0614 - Flugziel Andromeda
schränkte Anti-ES ein.
Auch Anti-ES wußte, daß es sich keinen endgültigen Bruch mit ES erlauben konnte. Sie waren voneinander abhängig, Pole im großen Nichts.
Manchmal war die große Stille auch für Geisteswesen bedrückend. Dann konnte das Geisteswesen einen seiner Stützpunkte im Normaluniversum beziehen.
ES betrachtete das kurze Gespräch mit dem Kontrahenten als beendet.
ES setzte seine Beobachtungen der Galaxis fort.
Wohin ES auch blickte - es gab wenig Hoffnung.
Eine Zeitlang konzentrierte ES seine Aufmerksamkeit auf die kleine Gruppe, die von Terra aus zum Planeten Maahkora aufgebrochen war. Auch dieses Unternehmen schien ein Fehlschlag zu sein. Nun bestand sogar die Gefahr, daß die PAD-Seuche in den Andromedanebel verschleppt wurde.
Die Terraner bemühten sich zwar, die Auswirkungen der Seuche zu überwinden, aber sie waren zu krank, um immer folgerichtig zu handeln. Es gab immer wieder falsche Einschätzungen der Situation.
ES war sich darüber im klaren, daß auch Anti-ES genaue Beobachtungen anstellte.
Im Gegensatz zu ES hatte Anti-ES allen Grund zu triumphieren.
Alles verlief so, wie Anti-ES geplant hatte.
Perry Rhodan hatte ohne Wissen und Absicht das gefährliche PAD-Virus in die Heimatgalaxis eingeschleppt.
Nun fand er nicht den Schlüssel, um dieses Virus zu besiegen.
ES und Anti-ES schwebten abwartend in der großen Stille. Die Entscheidung stand bevor.
4.
Als Tifflor und Lord Zwiebus den SolAb - Stützpunkt unter der terranischen Mission erreichten, schliefen Alaska und Plock auf zwei Pneumoliegen, die sie neben den Kontrollen aufgestellt hatten.
Goshmo Khan hockte auf einer Metallkiste und kämmte seinen Bart. Dabei benutzte er einen abgeschalteten Bildschirm als Spiegel.
„Ich werde Plock wieder einstellen „müssen", seufzte er, „niemand schneidet meinen Bart so ordentlich wie er."
„Ich wußte nicht, daß Sie ihn schneiden!" sagte Tifflor.
Der untersetzte Mann wölbte die Augenbrauen.
„Was dachten Sie denn, Tiff?"
„Ich hätte geschworen, daß Sie die Enden abbeißen."
Der Khan ignorierte diese Bemerkung. Er erhob sich und ging zu Plock. Er weckte ihn indem er ihn heftig in den Rücken stieß.
„Aufwachen, Klappergestell! Du bekommst Arbeit!"
Plock schlug die Augen auf. Zunächst schien er nicht zu wissen, wo er sich befand, dann warf er dem Khan einen haßerfüllten Blick zu.
„Schneid mir den Bart!" befahl Goshmo-Khan. „Er ist zu lang."
„Lassen Sie ihn abfaulen!" empfahl ihm Plock. „Meinetwegen können Sie ihn auch in Brand stecken. Sie haben mir gekündigt, und ich nehme während dieses Unternehmens keine Stelle mehr an."
„Ah!" machte der Khan und wich einen Schritt zurück.
„Revolution!"
Plock richtete sich auf und verschränkte die Arme über der mageren Brust.
„Revolutionäre werden gehängt!" schrie Goshmo-Khan. Er packte Plock an den Schulterstücken des Schutzanzugs und riß ihn auf die Beine.
„Schneid mir den Bart, sage ich!"
„Legen Sie ihn in Essigwasser", riet ihm Plock. „Das macht ihn geschmeidig."
Dieser impertinente Kerl!" rief der Khan erschüttert. „Diese Vogelscheuche."
„Halsabschneider!" gab Plock zurück.
Tifflor trat zwischen die beiden.
„Wenn Sie einen Augenblick damit aufhören, können wir uns über unsere Pläne unterhalten. Wir haben nicht mehr viel Zeit."
„Ich denke nicht daran, mir irgendwelche Pläne anzuhören", erklärte der Khan. „Solange mein Bart nicht in Ordnung ist, werde ich keinen Schritt aus dieser Station tun. Ich werde nicht einmal darüber diskutieren, ob es angebracht ist, sie zu verlassen. Ich fühle mich in diesem Zustand nicht wohl."
Tifflor wandte sich zu Alaska um, der inzwischen ebenfalls aufgewacht war und mit dem Sortieren der Ausrüstungsgegenstände begonnen hatte.
„Schere!" sagte Tifflor.
Alaska reichte ihm ein metallenes Instrument, das wenig Ähnlichkeit mit einer Schere hatte.
Es war ein Vibratormesser.
„Halten Sie ihn fest, Lord!" befahl Tifflor dem Pseudo - Neandertaler.
Auf einen solchen Befehl hatte der muskulöse Riese nur gewartet. Mit zwei Schritten hatte er Goshmo Khan erreicht und umklammerte ihn mit beiden Armen. Der Wissenschaftler, der als einer der stärksten Männer der Erde galt, wehrte sich verzweifelt, aber er konnte dem Zugriff des Instinktwächters nicht mehr entkommen.
„Was ... was haben Sie vor?" fragte er argwöhnisch.
Tifflor hob das Messer und näherte sich damit dem Khan.
„Wie fühlen Sie sich
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