0614 - Flugziel Andromeda
Männer hatten ihre Spezialanzüge wieder geschlossen und krochen durch den Geheimgang, der von der SolAb - Station bis zu dem versteckten Ausgang in der Nähe von Kreytsos führte.
Tifflor verließ den Gang als erster. Draußen herrschten Witterungsverhältnisse, wie sie für diesen Planeten normal waren. Tifflor blieb stehen, bis seine Augen sich an die Umgebung gewöhnt hatten. Die Sichtöffnung des Helmes war ungewohnt klein, so daß er den Kopf drehen mußte, wenn er ein größeres Gebiet überblicken wollte. Gemessen an irdischen Verhältnissen, befand Tifflor sich mitten in einem Sturmtief. Er ließ sich jedoch von den vorbeiziehenden Wolken nicht irritieren.
Der Schutzschirm, unter dem Kreytsos lag, war deutlich zu sehen. Auch ein Teil des Landeplatzes war sichtbar. Das zweite Maahkschiff war zu weit entfernt, aber Tifflor wußte genau, wo es lag.
Er überzeugte sich, daß keine maahkschen Roboter in der Nähe waren, dann rief er die vier anderen heraus.
„Du mußt dich jetzt zusammenreißen, Plock!" befahl Goshmo Khan seinem Faktotum. „Wenn du alle paar Schritt hinfällst, werden wir unser Ziel niemals erreichen."
„Ich werde früher beim Schiff sein als Sie!" gab Plock giftig zurück.
„Ruhe!" befahl Tifflor. „Es ist zu gefährlich, wenn wir alle zusammen losgehen. Der Lord und ich werden das Gebiet erkunden und euch Nachricht geben, wenn alles in Ordnung ist."
Lord Zwiebus kletterte zwischen den Felsen hervor. Bei diesem Unternehmen hatte er auf seine gut ausgerüstete Keule verzichten müssen. Sie lag jetzt in der Geheimstation der terranischen Mission.
„Ich gehe los, und Sie folgen mir auf Sichtweite!" ordnete Tifflor an.
Er setzte sich in Bewegung, ohne sich länger um den anderen zu kümmern. Er wußte genau, daß er sich auf Zwiebus verlassen konnte. Der Instinktwächter war der ideale Begleiter, denn er würde eine drohende Gefahr schneller wahrnehmen als jeder andere Mensch.
Solange sie ihre Flugaggregate nicht einschalteten, brauchten sie nicht mit einer Entdeckung zu rechnen. Die Impulse des Normalsprechfunks waren so schwach, daß man sie in Kreytsos nicht orten würde. Sie gingen in den atmosphärischen Störungen unter.
Der Wind kam jetzt von vorn. Tifflor beugte den Oberkörper weit vor, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Unangefochten erreichte er das Landefeld. Er konnte jetzt die Korvette und die Space-Jet sehen. Das maahksche Großkampfschiff war ein großer dunkler Schatten hinter vorbeijagenden Wolken.
Überall auf dem Landefeld patrouillierten maahksche Roboter.
Tifflor bezog Stellung hinter einem Felsen und wartete, bis Zwiebus zu ihm aufgeschlossen hatte.
„Sie haben ein paar hundert Roboter über das gesamte Landefeld verteilt", sagte Julian Tifflor. „Das bedeutet, daß sie mißtrauisch sind. Wahrscheinlich - rechnen sie mit einem Ausbruchsversuch."
Zwiebus brummte zustimmend.
„Sie werden jedoch nicht damit rechnen, daß wir uns ihr Schiff als Ziel ausgesucht haben", fuhr Tifflor fort. „Die Aufmerksamkeit der Roboter konzentriert sich zweifellos auf die Jet und die Korvette."
Eine Zeitlang beobachteten sie schweigend die patrouillierenden Roboter.
„Sie haben eine Ortungskette errichtet", stellte Tifflor nach einer Weile fest. „Solange sie diese Formation beibehalten, kommt nicht einmal eine Maus an ihnen vorbei."
„Das befürchte ich auch!" Zwiebus lehnte sich gegen einen Felsen und senkte den Kopf. „Wir müssen überlegen, wie wir sie ablenken können."
„Warum wollen wir nicht tun, was sie von uns erwarten?" fragte Tifflor gedehnt. „Nähern wir uns doch ganz offen der Jet. Das wird die Roboter dazu veranlassen, die Maahks in Kreytsos zu verständigen. Dort wird man den Befehl geben, uns von der Jet fernzuhalten." Über Helmfunk riefen sie die drei anderen.
Goshmo Khan erschien zuerst.
„Ich werde die Roboter ablenken", erbot er sich, nachdem er von Tifflors Plänen gehört hatte. „Als Wissenschaftler habe ich Erfahrung im Umgang mit Maschinen."
„Er hat Erfahrung im Umgang mit einer gewissen Sorte Frauen, verkündete Plock atemlos. „Vergessen Sie nicht, daß der Khan Hyperdim - Biologe und Abstrakt - Mathelogiker ist. Von Robotern hat er keine Ahnung. Außerdem hat er eine Neurose. Roboter frustrieren ihn. Er kann sie nicht ausstehen."
„Still!" grollte der Khan. „Noch ein Wort, dann drehe ich dir ein Gewinde in deinen dürren Hals."
„Lord Zwiebus wird es übernehmen, die Roboter abzulenken!"
entschied
Weitere Kostenlose Bücher