Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0613 - Mandragoros grausamer Garten

0613 - Mandragoros grausamer Garten

Titel: 0613 - Mandragoros grausamer Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
müssen zum Schloß hoch und dort drehen.«
    Die Antwort des jungen Mannes schreckte den Wissenschaftler.
    »Nein, nicht zum Schloß.«
    »Weshalb nicht?«
    »Ich… ich bin von dort geflohen. Da … da steckte jemand. Einer mit der Eisenhand. Er … er will mich töten.«
    Lizzy und Peppi schauten sich an.
    Beide schüttelten die Köpfe. Glauben konnten sie es nicht.
    »Wer wollte Sie töten, Prof.?«
    »Die Eisenhand.«
    Peppi grinste. »Ein Ritter, wie?«
    »Nein, aber…«
    Peppi hob die Schultern. »Okay, ich kann hier nicht drehen, der Weg ist zu schmal. Wir müssen hoch und dann wieder runter. Alles andere ist Unsinn.«
    »Dann schnell.«
    Peppi ließ den Motor an. Er hatte den Zündschlüssel kaum losgelassen, als er neben sich einen sirenenhaften Schrei hörte. Lizzy hatte ihn ausgestoßen.
    »Da!« brüllte sie. »Da – da ist er!«
    Peppi schaute nach links und sah die Gestalt des Mannes aus dem Unterholz hervorbrechen.
    Es war der Mann mit der Eisenhand!
    ***
    In den nächsten zwei Sekunden tat sich nichts. Die beiden jungen Leute waren einfach zu überrascht. Sie hatten die Geschichte des Professors bisher für die reine Phantasie gehalten und wurden nun eines Besseren belehrt, denn der Mann mit der Eisenhand stürmte aus dem Gebüsch wie ein Berserker.
    »Fahr weg!« kreischte Lizzy, »fahr weg!«
    Peppi mußte sich zwingen. Er flatterte plötzlich und kam sich vor wie jemand, der seine erste Fahrstunde gerade hinter sich hatte. Fast hätte er den Motor noch abgewürgt, die Antriebsräder drehten zudem noch durch, und als der Fiat mit einem heftigen Satz nach vorn sprang, hatte ihn die Eisenhand schon erreicht.
    Ein heftiger Schlag gegen die Karosserie hinterließ im Dach des Fahrzeugs eine Beule. Die beiden hatten die Türen verriegelt, Chandler ebenfalls, so konnte die Eisenhand nur mehr eine Scheibe zertrümmern.
    Er tat es am Heck, denn der Wagen war schon weitergerutscht.
    Das Glas regnete in den Nacken des Wissenschaftlers, der sich auf seinem Sitz und mit bohrenden Kopfschmerzen so klein wie möglich gemacht hatte.
    »Es geht nur nach vorn!« schrie Peppi. »Wir haben keine andere Chance!«
    »Dann fahr!«
    Und wie Peppi fuhr. Er wußte, daß es um sein und das Leben der beiden Fahrgäste ging. Dieser Mann mit der Eisenhand hatte nicht ausgesehen, als würde er spaßen.
    Peppi nahm die nächste enge Kurve mit Bravour und auch viel Glück, obgleich das Heck des Wagens noch einen schmalen Baumstamm berührte und der Kotflügel eine Beule bekam.
    Nach der Kurve klappte es besser. Der Weg führte nicht mehr so steil bergauf. Auch die Kurven waren besser zu nehmen, zudem befanden sich die geraden Abschnitte in der Überzahl.
    Chandler hatte sich halb umgedreht. Der Wind fuhr scharf in sein Gesicht. Noch immer war er nicht auf der Höhe. Die Schmerzen wollten seinen Kopf entzweireißen, so heftig waren sie geworden, Hin und wieder tränten auch seine Augen. Er hörte, daß sich die jungen Leute unterhielten, verstand aber kein Wort.
    »Wird der uns verfolgen?« keuchte Lizzy.
    Peppi hob die Schultern. Er saß vorgebeugt und konzentrierte sich auf die schmale Strecke. Unsichtbar lag ein Druck auf seinem Nacken. Die Angst hockte dort wie ein Alptraum. Nervös leckte er regelmäßig über seine Lippen, und Lizzy bewegte sich unruhig neben ihm. Sie hielt Ausschau nach dem gräßlichen Verfolger.
    Obwohl die Zeitspanne nur kurz gewesen war, hatte sie den Mann ziemlich genau erkennen können. Er war ihr fremd gewesen, aus dem Ort stammte er wohl nicht.
    Woher kam er dann?
    Chandler schien Bescheid zu wissen, er hatte sie ja gewarnt, aber sie traute sich nicht, ihm die entsprechenden Fragen zu stellen, statt dessen verfolgte sie den tanzenden Lichtteppich der Scheinwerfer, der über die weiß gepuderten Bäume und Äste huschte oder auf dem Boden eine wandernde Insel hinterließ.
    Es waren auch Spuren zu sehen, wo der Opel hergefahren war.
    Der frische Schnee hatte sie noch nicht völlig zudecken können.
    Lizzy drehte sich um. Chandler saß breitbeinig im Fond. Er bekam jeden Stoß mit und hielt seine Hände noch immer gegen den Kopf gepreßt. »Wer war das denn?«
    »Er ist kein normaler Mensch, glaube ich. Er… er kommt aus einer anderen Welt.«
    Peppi lachte so schrill auf, daß ihm seine Freundin einen bösen Blick zuwarf.
    Chandler schwieg, schaute sich allerdings immer weiter um, denn auch er rechnete mit einem Verfolger.
    Der ließ sich nicht blicken, und sie kamen ihrem eigentlichen Ziel immer

Weitere Kostenlose Bücher