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0610 - Totenfee der Templer

0610 - Totenfee der Templer

Titel: 0610 - Totenfee der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erwischte auch die kleinen Wellentäler, aber die Nixe entdeckte er nicht. Möglicherweise hatte sie einen anderen Weg gefunden und war nur ein Lockvogel für den Inspektor gewesen, der jetzt wieder aufstand, denn er wollte die Höhle einer genaueren Kontrolle unterziehen.
    Besonders interessierte ihn dabei das aus den Wänden flimmernde Licht. Eingeschlossen in das Gestein, nur durch ganz bestimmte Lücken leuchtend, zeichnete es einen diffusen, gespenstischen, grünen Schein in die Höhle hinein und verlor sich etwa in Kopfhöhe über der relativ runden Wasserfläche.
    Suko brauchte nur wenige Schritte zu gehen, um direkt vor der Felswand zu stehen.
    Er tastete sie mit den Blicken ab und suchte nach den Ursachen der Lichtquellen.
    Sie waren kaum zu finden. Wenn ihn nicht alles täuschte, dann mußte das Licht selbst in der Wand verborgen sein, als hätte jemand in das Gestein einen mit Helligkeit bedeckten Vorhang gehängt, der sich nicht von der Stelle rührte.
    Auch sein Gesicht wurde von diesem Schein gestreift. Suko sah dort aus wie eine Wasserleiche, was sich an seinen Händen und Gelenken fortsetzte.
    Wenn er herausfinden wollte, weshalb das Licht dermaßen strahlte, mußte es ihm gelingen, die Felswand zu durchbrechen. Ohne Werkzeug war dies unmöglich.
    So klopfte Suko einige Male dagegen, lauschte dem Klang nach, der sich ziemlich hohl anhörte!
    Als Ergebnis stellte er fest, daß es wohl noch einiger Anstrengungen bedurfte, um an den Schatz der Templer heranzukommen, falls es ihm oder John überhaupt gelang.
    Sukos Gedanken rissen ab, als er hinter sich ein leises Plätschern hörte.
    Auf der Stelle drehte er sich um und brauchte seine Lampe nicht einzusetzen. Der Inspektor erkannte auch so, was geschehen war und wer aus dem Wasser stieg.
    Es war die Nixe!
    ***
    Suko ertappte sich bei dem Gedanken, sich vorzustellen, wie sich dieses Wesen wohl weiterbewegen würde. Beine besaß es nicht mehr, denn auf dem Trockenen war es mehr als unbeweglich.
    Noch befand sich die Nixe im Wasser. Zu sehen war nur ihr Oberkörper, und der wiederum wurde von grünlichem Licht Übergossen, so daß die Nixe aussah wie ein marmornes Gespenst.
    An ihren Haaren, die jetzt lang zu beiden Seiten des Gesichts nach unten hingen, rann das Wasser, glitt auch über die Schultern und vereinigte sich später mit den anderen über den Körper laufenden Rinnsalen.
    Wäre das sich bewegende Wasser nicht gewesen, hätte Suko den Anblick für ein Gemälde halten können, so aber wußte er, daß er ein lebendiges Wesen vor sich hatte, wenn auch bleich und leichenhaft grünlich, mit kaum erkennbaren Lippen und Augen wie Glas.
    Suko ließ sich seine Überraschung nicht anmerken. Er lächelte, bevor er die Nixe ansprach. »Hallo Chris«, sagte er, »du hast es wirklich geschafft, mich zu überraschen.«
    »Das wollte ich auch.«
    Suko lauschte dem Klang der Stimme nach, die sich verändert hatte. Möglicherweise lag es an der Weite der Felsenhalle, daß sie so hoch klang.
    Ein ungewöhnliches Gemisch, wie Suko fand, aber er ging nicht darauf ein, sondern sagte: »Ich freue mich darüber, daß du noch lebst.«
    Fast erstaunt schaute sie ihn an. »Weshalb sollte ich tot sein, Suko?«
    »Du erkennst mich?«
    »Natürlich.«
    »Gut, was ist geschehen? Es tut mir leid, daß ich dich nicht habe vor den Gangstern schützen können. Ich versuchte alles, aber sie kamen zu überraschend und waren zudem noch zu dritt. Ich weiß nur noch, daß man dich verschleppt hat, der Rest ist mir unbekannt.«
    Chris Tanner nickte. »Ja, sie zerrten mich weg, und sie legten mich in Ketten, damit ich ihnen nicht entwischte. Sie schafften mich in ihren Wagen und brachten mich zu einem Boot, mit dem wir auf das Meer hinausfuhren.«
    »Wie ging es dann weiter?«
    »Man warf mich angekettet ins Wasser und wollte mich ertränken wie eine Katze, die keiner mehr haben will.«
    »Wie hast du dich befreit?« wollte Suko wissen.
    »Nicht ich befreite mich, andere taten es.«
    »Wer?«
    Sie hob die runden Schultern, wobei ihre kleinen Brüste anfingen zu zittern. »Ich weiß es nicht, Suko. Ich habe nichts sehen können, denn ich wurde bewußtlos. Unter Wasser habe ich alle Stationen der Angst durchmachen müssen. Es war einfach schlimm und grauenvoll. Ich habe erlebt, was es heißt, Todesangst zu haben. Ich glaubte daran, daß ich es niemals schaffen würde. Ich habe gebetet, ich habe innerlich gefleht, ich wußte nicht mehr, wie ich mich verhalten sollte, ich habe sogar

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