0614 - Flugziel Andromeda
jetzt?"
„Ausgezeichnet!" versicherte der Khan hastig. „Es geht mir wirklich ausgezeichnet."
„Geben Sie mir das Messer!" forderte Plock. „Ich werde ihm den Bart abschneiden."
Der Khan hob den Kopf.
„Es wird nicht mehr über den Bart gesprochen!" sagte Tifflor.
„Meinetwegen!" stimmte der Khan zu. „Aber Sie werden schnell feststellen, daß ich mit einem ungepflegten Bart nur die Hälfte wert bin."
Tifflor wechselte das Thema.
„Das erste Maahkschiff ist bereits gestartet", sagte er. „Ich hoffe jedoch, daß wir es noch einholen können."
Der Wissenschaftler starrte ihn entgeistert an.
„Einholen?" echote er. „Ich höre immer einholen?"
Langsam trat er an einen Bildschirm, auf dem das Landefeld mit der Space-Jet zu sehen war.
„Sie wollen doch nicht mit der Jet auf Verfolgungsjagd gehen, Tiff?" fragte Goshmo Khan entsetzt. „Die Maahks würden uns sofort unter Beschuß nehmen und - vernichten. Das gilt auch für den Fall, falls wir die Korvette benutzen sollten. Haben Sie vergessen, daß dort draußen fünfzig, tote Menschen liegen, die von den Maahks umgebracht wurden, weil sie versuchten, Maahkora zu verlassen?"
Tifflor sah ihn abschätzend an.
„Ich denke weder an die Space-Jet noch an die Korvette."
Die Augen des anderen weiteten sich. Das gelbbraune Gesicht des Khans wurde um eine Schattierung heller.
„Nein!" stieß er hervor.
„Das ist unmöglich, Tiff!" schaltete sich Alaska Saedelaere ein.
„Sie wissen, daß es unmöglich ist."
Schweigend trat Tifflor an die Bildschirme. Er hatte mit Protesten gerechnet. Jetzt mußte er vorsichtig sein, daß niemand seine Absichten mit der PAD-Seuche in Verbindung brachte.
„Ich werde mir jetzt von Gosh eine starke Injektion geben lassen. Wir warten, bis die Wirkung eintritt, dann unterhalten wir uns weiter über meine Pläne."
Seine Worte wurden von Alaska sofort verstanden.
„Niemand denkt, daß Sie einem durch die Krankheit ausgelösten Trieb folgen. Wir kennen Sie genau, Tiff!"
Doch der Solarmarschall bestand auf einer Injektion. Er streifte das Oberteil seines Schutzanzugs ab und machte einen Arm frei.
Der Khan injizierte ihm ein stimulierendes Mittel. Tifflor wartete, bis die Wirkung eintrat. Manchmal hatte er den Eindruck, daß die Krankheitssymptome trotz immer stärker werdender Dosierungen nicht mehr zurückzudrängen waren.
In absehbarer Zeit würde die Krankheit ein Stadium erreichen, in dem auch keine Psychopharmaka mehr halfen.
Doch daran wollte Julian Tifflor jetzt nicht denken.
„Ich bin jetzt weder lethargisch noch übermäßig erregt!" wandte sich Tifflor an seine Begleiter. „Das erste Maahkschiff ist mit fünfzehnhundert kranken Besatzungsmitgliedern unterwegs. Das zweite Schiff wird ihm folgen. Ich bin überzeugt davon, daß die Maahks nach wie vor ihre Weltraumbahnhöfe benutzen müssen.
Erste Station des bereits gestarteten Schiffes wird Lookout - Station sein. Ich hoffe, daß die Maahks zum langen Flug zur MidwayStation mit beiden Schiffen gemeinsam starten wollen.
Deshalb wird das erste Schiff auf Lookout - Station mit dem Weiterflug warten."
„Ich will nicht ausschließen, daß diese Theorie stimmt", gab Goshmo Khan zu. „Doch wie kommen wir an Bord des Schiffes?
Vor allem aber - wie überleben wir den Flug nach Lookout - Station?"
„Ich bin überzeugt davon, daß sich an Bord der beiden Maahkschiffe Unterdruckkammern mit künstlicher Sauerstoffatmosphäre befinden", antwortete Tifflor. „Die Maahks rüsten alle Schiffe, die in unserer Galaxis operieren, damit aus, denn sie müssen damit rechnen, daß sie ab und zu terranische Gäste an Bord haben."
Der Khan lachte auf.
„Sie glauben doch nicht im Ernst, daß wir diese Kammern jemals benutzen könnten? Wenn wir wirklich ins Schiff gelangen sollten, was ich noch bezweifle, müssen wir mit unseren Sauerstoffaggregaten zufrieden sein. Deren Vorrat reicht aber nur für fünf Tage."
„Hat jemand einen besseren Vorschlag?" fragte Tifflor gelassen.
Alaska griff seine alte Idee wieder auf.
„Vielleicht gelingt es uns, einen Anschlag auf das zweite Maahkschiff durchzuführen. Wenn wir es fluguntauglich machen, wird es Lookout - Station niemals erreichen."
„Damit wird das Problem des ersten Schiffes nicht gelöst."
Die Diskussion wurde noch ein paar Minuten fortgesetzt. Tifflor konnte jedoch alle Einwände entkräften. Zifflors Begleiter wußten, daß das zweite Maahkschiff vielleicht ihre einzige Chance bedeutete.
*
Die fünf
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