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0610 - Totenfee der Templer

0610 - Totenfee der Templer

Titel: 0610 - Totenfee der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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habe ich eine Frage. Es geht um ein Mädchen, das ins Meer geworfen wurde, weil man es auf grausame Art und Weise töten wollte.«
    »Ja, ich habe es gerettet.«
    »Wirklich gerettet?« Suko fragte es skeptisch. »Ich sah sie als Wassernixe.«
    »Sollte sie denn sterben?«
    »Hätte sie das gemußt?«
    Die Totenfee deutete ein Nicken an. »Ja, denn sie geriet als Mensch in die Sphäre. Ich wollte sie nicht ertrinken lassen und vertraute den Kräften des Heiligen Wassers, die sie in eine Nixe verwandelten.«
    »Dann wird Chris weiterleben?«
    »An mir und am Heiligen Wasser soll es nicht liegen, mein Freund. Sie ist nicht schlecht, deshalb haben wir sie auch gerettet. Ich habe das Wasser beeinflussen können, es hat sie getragen, nicht getötet. So einfach ist es, wenn man Bescheid weiß.«
    »Ja«, sagte Suko nickend, »wenn man Bescheid weiß. Und wo befindet sie sich jetzt?«
    »Im Wasser. Die Fluten haben sich zurückgezogen. Alles hier kann sich bewegen. Wände, Decken, Böden, es ist nichts so, wie es aussieht. Aibons Kraft kann Mauern versetzen, kann verändern, kann täuschen und Dinge entstehen lassen, die eigentlich nicht existieren. So ist die Magie, aber ich erzähle dir ja nichts Neues.«
    »Im Prinzip nicht«, sagte Suko und wunderte sich einen Moment später, als die Totenfee ihn anzischte.
    »Laß das Glas los!«
    »Warum, was…?«
    »Laß es los!«
    Es war im letzten Augenblick, denn Suko merkte, wie sich die Wände erhitzten und er sich beinahe seine Handfläche verbrannt hätte. Das Glas mit der Totenfee fiel nicht zu Boden. Es blieb über ihm hängen, so hatte es Suko schon beim Herkommen kennengelernt.
    »Verstecke dich, Suko, geh…«
    »Weshalb denn?«
    »Der Gral reagiert. Diese Welt wird sich öffnen. Sie wird einiges in sich hineinziehen. Ich sah den Tod als Schatten, der sich immer mehr nähert.«
    Die Totenfee war durcheinander. Unruhig bewegte sie sich innerhalb ihres Gefängnisses, und Suko, der rein zufällig in die Höhe schaute, bekam plötzlich Angst.
    Über ihm war jegliche Deckung verschwunden. Er schaute gegen das Wasser, das sich als gewaltige Wand abmalte und dann tonnenschwer auf ihn herabstürzte…
    ***
    Wir sanken – aber wie!
    Es war kein Hinabgleiten in die Tiefe, kein Wegkippen, das Wasser fiel auch nicht über uns zusammen, nein, unser Boot drehte sich, denn unter uns mußte ein Sog, ein wahnsinnig schneller Kreisel entstanden sein, der das Boot in die Tiefe zerrte.
    Deshalb drehten wir uns!
    Ich hörte das Fluchen der Killer, während ich versuchte, mich auf den Beinen zu halten, denn ich wollte auf die Brücke, weil dort meine Beretta und der Dolch lagen. Mich ohne Silberkugel-Beretta in die Tiefe zerren zu lassen, gefiel mir gar nicht.
    Starky ausgerechnet lief mir in den Weg. Ich war noch auf den Beinen, auch wenn mich die Drehungen herumschleuderten, aber der Hechler bewegte sich auf allen vieren.
    Und er hatte die MPi!
    »Du!« keuchte er mich an. »Du hast hier alles versaut, du mieser Bulle!«
    Er wollte die Waffe heben und mir eine Garbe auf den Körper brennen. Es gelang ihm nicht. Die Fliehkraft riß ihn um. Er schoß trotzdem. Der kurze Feuerstoß jagte in die Wolken, während sich zu beiden Seiten des Bootes gewaltige Wasserwände aufbauten.
    Von der anderen Jacht war nichts mehr zu sehen. Nur die hohen, graugrünen Wasserwände ließen mich erzittern und sorgten bei Starky für das richtige Gefühl der Angst.
    Vor mir rutschte er weg und auf die Reling zu. Um sich festklammern zu können, schleuderte er seine Bleispritze weg.
    Woher Kate Tanner so plötzlich gekommen war, konnte ich nicht sagen. Jedenfalls kroch sie in meine Nähe. Ich hörte ihren Ruf, als ich mich bereits an der Außenleiter der Brücke festklammerte und langsam in die Höhe zog.
    »John, bitte! Was ist?«
    Die Kraft wollte mir die Beine wegzerren. »Halte aus, Kate, das schaffen wir!«
    Mich erreichte noch ihr Lachen, dann hatte ich es geschafft und kroch auf die Brücke.
    Auch für mich war es ein unheimliches Bild, die Wasserwände zu sehen, die sich aufgetürmt hatten. Sie umgaben unser Boot von allen Seiten. Wenn sie zusammenbrachen, waren sie verloren, denn kein Stahl würde den gewaltigen Massen standhalten können. Noch hielten sich die Wände wie Schutzwälle, aber der Sog hatte sich verstärkt. Immer schneller jagten wir in die Tiefe.
    Vor meinen Augen drehte sich alles. Kate war zurückgeblieben.
    Ich hörte nichts mehr von ihr. Mühsam gelangte ich an meine Waffen. Die

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