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0613 - Mandragoros grausamer Garten

0613 - Mandragoros grausamer Garten

Titel: 0613 - Mandragoros grausamer Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wußte Peppi, konnte er geradeaus fahren, vielleicht zwanzig Meter, dann mußte er wieder herum.
    Und genau dort sah er es!
    »Ach du Scheiße!« Er tippte auf das Bremspedal, dann noch einmal und abermals.
    Endlich kam der Wagen zum Stehen. Er war nicht einmal gerutscht, aber was hätte passieren können, sahen sie anhand des Opels, der sich praktisch um einen Baumstamm gewickelt hatte und dessen Frontpartie kaum mehr zu erkennen war.
    »Und jetzt?« keuchte Lizzy.
    »Ich schaue nach.« Bevor Peppi die Tür aufstoßen konnte, hielt Lizzy seinen Arm fest. »Sei vorsichtig.«
    »Klar, wieso?«
    »Ich habe so ein Gefühl.«
    Er hob nur die Schultern. »Willst du auch mit aussteigen?«
    »Mal sehen. Aber wer fährt denn um diese Zeit außer uns hier durch den Wald?«
    »Der Professor. Ihm gehört der Wagen. Chandler fährt einen wei ßen Opel.«
    Lizzy fragte nicht weiter, sie glaubte es ihrem Freund und verließ ebenfalls den Fiat.
    Peppi war dorthin gegangen, wo sich einmal die Fahrertür befunden hatte. Dort bückte er sich, schaute durch die Scheibe, schüttelte den Kopf und klopfte gegen das Glas.
    »Was hast du denn?« Lizzy stand hinter ihm, leicht geduckt, den Kopf etwas eingezogen, um sich vor dem scharfen Wind zu schützen. Zum Glück fiel kein Schnee mehr.
    »Chandler rührt sich nicht mehr.«
    »Ist er tot?« keuchte das Mädchen.
    »Keine Ahnung. Mal sehen.« Peppi zerrte an der Tür, die leider klemmte. Doch der junge Mann gab nicht auf. Er machte so lange weiter, bis er den Ruck spürte.
    Fast wäre er hingefallen, so plötzlich bekam er die Tür auf, und Lizzy sprang zu ihm. Sie hielt ihren Freund fest, schaute in den Opel und sah zum erstenmal die Gestalt hinter dem Lenkrad, die zusammengerutscht war und nur durch den Gurt gehalten wurde.
    »Der ist bestimmt tot«, keuchte Lizzy, die immer sofort das Schlimmste befürchtete.
    »Mal nachsehen.« Peppi kümmerte sich um den Wissenschaftler.
    Er faßte dessen Gesicht an, fühlte nach der Temperatur und sah plötzlich das Zucken der Augen.
    »Der Professor lebt, Lizzy.«
    »Verletzt?«
    »Eine Beule, glaube ich.«
    »Was willst du denn tun?« Lizzy zitterte, nicht weil sie fror, sie war schließlich dick genug angezogen. Es war mehr eine Kälte, die von innen kam.
    Lizzy fühlte sich unwohl. Wie das kam, wußte sie auch nicht zu sagen. Möglicherweise hing es mit dem Professor zusammen. Er besaß nicht gerade den besten Ruf, denn er gehörte zu den Menschen, die allein lebten, ihren Forschungen nachgingen und deshalb zu Diskussionen förmlich herausforderten.
    Zwar zerrissen sich die Bewohner nicht die Mäuler, wenn sie aber von Chandler sprachen, zogen sie die Stirnen kraus, winkten ab und vermuteten, daß sich hinter den Schloßmauern schlimme Dinge abspielten, was noch niemand bewiesen hatte.
    Peppi hatte den Sicherheitsgurt gelöst. Der Professor fiel ihm entgegen und stöhnte, als Peppi ihn abstützte. Dann öffnete er seine Augen und schaute den jungen Mann mit einem Blick an, den man durchaus als glasig bezeichnen konnte.
    »Sind Sie okay, Prof.?«
    »Wie bitte? Was ist?«
    »Ob Sie okay sind, Prof.?«
    Um die Lippen des Wissenschaftlers zuckte es. Er hatte die Frage wohl verstanden, allein ihm fehlten die Kraft und auch das Wissen, um richtig zu antworten.
    Über den Kopf des Mannes sprach Peppi hinweg. »Lizzy, wir können ihn nicht liegenlassen, der holt sich noch den Tod. Hilf mir mal.«
    Sie kam näher und fragte: »Was willst du denn machen? Was hast du mit ihm vor?«
    »Wir fahren zu einem Arzt.«
    »Im Ort?«
    »Klar.«
    »Und wie willst du hier drehen?«
    »Machen wir oben am Schloß.«
    Lizzy war mit allem einverstanden. Sie mußte es einfach sein, weil es keine Alternativen gab.
    Gemeinsam zerrten sie Chandler aus dem demolierten Opel hervor und schleiften ihn zu ihrem Wagen. »Die Nacht habe ich mir auch anders vorgestellt«, keuchte das Mädchen.
    »Frag mich mal.«
    Chandler hatte die Augen geöffnet. Sein Blick suchte forschend in den Gesichtern der beiden jungen Leute, die so hilfsbereit waren und dem mit Vorurteilen übersäten Rocker-Image völlig widersprachen.
    Lizzy öffnete die hinteren Türen des Croma. Warme Luft strömte ihnen entgegen.
    »Ich… ich kann es schon!« keuchte Chandler; kletterte schwankend in den Fond und ließ sich dort auf den Sitz fallen, beide Hände gegen seinen Kopf gepreßt.
    Lizzy und Peppi stiegen vorn ein.
    Schräg hing der Wissenschaftler auf der Rückbank. »Wo… wo schafft ihr mich hin?«
    »Wir

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