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0610 - Totenfee der Templer

0610 - Totenfee der Templer

Titel: 0610 - Totenfee der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lauschte dem Plätschern nach, das entstand, als sich Chris Tanner bewegte.
    Er trat bis dicht an die Felswand heran und suchte nach einer Stelle, wo das Licht intensiver strahlte. Die allerdings fand er nicht. Er hätte einiges darum gegeben, jetzt im Besitz des Sinclairschen Kreuzes zu sein, das stand ihm ebensowenig zur Verfügung wie der Dunkle Gral, der ebenfalls einen Weg zu den Templern weisen konnte.
    Der Inspektor gehörte nicht zu den Menschen, die so leicht aufgaben, er suchte weiter. Im Schein der Lampe tastete er zentimeterweise die rauhe Felswand ab, suchte nach Hinweisen und Einschlüssen, nach irgendwelchen versteckt liegenden Hebeln – und hatte Glück.
    Ein besonders heller Lichtpunkt fiel ihm auf. Suko legte den Kopf schräg und versuchte, die in den Fels eingravierten Worte zu entziffern.
    Gebannt blieb er stehen. Ohne die Worte zu kennen, wußte er, daß es sich um eine geheimnisvolle Botschaft handelte, die nur für den Menschen Bestand hatte, der bereit war, sich dem Schatz unvoreingenommen zu nähern. Dazu zählte Suko sich.
    Er las die Worte halblaut vor. »Wenn du, Gerechter, diesen Ort erreicht hast, sollst du auch weitere Mühen und Vertrauen in Kauf nehmen. Du wirst der Magie des Heiligen Wassers folgen, die den Weg zur strahlenden Unermeßlichkeit öffnet.«
    Der Inspektor drehte sich um. Die Nixe wartete noch immer im Wasser, das ihren Unterkörper bedeckte. »Hast du meine Worte gehört, obwohl ich nicht laut sprach?«
    »Das habe ich.«
    »Was ist das Heilige Wasser?«
    Sie breitete die Arme aus, auf denen die Haut ebenfalls wie dünner, grünlicher Stein schimmerte. »Das Heilige Wasser ist überall verteilt. Du bist aus ihm gestiegen; ich befinde mich noch darin. Das alles hier ist das Heilige Wasser.«
    »Von dem ich trinken könnte?«
    »Wenn dir dessen Magie den Weg zur strahlenden Unermeßlichkeit öffnen soll.«
    »Was geschieht dann?« Suko verzog die Lippen. »Werde ich womöglich so wie du?«
    »Ich weiß es nicht. Wäre es denn schlimm, wenn wir uns nur als Veränderte bewegen können? Wasser wäre dann unser Element, für uns würde ein Menschheitstraum wahr werden, der fast mit dem vom Fliegen zu vergleichen ist.«
    »Kannst du dir vorstellen, daß ich mich in meiner Haut wohl fühle und nicht unbedingt eine Veränderung herbeisehne? Nein, das werde ich nicht tun.«
    »Hast du nicht schon vom Wasser getrunken?«
    Suko deutete auf sein Mundstück. »Sorry, ich habe anders geatmet als du.«
    »Das vergaß ich leider.«
    Der Inspektor war ratlos. Einerseits reizte es ihn, mehr über den Templer-Schatz herauszufinden, andererseits aber scheute er das Risiko und hielt sich zurück. Statt dessen trat er dicht an das Wasser heran und schaute auf die Nixe. »Hast du nie darüber nachgedacht, wer dich verwandelt haben könnte?«
    »Vielleicht ist es das Wasser gewesen?«
    Suko gefiel der Gesichtsausdruck der Nixe immer weniger. Er war nicht direkt falsch oder hinterlistig, aber er kam ihm nicht normal vor, und deshalb stellte er auch seine Frage. »Ich habe das Gefühl, Chris, daß du mir etwas verschweigst.«
    »Was denn?«
    »Keine Ahnung, aber du weißt mehr. Du kömmst mit deinen Informationen nur stückweise. Was ist noch geschehen?«
    Die Nixe senkte den Blick. »Ich weiß nicht, ob ich dich fürchten oder bewundern soll, Suko, aber du hast recht. Es gab da noch etwas, das ich dir verschwiegen habe.«
    »Willst du jetzt reden?«
    »Ja, denn ich kann deine Qual nicht mehr länger mit ansehen. Eine Stimme sprach nach meinem Erwachen zu mir. Es muß mein Retter gewesen sein oder meine Retterin, denn ich konnte nicht herausfinden, ob die Stimme zu einer männlichen oder weiblichen Person gehörte. Sie erklärte mir, daß mich die Magie des Heiligen Wasser gerettet habe und ich nun in diese Welt gehöre.«
    »Hatte die Stimme einen Namen?«
    »Ja und nein. Später, als ich mich mit dem nassen Element vertraut machte, da nahm sie noch einmal Kontakt mit mir auf und erklärte mir, wer sie war.«
    »Wer denn?«
    »Die Totenfee!«
    Suko stand da, bewegte seine Augenbrauen hoch und nieder, wobei er über den Namen nachdachte.
    »Du hast ihn noch nie gehört, wie?«
    »So ist es. Kannst du damit etwas anfangen?«
    »Nein, aber ich weiß, daß die Totenfee mich gerettet hat. Dafür danke ich ihr.«
    »Kann ich mir vorstellen.« Suko schüttelte den Kopf. So kam er einfach nicht weiter. Er ballte die rechte Hand zur Faust und dachte darüber nach, ob er die Dämonenpeitsche einsetzen

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