Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0610 - Totenfee der Templer

0610 - Totenfee der Templer

Titel: 0610 - Totenfee der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Beretta und den Dolch steckte ich ein, rollte mich herum, blieb auf dem Rücken liegen und atmete einige Male tief durch. Dabei schaute ich gegen die Scheiben, hinter denen sich die Wände aus Wasser turmartig hoch abzeichneten. Das war nicht normal, das konnte nicht normal sein. Das Wasser mußte einfach von magischen Kräften gehalten werden, anders war eine derartige Konstellation und Formation nicht möglich.
    Auf der Brücke konnte ich nicht bleiben. Mühsam verließ ich den Kreisel, um in einen anderen einzudringen. Wieder rutschte und rollte ich über das Deck, breitete Beine und Arme aus, um den Widerstand zu erhöhen.
    Die Killer hingen an der Reling. Sie kamen mir vor wie abgeschlaffte Gestalten, was sie bestimmt auch waren, mir ging es ebenfalls mehr als mies.
    Kate Tanner lag auf dem Bauch, die Arme ausgestreckt. Mit beiden Händen hielt sie eine Stange umklammert, keuchte dabei und hatte ihr Gesicht verzogen. Bestimmt spürte sie Schmerzen in den Schultern, denn die Zentrifugalkräfte ließen nicht locker.
    Fisher und Raiser hielten sich ebenfalls fest, nur Starky war einfach nicht kleinzukriegen. Er hatte mich gesehen, und dieser Anblick mußte wohl die kalte Wut in ihm hochgetrieben haben. Wie ein Tier schrie, so heulte er meinen Namen. Er wollte es besonders gut machen, ließ seinen Halt los und hatte genau abgewartet, so daß er es schaffte, sich in meine Richtung zu rollen.
    Dabei brüllte er laut und zog sein Messer. Die MPi hatte er verloren, mit der Klinge war er Meister.
    »Starky, du bist verrückt!« brüllte selbst Raiser.
    Der Hechler hörte nicht.
    Ich mußte achtgeben, denn er rollte gefährlich in meine Nähe. Seine Augen ließen mich nicht aus dem Blick, der Mund stand offen, manchmal schlug die Zunge gegen die Lippen, und als er nahe genug heran war, hackte er mit dem Messer nach mir.
    Ich trat gegen ihn.
    Mein Absatz erwischte ihn am Kopf. Wütend schrie er auf, machte aber weiter und hämmerte die Klinge gegen die Planken, weil ich mich trotz der Drehung klein gemacht und die Beine angezogen hatte.
    Die Fliehkraft drückte mich über das Deck. Ich kam mir vor wie in einem Karussell hockend, aus dem es so leicht kein Entrinnen gab.
    Mit dem Rücken stieß ich gegen ein Hindernis, irgendeinen Aufbau, der mich stoppte.
    Dann kam Starky.
    Das Pech wollte es, daß er genau auf mich zurutschte. Eine Hand hatte er frei, die brauchte er, um seine Rutschpartie wenigstens einigermaßen steuern zu können, aber in der Rechten hielt er nach wie vor die Mordwaffe. Er wollte es wissen, selbst der Tritt hatte ihn nicht davon abgehalten.
    Ich hatte mich einigermaßen halten und sogar aufrichten können.
    Als er auf mich zuschwang, schrie ich ihn an.
    »Laß es, Starky, laß es!«
    »Nein, Bulle, du sollst in der Hölle schmoren!«
    Er war nicht zu bekehren. Daß er es trotz des Kreisens schaffte, auf die Beine zu kommen, glich schon einem kleinen Wunder. Torkelnd und geduckt bewegte er sich auf mich zu, das Gesicht zu einer Fratze verzogen, seine Waffe wie einen Rettungsanker umklammert.
    Ich fingerte nach der Beretta. Bisher hatte ich sie nicht einzusetzen brauchen, doch Starky mußte gestoppt werden, auch wenn es mit einer Kugel war.
    Ich hörte ihn schreien, und vor mir wurde er zu einer tanzenden Puppe. Starky hatte sich verschätzt, was die Fliehkraft anbetraf. Bisher war es ihm gelungen, sie einigermaßen auszugleichen, das packte er nicht mehr. Möglicherweise hatte er sich auch zu sehr auf die Tat konzentriert, jedenfalls bekam er einen heftigen Stoß, der ihn von den Beinen riß und an Deck schleuderte.
    Da konnte er sich nicht halten.
    Wir alle hörten ihn schreien, und wir alle bekamen auch Starkys Ende mit, der quer über das Deck rutschte.
    Er raste durch die Lücke in der Reling und schoß hinein in die große Wasserwand, die ihn kurzerhand schluckte.
    Aus, vorbei für ihn. Starky war nicht mehr zu sehen. Das Meer hatte sich sein erstes Opfer geholt.
    Wir alle klammerten uns fest, und ich hörte Jeb Raiser wütend fluchen. Auch Fisher mischte sich ein. Beide regten sich über Starky auf und nannten ihn einen Vollidioten.
    Mich interessierte es nicht. Wichtiger war das Ziel der neuen Reise. Die Kräfte hatten das Boot gepackt und zogen es hinab in ihre Welt, in ihr Reich.
    Eine Lücke im Wasser, kaum zu fassen, aber Tatsache. Ein Himmel ohne Wolke, dafür grünlich-gläsern schimmernd und darauf bedacht, die Kontrolle über das Boot zu halten.
    Ich schielte in die Höhe, weil ich Furcht

Weitere Kostenlose Bücher