Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0610 - Totenfee der Templer

0610 - Totenfee der Templer

Titel: 0610 - Totenfee der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
befand.
    Ausweichen konnte ich nicht mehr. Der Länge nach fiel ich auf die Planken und rutschte noch darüber hinweg, direkt vor Kates Füße, die mir aufhelfen wollte, doch Raiser hatte etwas dagegen.
    Für meinen Geschmack zu schnell war er bei mir und drückte mir die Mündung einer Waffe gegen den Hals.
    »Sinclair, rühr dich nicht! Wag es nicht!«
    Ich lachte trotzdem. »Willst du schießen, Raiser?«
    »Und wie.«
    »Wenn ich nicht mehr bin, müßt ihr allein fertig werden. Ist auch nicht das Wahre – oder?«
    »Nein, ist es nicht. Aber denk an deine kleine Öko-Tante. Die wird es zu büßen haben.«
    Kate war der schwache Punkt in meiner Rechnung. »Okay, Sie haben recht, Raiser.«
    »Gut, Bulle, steh auf und warte ab!«
    Der Druck in meinem Nacken verschwand, und ich stemmte mich wieder auf die Beine, von Fisher böse beobachtet. Er hatte mir den Angriff bestimmt nicht vergessen.
    Raiser stellte sich auf meine Seite. »Laß es sein, Fisher, schluck deinen Haß runter.«
    Er nickte, und ich lächelte innerlich. Jeb Raiser hatte raffiniert und schlau reagiert. Er konnte gewisse Dinge abschätzen und war sich darüber im klaren, daß er ohne meine Hilfe nicht weiterkam. Wenn er wissen wollte, was hier gespielt wurde, dann brauchte er Erklärungen, die er sich nicht geben konnte.
    Er nickte mir zu. »Zweimal, Bulle, haben wir sie gesehen, zweimal, so daß wir uns die Gestalt bestimmt nicht eingebildet haben. Aus dem Wasser sprang eine Nixe, ein Wesen, das es eigentlich nicht geben kann. Wieso ist das möglich?«
    »Tut mir leid, ich habe keine Ahnung!«
    Raiser ließ sich nicht beirren. Ruckartig stieß er den Kopf vor.
    »Sinclair, was geht da unten vor? Was spielt sich da ab? Wir selbst haben die Frau ins Meer geworfen, wir selbst. Sie muß ertrunken sein, das ist sie nicht. Statt dessen erscheint sie hier als Verwandelte, und so etwas will mir nicht in den Sinn. Welche Erklärung hast du dafür?« schrie er. »Welche verdammte Erklärung?«
    »Ich bin nicht allwissend.«
    Raiser sprach weiter. Seine Stimme klang rauh, der Blick flackerte.
    Er hatte Mühe, die Kontrolle zu wahren. Die Ereignisse mußten ihn stärker mitgenommen haben, als er es zugeben wollte. »Was ist da unten los, Bulle? Ich will es wissen!«
    »Vielleicht hätten wir die Nixe fragen sollen«, gab ich locker zurück. »Ich war nicht unten.«
    »Das weiß ich, aber der Gelbe.«
    »Mein Kollege ist nicht wieder aufgetaucht, Raiser. Ich bin ebenso überrascht wie Sie.«
    Er ging wieder zurück und zog die Mundwinkel nach unten.
    »Hängt es mit dem Schatz zusammen?«
    »Möglich ist alles.«
    »Schön, wieso dann?«
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen, aber ich gehe davon aus, daß die Menschen des Mittelalters über gewisse Dinge besser Bescheid wußten, als die heutige Bevölkerung, die so stolz darauf ist, in den Weltraum zu fliegen und die Technik angeblich zu beherrschen. Ja, die Menschen damals wußten bestimmt mehr:«
    »Worüber?«
    »Magie, Raiser, Schwarze Magie.«
    Er hatte die Antwort gehört, blieb stehen, starrte mich an und schüttelte den Kopf. Hinter mir lachte Fisher auf, und Starky glotzte wie ein Fisch.
    »Tatsächlich Magie?«
    »Ja.«
    »Damit kennst du dich aus?«
    »Nein«, log ich, »aber ich kann es mir vorstellen. Wo enden Märchen und Legenden, wo fangen die Tatsachen an? Das ist unser Problem. Die beiden Zonen treffen sich irgendwo, und wir bewegen uns allesamt in diesem Kreis.«
    Raiser wischte über seine schweißbedeckte Stirn, bevor er sich an seine Kumpane wandte. »Habt ihr das gehört? Habt ihr alles verstanden? Der Bulle redet von Magie.«
    »Haben wir!« flüsterte Starky.
    »Und? Wie denkst du darüber?«
    »Frag doch Oscar, der glaubt noch an den Klabautermann. Vielleicht weiß er Bescheid.«
    Das tat Raiser auch, aber Oscar hob nur die Schultern. »Ich kann es nicht genau sagen.«
    »Glaubst du denn daran?«
    »Manchmal.«
    »Scheiße!« fluchte Raiser, »das ist keine Antwort.« Er schaute sich um. In den letzten Minuten hatte er seine Überlegenheit verloren und war unsicher geworden. Er wußte nicht, wie er sich verhalten sollte. Auf seinem Gesicht lag eine Gänsehaut, möglicherweise ein Beweis für seine innere Furcht.
    Ich schürte zudem noch das Feuer, als ich sagte: »Vielleicht ist sie auch zurückgekommen, um mit ihren Mördern abzurechnen. Weiß man, wie Nixen reagieren?«
    Raiser erstarrte. Gleichzeitig machte er auf mich den Eindruck, als wollte er mir an die Kehle. »Willst du uns mit den

Weitere Kostenlose Bücher