinste breit. »Ich verstehe dich, Sinclair. Und weil ich dich verstanden habe, werde ich dich auch in die Tiefe schicken und keinen von meinen Leuten.«
    »Okay, ich tauche.«
    Kate sagte etwas. »Willst du das wirklich machen, John?«
    »Bleibt mir eine andere Wahl?«
    »Nein, die bleibt dir nicht, Bulle. Runter mit dir. Ich will sehen, wie du verschwindest. Und wenn du die Nixe findest, tauchst du mit ihr auf, klar?«
    »Sicher.«
    Niemand hielt mich auf, als ich zum Heck ging, wo die Ausrüstung lag. Ich erwischte noch einen Blick der Kate Tanner und lächelte ihr zu. Sie sollte sich keine Sorgen machen.
    Der Neoprenanzug lag in einem wasserdichten Beutel verpackt neben den Preßluftflaschen. Diese wiederum standen in der Nähe unseres Alukoffers, in dem sich der Dunkle Gral befand. Der Kelch mit der Kugel war das Bindeglied zwischen den Welten und fremder Dimensionen. Er gehörte mir, ich war der Sohn des Lichts, und ich überlegte, ob ich den Koffer nicht lieber öffnen sollte und den Gral einfach mit in die Tiefe des Meeres nahm.
    Raiser folgte mir. Ich hörte es an seinen Schritten. Er blieb neben mir stehen. Sich bückend fragte er: »Was befindet sich in diesem komischen Koffer?«
    Sollte ich ihm die Wahrheit sagen oder lügen? Ich entschloß mich blitzschnell zur Lüge. »Es ist so etwas wie eine Waffe.«
    »Eine Harpune?«
    Ich drehte den Kopf und schaute ihn von unten her an. »Nein, keine Harpune.«
    Das wollte er mir nicht glauben. Seine Gesichtsmuskeln zuckten, er ballte die Hände. »Harpune oder nicht? Welch eine Waffe befindet sich denn darin?«
    »Ein Kelch!«
    Ich hatte ihm die Wahrheit gesagt, nur wollte Raiser mir nicht glauben. Er machte den Eindruck eines Menschen, der sich auf den Arm genommen fühlte. Den rechten Fuß hielt er so merkwürdig.
    Wollte er mich treten?
    »Welchen Trick versuchst du jetzt, Bulle?«
    »Keinen. In dem Koffer befindet sich ein Kelch!«
    »Dann öffne ihn. Ich will ihn sehen, hast du gehört? Ich will den verdammten Kelch sehen.«
    »Bitte.«
    Es wurde spannend, zudem bewegte ich mich nicht eben schnell.
    Die beiden Schlösser schnappten in die Höhe. Der Koffer stand genau im Sonnenlicht, das die Außenhaut in einen glänzenden Spiegel verwandelte.
    Der Deckel schwang hoch, der Blick war frei, und auch Raiser sah den in blauem Samt eingebetteten Kelch, in dessen Öffnung die rote Kugel der Tanith steckte.
    Er bekam keinen Schock oder Schreck, aber er war von der goldenen Fülle überwältigt, die das Sonnenlicht auf den Kelch schleuderte. Damit hatte er nicht gerechnet.
    Ich hörte ihn stöhnen und anschließend fragen: »Du hast ihn geholt, nicht wahr? Dieser Kelch sieht aus, als wäre er ein Teil des verdammten Schatzes. Sinclair, gib es zu. Du warst längst unten und hast ihn gehoben, den Kelch da.«
    »Sorry, Raiser, aber das war ich nicht. Du kannst Kate Tanner fragen, sie wird es dir bestätigen.«
    »Ihr haltet zusammen, ihr…«
    Ich wechselte das Thema. »Soll ich

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