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0613 - Stygias Höllen-Sklaven

0613 - Stygias Höllen-Sklaven

Titel: 0613 - Stygias Höllen-Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gehört, und sie unterbrach ihre Bemühungen, die weißmagischen Zeichen zu zerstören.
    Verdammt! Hatte Jackson den Verstand verloren?
    Was tat er da?
    Sie stürmte nicht blindlings durch die Abenddämmerung und durch die Sträucher zur Hütte, sondern näherte sich vorsichtig.
    Da sah sie, wie Jackson über dem am Boden liegenden Gryf stand. Das Gesicht und das Haar des Druiden waren blutverschmiert.
    Er hat ihn erschossen! durchfuhr es Ivana. Er hat ihn einfach eiskalt umgebracht!
    Sie fragte sich, was sie dazu sagen würde. Sie hatte zwar nicht ausdrücklich einen lebenden Gryf verlangt, und es war klar, daß sie Gryf auf jeden Fall getötet hätte. Aber irgendwie hatte aus ihren Worten herausgeklungen, daß sie das gern selbst übernommen hätte.
    Ivana erschauerte.
    Dieser Druide, auf den sie schon vor einiger Zeit angesetzt worden war, lag jetzt tot im Gras. Der Mann, den sie auf ihr Geheiß hin becirct hatte, um ihn dann nach einer unverdächtig langen Zeitspanne zu besuchen und sein Ende vorzubereiten…
    Hin und wieder fragte sie sich, warum sie das alles eigentlich tat oder vielmehr getan hatte. Der Mann, der nicht geahnt hatte, daß sie wußte, was er war, er war doch nicht ihr Feind gewesen! Im Gegenteil, er war ein einfallsreicher und zärtlicher Liebhaber.
    Eigentlich hatte sie Jackson auch nur hinzugezogen, um ihn als ihren Ehemann vorzuschieben, damit Gryf nicht schon wieder auf dumme Gedanken kam. Denn sie hatte gewußt, sie hätte ihm dann nicht widerstehen können.
    Doch so weit hatte sie es nicht kommen lassen wollen. Sie hatte es nicht gewollt. Nicht mit dem Wissen, daß sie mitschuldig war an seinem baldigen Tod.
    Also tat sie so, als wäre sie verheiratet, und hatte vorsichtshalber ihren vermeintlichen Ehegatten auch noch herbestellt.
    Und der ging jetzt eigene Wege!
    Natürlich war er eingeweiht. Er hatte ihrem Plan ja auch zugestimmt, und erst nach seiner Ankunft hier spielte er verrückt!
    Hatte er nicht sogar behauptet, sie zu kennen? Besser zu kennen, als Ivana sie kannte.
    Aber woher kannte er sie? Und konnte es dann noch ein Zufall sein, daß sie beide zusammengekommen waren, Jackson und Ivana? Wurde das alles vielleicht gesteuert?
    Von - ihr?
    Aber warum?
    Und wie hatte sie überhaupt Ivana dazu bringen können, ihr Gryf ans Messer zu liefern?
    Ivana war keine Mörderin!
    Sie entsann sich, Gedanken dieser Art schon öfters gehabt zu haben.
    Aber von einem Moment zum anderen waren diese Gedanken wieder wie fortgewischt, und auch die gerade aufgekeimte Erinnerung daran.
    Schlagartig war es vorbei. Ivana war wieder ihr Werkzeug.
    Und gerade, als Jackson losmarschieren wollte, vermutlich um den Wagen zu holen, erschien sie!
    ***
    Yves fuhr herum.
    Da stand eine Frau. Ihre Größe konnte er nicht abschätzen - im einen Moment schien sie relativ klein, im nächsten riesengroß, und das dann auch noch beides zugleich.
    Aus ihrem dunklen Haarschopf ragten zwei leicht gewundene Hörner, und aus ihrem Rücken wuchsen mächtige Schwingen.
    Sie war nackt, und sie grinste ihn höhnisch an.
    »Glaubst du wirklich, sie hätten das alles auch ohne dich getan?«
    Sie lachte.
    Stygia! durchfuhr es Ombre. Sie muß es sein, die Fürstin der Finsternis!
    Seine Hand zuckte hoch, fuhr unter die Kapuze und schlug sie zurück.
    Er griff nach dem Ju-Ju-Stab!
    Damit konnte er die Dämonin vernichten. Es war ganz leicht.
    Er brauchte den Stab nur zu werfen. In dem Moment, da er die Dämonin berührte, würde der Ju-Ju-Zauber sie töten!
    Ombre hatte es an zahlreichen anderen Dämonen ausgiebigst erprobt. Nach diesen ›Experimenten‹ wußte er alles über den Stab, was er wissen mußte - vielleicht mehr als der Geisterseher Robert Tendyke, dem diese Waffe eigentlich gehörte.
    Aber Ombre kam nicht mehr dazu, den Stab hinter seinem Nacken hervorzuziehen.
    Um ihn herum brach der Boden auf.
    Eine Reihe schuppiger, gehörnter Kreaturen fauchte daraus hervor und warf sich auf ihn.
    Das Amulett, das unter Ombres Hemd vor seiner Brust hing, glühte auf, versuchte einen Abwehrzauber.
    Aber das Amulett war nicht schnell genug. Es war nicht das siebte Amulett, das Zamorra besaß. Dieses hier war schwächer.
    Die Kreaturen rissen ihn zu Boden. Er trat und schlug um sich, versuchte doch noch an seine Waffen zu gelangen. Aber die Monster ließen ihm keine Chance.
    Eines der unheimlichen Wesen fetzte die Kutte auseinander, riß ihm das - Hemd auf. Krallen zogen blutrote Streifen über seine Haut, dann rissen sie ihm das

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