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0612 - Galaxis am Abgrund

Titel: 0612 - Galaxis am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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müssen wir es schaffen."
    „Die Angst vor den Halutern wird uns helfen", sagte Sebas.
     
    *
     
    „Das ist nicht der richtige Weg, Pedral", sagte Sebas erregt. „Wir sollen nach Osten fliegen."
    Der Kommandant antwortete nicht. Er beschleunigte den Gleiter und blieb auf dem Kurs zum Raumhafen. Sebas griff nach Pedrals Arm.
    „Was hast du vor?" fragte er.
    „Das ist doch klar", erwiderte Pedral. „Ich muß zur MADRID."
    „Das ist Wahnsinn."
    „Vielleicht, Sebas, aber ich bin der Kommandant."
    „Wir kommen niemals heil durch."
    Der Freund antwortete nicht. Er jagte den Gleiter durch die nächtlichen Straßen. Vor ihnen brannte der Himmel. Immer wieder zuckten Energiestrahlen über die Gebäude hinweg. Ein Raumschiff brannte.
    Der Kommandant wählte einen anderen Weg zu seinem Schiff als vorher. Sie näherten sich der riesigen Kugel in einem weiten Bogen; der sie über eine flache Parklandschaft hinwegführte.
    „Sieh doch, da unten", rief Sebas.
    Pedral zuckte zusammen. Er schwenkte die Scheinwerfer herum, so daß sie den Boden beleuchteten. Jetzt sah er auch, was seinen Begleiter so sehr erregt hatte. Unter ihnen lagen die Menschen dicht an dicht. Es waren vermutlich Hunderttausende.
    „Sie haben sie paralysiert, bevor sie weglaufen konnten", sagte der Kommandant. Er beugte sich vor, schaltete das Funkgerät ein und versuchte eine Verbindung zum Polizeipräsidium zu bekommen. Es dauerte nicht lange, bis es sich meldete. Er berichtete, was sie sahen, und schaltete dann ab.
    Eine langgestreckte Halle trennte sie noch vom Landefeld.
    Er zeigte auf eines der Schiffe.
    „Da ist die MADRID. Sie scheint noch unbeschädigt zu sein:" Die Maschine schwebte langsam um die Halle herum. Pedral hielt sie sehr niedrig, so daß sie bis zuletzt in Deckung blieben.
    Dann verhielt er sie auf der Stelle. Entsetzt blickten die beiden jungen Männer auf das Bild der Zerstörung, das sich ihnen bot.
    Der Raumhafen glich einem Trümmerfeld. Überall lagen zerschossene und zerschlagene Kampfroboter herum. Haluter rasten wie Rammböcke über den Platz und warfen sich gegen die Landebeine der Passagierraumschiffe, gegen die noch geschlossenen Schleusenschotte und gegen das Raumhafengebäude, wo es noch nicht zerstört war. Andere wühlten den Boden auf, um auf diese Weise die tiefer gelegenen, technisch hochwertig ausgerüsteten Stationen zu erreichen.
    Mehrere tausend Kolosse tobten sich aus und vernichteten alles, was einen Weg zur Erde öffnen konnte. Was zu dieser Zeit innerhalb der Raumschiffe geschah, das konnten die beiden Freunde nur ahnen.
    „Unter diesen Umständen zur MADRID zu fliegen, wäre Selbstmord", sagte Sebas.
    „Ich fürchte, daß du recht hast", entgegnete Pedral. „Die Haluter sind geistig hochstehende Geschöpfe. Daß sie die Landebeine zerstören, hat eigentlich nur symbolischen Wert. Wenn sie uns die Möglichkeit versperren wollen, nach Terra zu fliegen, dann müssen sie sich schon mit den Antriebsaggregaten und der positronischen Ausstattung beschäftigen."
    Plötzlich beschleunigte der Gleiter wieder. Sebas schrie auf. Er wollte den Freund daran hindern, das Aussichtslose zu versuchen, doch Pedral stieß ihn energisch zurück. Dicht über die Köpfe einiger Haluter hinweg, flogen sie auf die MADRID zu.
    Zwei, drei Energiestrahlen fauchten an ihnen vorbei. Der Kommandant änderte den Kurs, so hart wie er eben konnte, entging auf diese Weise einem weiteren Angriff, und setzte dann bereits zur Landung vor dem Raumschiff an. Da schlug es gleißend hell hinter ihnen ein. Die Motoren fielen aus. Die Maschine schlitterte über den Betonboden und prallte dann gegen ein unversehrtes Landebein. Die beiden Freunde sprangen aus der Kabine und rannten eine Rampe zu einer offenen Schleuse hinauf. Sebas sah sich dabei, mehrfach um.
    Zwei Haluter näherten sich ihnen. Sie rannten unglaublich schnell auf sie zu. Sebas stolperte. Pedral riß ihn mit sich. Sie taumelten in die Schleusenkammer. Die Schotte fuhren hinter ihnen zu, während sie durch die offenen inneren Tore Weiterlaufen konnten. Die beiden Haluter prallten gegen die Terkonitwand, die mit einem ohrenbetäubenden Krach zersplitterte. Sebas sah sich bereits verloren, als er merkte, daß die beiden Kolosse zu einem zweiten Ansturm ausholten, obwohl sie es mit einiger Mühe schon jetzt geschafft hätten, ins Schiff zu kommen.
    Das gab den beiden jungen Männern einen geringen Vorsprung. Er genügte. Sie sprangen in einen Liftschacht und ließen sich nach oben

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